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National-Bank: Um 16 Uhr hat das Warten ein Ende – Janet Yellen spricht

26.08.2016 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Ifo-Geschäftsklima ging im Vergleich zum Vormonat so stark zurück, wie seit einigen Jahren nicht mehr. Die deutschen Unternehmer beurteilen die aktuelle Lage und die Aussichten jeweils deutlich schlechter als im Vormonat. Das allein auf die möglichen Auswirkungen eines Austritts UKs aus der EU zu schieben, erscheint eher fraglich. Vermutlich spüren die traditionell exportorientierten Unternehmen erste Auswirkungen einer Abkühlung der weltwirtschaftlichen Perspektiven. Trotz des deutlichen Rückganges des Indikators sollte man jetzt nicht in eine Mollstimmung verfallen. Der Wert ist im historischen Vergleich nach wie vor hoch, so dass in den kommenden Quartalen mit einem ordentlichen Wachstum gerechnet werden darf. Die Ursachenforschung für die Abkühlung des Indikators sollte aber schon intensiv betrieben werden.

Daneben wurden spanische Q2 BIP-Daten bekanntgegeben. Das kräftige Wachstum machte deutlich, dass Spanien zumindest eine gewisse Zeit mit einer geschäftsführenden Regierung auskommt, ohne dass es sich negativ auf die wirtschaftliche Aktivität auswirkt. Und am Nachmittag machten die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Monatsvergleich einen großen Sprung. Dass er noch stärker aus viel, als es ohnehin schon erwartet wurde, ist in erster Linie auf die Abwärtsrevision des Vormonatswertes zurückzuführen. Eine durchgreifende Verbesserung der Lage im verarbeitenden Gewerbe kann man daraus nicht ablesen. Allerdings haben die Daten wenig Einfluss auf das Geschehen an den Rentenmärkten gehabt. Einzig die schwach verlaufene Auktion der 7jährigen T-Notes brachte die Kursnotierungen gegen Abend unter Druck.

Schließlich warteten die Investoren auf den heutigen Tag. Sie fiebern den Aussagen von Janet Yellen ab 16 Uhr entgegen. Die Erwartungen auf konkrete Aussagen im Hinblick auf den Leitzinserhöhungspfad wurden gestern zusätzlich geschürt, weil sich vor allem Befürworter einer baldigen Straffung der Leitzinszügel in Szene setzten, während die Stimmen der „Tauben“ nahezu verstummt sind. Von Janet Yellen werden nun vergleichsweise konkrete Worte zum künftigen geldpolitischen Kurs sowie zum Timing für die nächste Leitzinserhöhung erwartet. Mit konkreten Aussagen zum Leitzinspfad, die über das hinausgehen, was sie sonst immer dazu sagt („graduell“, „datenabhängig“), wird sie sich zurück halten. Vermutlich wird sie eher allgemeine Aussagen zu den Perspektiven der US-Wirtschaft treffen, und die sehen nach den Aussagen vieler ihrer Kollegen ja danach aus, als ob eine nächste Leitzinserhöhung verkraftet werden kann. Konkreteres wird es nicht geben. Wahrscheinlich werden die Investoren nach ihren Aussagen nicht viel schlauer sein. Die Spekulationen über den künftigen Kurs der Fed werden sich dementsprechend fortsetzen. In Anbetracht der „gefühlten“ Erwartungshaltung der Marktteilnehmer dürften die Aussagen eher enttäuschen, weil sie einmal mehr zu unkonkret sein werden, um daraus etwas für die geldpolitischen Tagungen der Fed in Verlauf des Rest des Jahres ableiten zu können.

Der Bund Future dürfte mit leichten Kursverlusten in den Freitag starten. Bis zur Rede der US-Notenbankchefin wird es trotz der zahlreichen Konjunkturdaten, nächste Schätzung Q2 US BIP, vorläufiger Wert Uni Michigan, Q2 BIP Frankreich, kaum Bewegung geben. Der Bund Future sollte zwischen 166,80 und 168,15 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,50% und 1,62% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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