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National-Bank: US-Geldpolitik bleibt in den kommenden Tagen im Fokus

22.08.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Mit Stanley Fischer hat sich der nächste einflussreiche US-Notenbanker indirekt für einen nächsten Leitzinsschritt stark gemacht. Inzwischen kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das Pendel tatsächlich in Richtung einer Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr schlagen könnte. Ob es bereits nach der Tagung des FOMC im September soweit sein wird, bleibt offen. Nun schauen die Investoren mit Spannung auf die Aussagen von Janet Yellen, die sich jedoch erst am kommenden Freitag in Jackson Hole äußern wird. Bislang war sie hinsichtlich einer nächsten Leitzinsanhebung bekanntlich sehr zurückhaltend. Heute wird die Spekulation über den künftigen geldpolitischen Kurs der Fed vermutlich das zentrale Thema an den Rentenmärkten sein. Bedeutende Konjunkturdaten stehen nämlich nicht auf der Agenda.

Am Freitag hatte Fitch bekanntgegeben, die Bonitätseinschätzung von Portugal bei BB+ mit stabilen Ausblick zu lassen. Als sonderlich beruhigend empfanden das die Anleger nicht, denn mit dem BBB(L)-Rating hält nur noch DBRS ein Investment Grade-Rating für Portugal aufrecht. Und die bekannten Aussagen von DBRS sorgen nicht unbedingt für Zuversicht. Sollte sich das Wirtschaftswachstum erheblich verlangsamen, wie es bspw. von DBRS befürchtet wird, stände das Land vor ernsthaften Problemen. Die bereits heute optimistisch erscheinenden Annahmen für Wachstum und Defizit ließen sich dann nicht mehr halten. Obwohl dem Land für die Konsolidierungsanstrengungen mehr Zeit von der EU-Kommission eingeräumt worden ist, wäre es spätestens dann doch notwendig, mehr Härte von EU-Seite zu zeigen.

Immerhin ist in Spanien Bewegung in die politische Lage gekommen: Am Freitag haben sich die Konservativen und die Liberalen auf eine Zusammenarbeit geeinigt, so dass es eine Minderheitsregierung geben kann. Die Wahl des Ministerpräsidenten ist für Ende August angesetzt. Dann wird sich zeigen, ob es der liberal-konservativen Koalition gelungen ist, weitere Abgeordnete dazu zu bewegen, für die Regierung zu stimmen, um so erneute Neuwahlen, dann um die Weihnachtszeit, abzuwenden. Ob eine Minderheitsregierung ausreichen wird, um Spanien durch das zu erwartende schwere Fahrwasser hinsichtlich Haushaltskonsolidierung, Verhandlungen mit der EU sowie der innenpolitischen Probleme mit den Abspaltungstendenzen mehrerer Regionen zu manövrieren, ist völlig offen.

Jackson Hole dürfte bis zum Beginn der Tagung am kommenden Freitag immer wieder die Tagesordnung bestimmen. Heute Morgen dürfte der Bund Future mit leichten Verlusten in den Handelstag starten. Danach werden sich die Investoren in Zurückhaltung üben und der Bund Future nach Orientierung suchen. Insgesamt ist ein sommerlich umsatzschwacher Handelstag zu erwarten, während dessen der Bund Future zwischen 166,40 und 167,75 notieren dürfte. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,55% und 1,65% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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