4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

National-Bank - FOMC: Die Tür für Zinserhöhungen ist offen

28.07.2016 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Wenig überraschend hat die Fed die Leitzinsen nicht geändert. Immerhin ein Mitglied des FOMC hat jedoch für eine Anhebung der Fed Funds Zielzone plädiert. Nichtsdestotrotz sieht das FOMC die konjunkturellen Perspektiven laut Abschlusserklärung etwas optimistischer als noch vor rund sechs Wochen. Die Tür für zumindest eine Leitzinserhöhung im laufenden Jahr ist weiterhin offen. Konkrete Hinweise auf das Timing dafür gab es jedoch nicht. Das sei wie immer datenabhängig. „Eigentlich“ kommen als Termin nur noch die beiden in Frage, nach denen eine Pressekonferenz geplant ist, also 20./21. September oder 13./14. Dezember. Sollte sich die Situation am US-Arbeitsmarkt nicht sonderlich verschlechtern, so dürfte es wohl auf den Dezember-Termin nach der Präsidentschaftswahl hinauslaufen. Ihren graduellen, also flachen Leitzinspfad werden die US-Notenbanker beibehalten. Die Kapitalmärkte reagierten auf die Erklärung kaum, denn eine echte Überraschung stellte die leicht optimistischere Lesart nicht da. Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zum September wieder verschlechtern, so wird die Fed das sicher schnell antizipieren.

Konjunkturdatenseitig sendete insbesondere das US verarbeitende Gewerbe gestern schwer verständliche Daten. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter brachen erneut ein, obwohl die Stimmungsindikatoren aus diesem Segment in der letzten Tagen überwiegend ermutigend ausgefallen sind und eine deutliche Stimmungsaufhellung gesendet haben. In harten Daten kommt das scheinbar immer noch nicht an. Im Gegensatz dazu lieferten die europäischen Konjunkturdaten gestern trotz des erwarteten Ausstiegs UKs aus der EU wieder einmal ermutigende Signale. Das sollte sich heute auch in den Stimmungsindikatoren der EU-Kommission wieder finden lassen. Diese ist jedoch gestern mit der Entscheidung, im Rahmen des Defizitverfahrens gegen Portugal und Spanien keine Strafen zu verhängen, negativ aufgefallen. Das Pochen auf die Einhaltung bestehender Verträge sieht anders aus. Das Verhalten der EU-Kommission wird sicher nicht dazu führen, dass sich andere Länder nun an die einmal getroffenen Absprachen halten werden, da sie ja nichts zu befürchten haben. Zugleich hat die EU-Kommission damit den Ball an ECOFin weiter gespielt, die die Kommission ihrerseits auffordern können, Maßnahmen zu ergreifen. Dazu wird es bald Entscheidungen geben.

Ansonsten werden die Kapitalmärkte durch die Hoffnung auf zusätzliche geldpolitische Impulse der Bank of Japan (morgen) und der Bank of England (nächste Woche) sowie fiskalpolitische Maßnahmen (Japan) getrieben. Ob jedoch noch mehr tatsächlich hilft, die Wirtschaft zu unterstützen oder deflationäre Tendenzen zu beseitigen, wird immer unwahrscheinlicher.

Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Tag starten und im Handelsverlauf zwischen 166,65 und 168,20 notieren. Die Hoffnung auf Im-pulse der Geldpolitik stützt. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,45% und 1,59% bewegen. Die Emission der 7jährigen T-Notes dürfte problemlos erfolgen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens