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National-Bank: Diffuse Signale aus China

01.09.2016 08:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute Morgen wurden bereits Einkaufsmanagerindizes aus China gemeldet. Sie hinterlassen ein diffuses Bild zu den Perspektiven der dortigen Wirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist leicht auf exakt 50 Punkte gestiegen. Derjenige für das Dienstleistungsgewerbe ist dagegen etwas zurückgegangen. Vielleicht bringt der Bericht des IWF zur wirtschaftlichen Lage in China, der heute veröffentlicht werden soll, ja etwas mehr Licht ins Dunkle. Immerhin prognostiziert der Internationale Währungsfonds Wachstumsraten von über 6% für das laufende und das kommende Jahr. Stimmungsindikatoren aus dem verarbeitenden und dem Dienstleistungsgewerbe stehen heute sowieso im Mittelpunkt des Interesses. Für einzelne Euroländer werden heute endgültige Werte veröffentlicht. Im Durchschnitt sollten sie im August etwas schwächer ausgefallen sein als im Vormonat. Der Aufschwung im Euroraum ist dadurch jedoch nicht gefährdet. Ob die zu erwartende leichte Eintrübung nur auf den Ausstieg der Briten aus der EU zurückzuführen ist, darf aber ebenfalls bezweifelt werden. Am Nachmittag steht außerdem der ISM für das verarbeitende Gewerbe in den USA an. Ihm droht ein ähnliches Schicksal wie dem Chicagoer PMI, der gestern deutlich nachgegeben hat, aber noch über der Marke von 50 liegt. Es sieht danach aus, als ob das verarbeitende Gewerbe in den USA doch nicht so recht in Gang kommen will. Eine Bestätigung der guten Stimmung durch harte Daten blieb bekanntlich aus. Von den US-Lohnstückkosten sowie den Daten zur Produktivität werden keine Impulse ausgehen.

Obwohl die europäischen Preisdaten gestern einmal mehr anzeigten, dass es keinen Preisauftrieb gibt, sollte sich die EZB davon nicht unter Zugzwang setzen lassen. All ihre beschlossenen Maßnahmen benötigen Zeit, um ihre Wirksamkeit zu entfalten. Daher sollte sie eher in einen Abwartenmodus schalten und die verbale Kritik an der Reformmüdigkeit der Euroländer ständig wiederholen.

In Spanien fand gestern die erste Abstimmung über eine neue Regierung im Parlament statt. Erwartungsgemäß wurde die absolute Mehrheit verfehlt, so dass es morgen zu einer erneuten Abstimmung kommen wird, bei der die einfache Mehrheit der Stimmen ausreicht. Selbst wenn einige Parteien der Abstimmung fern bleiben sollten, dürfte es für eine Minderheitsregierung ein sehr schweres Unterfangen werden, Mehrheiten für Strukturreformen sowie Haushaltsdisziplin zu organisieren. Besonders stabil wird die Regierung also nicht sein.

Größere Impulse werden von den Konjunkturdaten insgesamt nicht ausgehen. Die Investoren warten weiterhin mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht und analysieren zugleich alle Aussagen von US-Notenbankern hinsichtlich des Timings für einen nächsten Zinsschritt. Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Tag starten und lustlos zwischen 166,80 und 168,00 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,52% und 1,65% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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