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National-Bank: Tagung des EZB-Rats am Donnerstag wirft ihre Schatten voraus

20.07.2016 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Dem ZEW-Indikator konnte man erwartungsgemäß entnehmen, dass das Referendum bei den Marktteilnehmern durchaus Eindruck hinterlassen hat. Ähnlich sieht es in der aktualisierten Fassung des World Economic Outlook des IWF aus. Die Wachstumsprognosen wurden für das laufende und das kommende Jahr erneut leicht um 0,1%-Punkte reduziert. Auch hier musste die Abstimmung in UK über den Verbleib in der EU als Begründung herhalten. Ohne dieses Ereignis wären, so die Aussagen des IWF, die Wachstumsprognosen im Vergleich zum April sogar leicht erhöht worden. Die Prognosen des IWF bieten ein differenziertes, aber insgesamt zu erwartendes Bild. Reduzierungen der Wachstumsschätzungen gab es vor allem für Europa und Japan. Daneben wurden die Wachstumsprognosen für einige unter Druck stehenden Emerging Markets gekürzt. Dem gegenüber steht bspw. jedoch die leichte Anhebung der Prognose für China für das laufende Jahr. Zugleich ist anhand der IWF-Prognosen zu erkennen, dass die deutlicheren potenziellen negativen Effekte aus dem Austritt UKs aus der EU erst in den kommenden Jahren zu spüren sein werden. Dementsprechend wurden die Wachstumsprognosen für viele europäische Länder erst beginnend mit 2017 reduziert. Letztlich ist das aber davon abhängig, wann die Verhandlungen UKs mit der EU beginnen und auf welchen Status man sich mit UK einigt. Außerdem gibt es ja immer noch die Vorschläge des ehemaligen britischen Schatzkanzlers zur Steigerung der Attraktivität der Insel für Investorenen. Immerhin dürfte der IWF einen Beitrag dazu geleistet haben, die Diskussion über die Auswirkungen eines Brexit zu versachlichen.

Heute ist nicht allzu viel auf dem Datenkalender zu finden. Die deutschen Erzeugerpreise dürften weiterhin im Jahresvergleich im Juni tief im Minus gelegen haben, wobei das Minus aufgrund der gestiegenen Energiepreise etwas geringer ausgefallen sein wird als in den Vormonaten. Die Stimmung der europäischen Konsumenten dürfte sich (erheblich) verschlechtert haben. So ganz dürfte sie die Brexit-Debatte nämlich nicht kalt gelassen haben. Aus den USA sind dagegen keine wichtigen Daten zu erwarten. Immerhin kann aus den gestrigen Daten zur Aktivität am Immobilienmarkt geschlossen werden, dass es dort gut läuft, was wiederum positive Effekte auf das dortige Wachstum haben dürfte. In Europa wirft zudem die Tagung des EZB-Rats ihre Schatten voraus: Großer Erwartungen sollte man nicht haben. Mario Draghi wird die Wirksamkeit des QE-Programms loben – hier wird er sich auf den Lending Survey beziehen, der jedoch vor allem von der Reduzierung der Kreditvergabebedingungen der Banken geprägt war. Ansonsten werden sich die Notenbanker darüber Gedanken machen müssen, wie dem Ausgehen der Anleihen für die Durchführung des QE-Programms begegnet werden soll.

Der Bund Future dürfte mit kleinen Kursgewinnen in den Tag starten und im weiteren Handelsverlauf zwischen 165,60 und 167,25 notieren. Die Emissionen der deutschen Obl sowie der portugiesischen Geldmarktpapiere dürften zwar nicht auf eine so hohe Nachfrage treffen, wie gestern die 10jährige Spanier oder die 7jährige Zypern. Doch platzieren werden sie sich lassen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,47% und 1,62% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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