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National-Bank: Leitzinserhöhungen in den USA werden wahrscheinlicher

29.08.2016 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Notenbankchefin stimmte in den Chor ihrer Kollegen ein, die der US-amerikanischen Wirtschaft trotz der Schwäche im ersten Halbjahr eine erhebliche Erholung und Robustheit attestierten. Dazu sah sie ähnlich wie ihre Kollegen Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Fed ist also dabei, die Investoren auf den und die nächsten Zinsschritt(e) einzustimmen. Zu irgendwelchen Aussagen zum konkreten Timing ließ sie sich jedoch nicht hinreißen. Hier dürfte die alte Formulierung, wonach Leitzinsanhebungen „datenabhängig“ seien, Bestand haben. Nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit wird es auch nichts Konkretere zur Geldpolitik geben. Man bedenke bei den Aussagen der US-Notenbanker zugleich, dass sie in der jüngsten Vergangenheit schon häufiger den Eindruck erweckt haben, eine Leitzinserhöhung stände unmittelbar bevor. In letzter Sekunde sind sie dann jedoch zurückgerudert. Dementsprechend vage bleiben die Aussagen.

Immerhin ist eine Anhebung der Fed Funds Zielzone selbst am 21 September nicht auszuschließen. Die Marktteilnehmer werden nun wieder einmal alle Aussagen von Fed- Vertretern sowie die kommenden Konjunkturdaten dahingehend untersuchen, ob es eine Leitzinserhöhung in 3 ½ Wochen geben könne. Zum einen stehen in den kommenden Wochen wieder zahlreiche öffentliche Auftritte von US-Notenbankern an. Zum anderen wird am kommenden Freitag der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, der noch einmal einen Schub für Leitzinserwartungen geben kann. Heute wird man auf die persönlichen Einnahmen und Ausgaben der US-Bürger schauen. Aufgrund der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sollten ihre Einnahmen gestiegen sein. Zugleich dürften sie weiterhin ausgabenfreundlich sein, auch wenn sich die Stimmung bspw. gemessen am vorläufigen Wert des Indikators der Uni Michigan jüngst verschlechtert hat. Das Thema „Inflationsentwicklung“ dürfte heute aufgrund der Veröffentlichung des PCE-Indikators kurz in den Fokus geraten. Die Kernrate wird einmal mehr anzeigen, dass es keine Deflationsrisiken gibt, auch wenn die Preisdynamik insgesamt nicht sonderlich stark ist.

In Europa werden lediglich Stimmungsindikatoren aus Italien veröffentlicht. Diese sollten im Vergleich zum Vormonat schwächer ausfallen. So langsam verfliegt die Hoffnung der Italiener auf den ökonomischen Neuanfang. Außerdem lässt das Vertrauen in die Regierung nach. Viele Reformen wurden noch nicht angepackt. Eine durchgreifende und vor allem nachhaltige Besserung der wirtschaftlichen Situation im Land ist nicht in Sicht.

Die Investoren werden vorerst auf Abwarten schalten und versuchen, aus den kommenden Daten sowie den weiteren Aussagen der US-Notenbankvertreter zu schließen, ob die nächste Leitzinserhöhung bereits am 21. September erfolgen kann und wird. Der Bund Future dürfte mit Kursverlusten Handelstag starten und zwischen 166,50 und 167,65 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,57% und 1,67% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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