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National-Bank - Leitzinsen: US-Notenbanker signalisieren keine Eile

15.07.2016 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die britischen Notenbanker haben sich gestern dafür entschieden, erst einmal die ökonomischen Auswirkungen des UK Referendum weiter abzuwarten. Zugleich haben sie signalisiert, dass sie die britische Wirtschaft stimulieren würden, wenn sich das als notwendig erweisen sollte, was Anfang August sein könnte. Dadurch bleibt die Aussicht auf noch billigeres Notenbankgeld bestehen. Ähnlich sieht es in Japan aus. Die Marktakteure hoffen auf weitere geldpolitische Maßnahmen durch die Bank of Japan. Es wird immer mehr von „Helicopter Money“ gesprochen. Dabei gab es von Seiten der Notenbank / Regierung dazu auch Dementis. Nichtsdestotrotz sorgt die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen sowie einem längeren Stillhalten der Fed für gute Stimmung bei den Investoren.

Aktien waren und sind heute Morgen wieder gefragt. Die Kurse von Staatsanleihen aus sicheren Häfen stehen tendenziell unter Druck. Die zahlreichen Aussagen der US-Notenbanker lassen durchaus den Schluss zu, dass sich die Fed mit einem weiteren Zinsschritt tatsächlich noch einiges an Zeit lassen wird. Selbst Falken nehmen zurzeit ein abwartende Haltung ein und setzen darauf, dass sich der Nebel über die weltwirtschaftlichen Perspektiven endlich etwas lichtet. Auch heute werden sich wieder zahlreiche US-Notenbankvertreter äußern. Die Aussagen dürften die bekannten Positionen weitestgehend wiederholen. Daneben werden heute vor allem die US-Konjunkturdaten im Fokus stehen. Die Konsumentenpreise könnten durchaus leicht stärker gestiegen sein, als es prognostiziert wird. Insbesondere die Kernrate auf Jahresbasis könnten die US-Notenbanker als Argument für eine Leitzinserhöhung nutzen. Sie dürfte nämlich wieder einmal stabil über der Marke von 2% liegen. Zu beachten sind die Einzelhandelsumsätze. Die gute Arbeitsmarktsituation sollte sich in mehr Konsumausgaben bemerkbar machen. Die Stimmung der Verbraucher dürfte ebenfalls gut sein. In der Industrie dagegen bewegt sich trotz der Stimmungsaufhellung wenig. Sowohl Industrieproduktion als auch Kapazitätsauslastung überzeugen weiterhin nicht. Die Achillesverse der USA bleibt das verarbeitende Gewerbe. Allein vor diesem Hintergrund wird sich die Fed mit einer Straffung der Geldpolitik schwer tun, weil das nicht ganz ohne Auswirkung auf das Währungsgefüge bleiben dürfte.

Die europäischen Konjunkturdaten spielen eine untergeordnete Rolle. Es werden zwar zahlreiche endgültige Werte für die Verbraucherpreisentwicklung im Juni gemeldet. Überraschendes wird es nicht geben. UK bleibt ebenfalls im Blickfeld, da die EU-Kommission nach Abschluss der Regierungsbildung nun sicher auf den Austrittsantrag wartet. Wann dieser tatsächlich gestellt wird, ist offen. Es sieht danach aus, dass die neue britische Regierung gerade damit beschäftigt ist, ihre Positionen festzulegen. Es kann also noch dauern.

Der Bund Future sollte den Tag mit leichten Kursverlusten beginnen und zwischen 165,65 und 167,50 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,46% und 1,60% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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