4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

National-Bank: Konjunkturdaten aus China konnten nicht überzeugen

12.08.2016 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Tag begann mit schlechten Nachrichten aus China. Weder die Daten zur Industrieproduktion noch den Einzelhandelsumsätzen und Investitionen konnten überzeugen. Sie blieben hinter den Erwartungen zurück. Davon ließen sich die Investoren jedoch bisher kaum beeindrucken. Riskante Assetklassen waren wie bereits gestern sehr gefragt. Das konnte an der Nachfrage nach dem Additional Tier 1 von RBS und Standard Chartered ebenfalls abgelesen werden. Beide Emissionen waren trotz des schwierigen Fahrwassers, in dem sich der Bankensektor befindet, mehr-fach überzeichnet. Die Bondinvestoren weichen aufgrund der von der Geldpolitik ausgelösten Verdrängungseffekte auf größere Risiken aus. So waren gestern auch wieder Staatsanleihen aus der Peripherie gut nachgefragt. Die Rendite für 10jährige spanische Staatsanleihen näher sich jetzt der 0,9% an, und es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann die 1%-Marke für 10jährige italienische Staatsanleihen fällt. Da die Renditerückgänge nicht nur das lange Ende der Kurve betreffen, sondern auch die kürzeren Laufzeiten, nimmt das Volumen aufgrund der Ankaufbarriere von -0,4%, das den europäischen Zentralbanken für einen Ankauf zur Verfügung steht, immer weiter ab. Selbst wenn die EZB also im September keine weiteren Lockerungsmaßnahmen beschließt, wird sie sich mit dem Problem der mangelnden Verfügbarkeit von ankauffähigem Material auseinandersetzen. Zugleich bedeutet die aktuelle Situation, dass die Rentenkurse sehr gut unterstützt sind.

Im Laufe des Tages werden endlich bedeutende Konjunkturdaten veröffentlicht. Den Anfang mach Europa mit zahlreichen vorläufigen BIP-Daten für Q2. Auch Deutschland und am späteren Vormittag der Euroraum sind dabei. Eines vorweg: Auswirkungen des UK-Referendums werden sich in den Daten natürlich nicht finden lassen. Bis man das vielleicht erkennen kann, dürfte noch einige Zeit ins Land gehen. Noch ist UK Mitglied der Europäischen Union und wird es für mindestens zwei plus Jahre bleiben. Nichtsdestotrotz dürfte das Wirtschaftswachstum im Euroraum und in Deutschland in Q2 im Vergleich zu Q1 etwas schwächer ausgefallen sein. Darauf deuten zahlreiche harte Indikatoren hin. Allerdings dürfte das Wirtschaftswachstum für europäische Verhältnisse vergleichsweise hoch ausgefallen sein. Am Nachmittag richten sich die Blicke dann in Richtung USA. Die Kernrate der Erzeugerpreise dürfte einmal mehr anzeigen, dass es in den USA keine deflationären Tendenzen gibt. Die US-Konsumenten sollten sich ausgabenfreudig gezeigt haben. Das dürfte den Einzelhandelsumsätzen zu entnehmen sein, positive Überraschungen nicht ausgeschlossen. Neue Impulse für die US-Geldpolitik sollte man nicht erwarten. Dazu dürfte es erst in Jackson Hole neues geben.

Der Bund Future dürfte den Handelstag mit leichten Kursverlusten beginnen. Die Geldpolitik bleibt der zentrale stützende Faktor. Zugleich könnte es Impulse über die Aktienmärkte geben, da dort nach den Kursgewinnen Gewinnmitnahmen zum Wochenende durchaus wahrscheinlich werden. Der Bund Future sollte zwischen 166,40 und 167,90 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,49% und 1,62% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens