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Nord LB – BIP Japan: Nullnummer!

15.08.2016 12:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

Das japanische Wirtschaftswachstum hat im II. Quartal 2016 enttäuscht. Es steht nur ein „Nullwachstum“ zu Papier – zumindest im Quartalsvergleich. Die Ursachen für die Nullnummer sind vielfältig. Zum einen belastet ein statistischer Effekt, der dem I. Quartal zu Gute kam. Der Binnenkonsum leistete zwar noch einen positiven Wachstumsbeitrag, der aber deutlich geschrumpft ist. Die Bauwirtschaft entwickelt sich nach wie vor positiv – dank der Negativzinspolitik der Bank of Japan wird dies auch noch eine Weile so bleiben.

Besonders schwer wirkten aktuell vor allem zwei Belastungsfaktoren: Zum einen die zurückhaltenden Investitionen der Unternehmen und zum anderen der deutliche Rückgang der Exporte. Bei den Ausfuhren hinterlässt der starke Yen zusammen mit der flauen globalen Konjunktur erhebliche Spuren.

Die Aussichten auf das zweite Halbjahr sind eher positiv. Mehrere Konjunkturindikatoren konnten sich zuletzt wieder verbessern. Zudem hat die Regierung ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, das im September wahrscheinlich verabschiedet wird. Die Notenbank wird erneut beispringen, das könnte unter anderem über den Yen für eine zusätzliche Entlastung sorgen. Der nächste Zinstermin ist ebenfalls im September.

Aber wie schon bei der ersten Auflage der Abenomics wird es auch hier nur mittelfristig positive Effekte geben, denn für nachhaltiges Wachstum sind Reformen nötig, die allenfalls zögerlich auf den Weg gebracht werden. Shinzo Abe zeigt dann doch wieder die alten typischen Reflexe und unterscheidet sich letztlich nur in der Dimension von seinen Vorgängern.

Fazit: Das japanische Wirtschaftswachstum legt im II. Quartal 2016 eine Nullnummer hin. Neben einem statistischen Effekt belasteten die rückläufigen Ausfuhren ebenso wie die geringen Investitionen der Unternehmen das Ergebnis. Der Binnenkonsum leistet zwar nach wie vor einen positiven Beitrag, musste jedoch deutliche Einbußen hinnehmen. Im zweiten Halbjahr sollte die japanische Wirtschaft wieder etwas mehr Schwung aufnehmen, das nächste Konjunkturpaket und die ultra-expansive Bank of Japan werden dabei helfen. Nichtsdestotrotz kann man es nicht oft genug sagen: Für nachhaltiges Wachstum fehlen die Reformen, Herr Abe!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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