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National-Bank: Die Tagung des FOMC wirft ihre Schatten voraus

25.07.2016 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Schätzungen für die Markit Einkaufsmanagerindizes erwiesen sich als erstaunlich robust. Obwohl es sich dabei um die Daten einen Monat nach dem Referendum in UK handelte, blieb die „eigentlich“ zu erwartende deutliche Stimmungsverschlechterung aus. Bisher hat die Entscheidung der Briten vermutlich kaum Auswirkungen, von dem Investitionsstopp in UK abgesehen, den viele Unternehmen verhängt haben. Schließlich kann der Handel mit der Insel genauso weiter laufen wie bisher. Noch ist UK Mitglied der EU und wird es zwei Jahre plus X bleiben. Mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex wird nun ein weiterer Stimmungsindikator veröffentlicht. Die Schätzungen gehen von einer leichten Eintrübung aus. Doch die bereits veröffentlichen Stimmungsindikatoren zeigten bislang etwas Anderes an. Allerdings dürften sich die erneut eingetrübten weltwirtschaftlichen Perspektiven negativ ausgewirkt haben, so dass eine positive Überraschung nicht sonderlich wahrscheinlich ist.

Dass die britische Regierung wohl nach wie vor keine Verhandlungslinie für die Ausstiegsgespräche mit der EU-Kommission hat das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs deutlich gemacht. Der britische Finanzminister hatte Medienberichten zu Folge nämlich keine Antworten auf die entscheidenden Fragen zum britischen Ausstieg aus der EU parat. Es ist nur zu hoffen, dass in Brüssel weiterhin intensiv an der eigenen Position gearbeitet wird. Nicht dass die britische Regierung dann doch demnächst mit den Verhandlungen beginnen will, man auf europäischer Seite jedoch kein eigenes Verhandlungskonzept hat. Ansonsten gab es von dem G20-Treffen kaum Neues. Man war sich einig darüber, dass mehr Wirtschaftswachstum benötigt wird. Strukturreformen und die Steuerpolitik können geeignet Mittel sein, um die Wachstumsperspektiven zu verbessern. Das sind sicher keine neuen Erkenntnisse. Dass entsprechenden Maßnahmen auch tatsächlich bald umgesetzt werden, ist nicht zu erwarten. Dafür reicht allein schon ein Blick auf Kontinentaleuropa. Strukturreformen werden nur mit erheblichem externen Zwang umgesetzt, und von einer Reduzierung der Steuern wird allenfalls auf der Insel gesprochen, um den Standort auch nach dem EU-Austritt für Unternehmen attraktiv zu halten. Wachstumsimpulse sind durch das G20- treffen jedenfalls per Saldo nicht zu erwarten.

Daneben wirft die Tagung des FOMC ihre Schatten voraus. Seit der letzten Tagung wurden zahlreiche Indikatoren veröffentlicht, die die US-Notenbanker hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung im eigenen Land zuversichtlicher stimmen lassen sollten. Dementsprechend könnte es durchaus zu einer Erklärung am Mittwochabend kommen, nach der Leitzinsanhebungen für das laufende Jahr wieder eingepreist werden sollten. Außerdem dürfte die Berichtssaison der US-Unternehmen über das zweite Quartal von Interesse sein. Im Laufe der Woche werden nämlich sehr viele Unternehmen ihre Berichte abliefern.

Der Bund Future sollte mit geringfügigen Verlusten in den Handelstag starten. Danach dürften die Marktakteure mindestens bis zur Veröffentlichung des Ifo kaum noch Positionen eingehen. Die FOMC-Tagung dürfte das Handelsgeschehen sowieso lähmen. Im Handelsverlauf dürfte der Bund Future zwischen 165,60 und 167,10 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,52% und 1,64% bewe-gen. Gegen Abend könnte im Zuge der Platzierung der 2jährigen T-Notes etwas Druck auf die Notierungen aufkommen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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