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National-Bank: Die Markit Einkaufsmanagerindizes blieben weitestgehend stabil

24.08.2016 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Schätzungen für die Markit Einkaufsmanagerindizes fielen insgesamt gar nicht schlecht aus. Der Gesamtwert konnte gegenüber dem Vormonat sogar leicht zulegen, was so nicht erwartet worden war. Die Wirtschaft im Euroraum dürfte demnach ihren Wachstumskurs in den nächsten Monaten beibehalten. Die Unternehmer ließen sich also wieder ein-mal nicht vom UK-Referendum beeindrucken. Eine genauere Betrachtung der einzelnen Einkaufsmanagerindizes macht jedoch deutlich, dass der gute Wert dem Dienstleistungssektor zu verdanken ist. Die Indizes für das verarbeitende Gewerbe gingen nämlich doch teilweise etwas stärker zurück, als es prognostiziert wurde. Heute herrscht an der Konjunkturdatenfront dagegen wieder Ruhe. Am Morgen werden zwar Q2 BIP-Daten für Deutschland veröffentlicht. Dabei handelt es sich jedoch um die Konkretisierung der Schnellschätzung von vor einigen Tagen. Heute wird man etwas mehr über die Quellen für das Wachstum in Deutschland erfahren. Der private Verbrauch dürfte dabei eine wichtige Rolle gespielt haben.

Obwohl es von den europäischen Notenbanker keine materiell neuen Aussagen gestern gab, lassen diese doch aufhorchen. Dass die EZB-Vertreter erneut ihre Handlungsbereitschaft signalisieren, ist ebenso wenig überraschend wie die Aufforderung an die Politik, die Geldpolitik der EZB ihrerseits durch Strukturreformen und, soweit möglich, fiskalische Impulse zu begleiten. Dass ein Notenbanker jetzt aber signalisiert, die EZB müsse erneut geldpolitisch Handeln, wenn die Politik nicht liefert, hat schon eine neue Qualität. Die EZB kann wohl kaum ordnungspolitische Mängel, für die die Politik der einzelnen Regierungen in Europa verantwortlich ist, durch noch mehr billiges Geld ausgleichen. Unter-nehmen werden nicht nur deswegen investieren, weil sie sich günstig verschulden können. Die Investitionen müssen sich langfristig rechnen, und dafür benötigen die Unternehmen einen verlässlichen Rahmen. Ordnungspolitik gehört nicht zu den Aufgaben einer Notenbank, schon gar nicht der EZB. Damit würde sie ihr Mandat dann endgültig überschreiten.

Gestern stieß ein sonst wenig beachtetes Protokoll einer Tagung der US-Notenbank Gouverneure auf viel Interesse: Die Diskussion über den Diskontsatz. Inzwischen sprechen sich nämlich acht regionale Notenbankgouverneure für eine Anhebung des Diskontsatzes aus, vorher waren es nur sechs. Ob das tatsächlich als ein weiterer Hinweis auf eine bevorstehende Erhöhung der Fed Funds Zielzone ist, bleibt zwar vorerst abzuwarten. Da sich inzwischen sehr viele Notenbanker für die Anhebung des Diskontsatzes aussprechen, dürfte das jedoch nicht ganz ohne Wirkung auf ihre Verhalten auf der nächsten FOMC-Tagung sein. Was sagt Janet Yellen dazu? Warten auf Freitag.

Der Bund Future sollte kaum verändert in den Handel starten. Nach wie vor wird das Geschehen durch das Warten auf den Beginn der Tagung in Jackson Hole und den Auftritt der Notenbankchefin dominiert. Die Konjunkturdaten spielen kaum eine Rolle. Auch die jüngste Entwicklung auf den Ölmärkten nicht. Nach wie vor bleibt es völlig im Dunklen, ob es zu Förderbegrenzungen kommt. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 167,20 und 168,50 bewegen. Trotz der erstaunlich gut verlaufenen Platzierung der 2jährigen T-Notes gestern Abend könnte es im Zuge der Emission der 5jährigen heute Abend zu leichtem Druck auf die Kurse kommen. Die Aufstockung der Floater wird dagegen problemlos verlaufen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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