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National-Bank: Hoffnung auf noch mehr billiges Geld von den Notenbanken

13.07.2016 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Auch gestern waren wieder risikobehaftete Anlagen gefragt, so dass vor allem die Staatsanleihen aus den sicheren Häfen Kursverluste hinnehmen mussten. Die Hoffnung auf noch mehr billiges Geld trieb die Investoren an. Zugleich wurde nach den Aussagen diverser US-Notenbanker deutlich, dass ein baldiger Zinsschritt durch die Fed zurzeit unwahrscheinlich ist. Die Notenbanker behalten ihre abwartende Position bei. Die Ergebnisse der Level IV-Konsultationen des IWF für die USA machten einmal mehr klar, dass die US-Notenbanker die optimalen Zeitpunkte für die Straffung der Geldpolitik sowieso bereits verpasst haben. Der IWF senkte die Wachstumsprognose für das laufende Jahr ab, ließ sie für das kommende gleich und senkte die Langfristprognose ebenfalls etwas ab. Zudem wies der IWF auf strukturelle Defizite in den USA hin, die das Land dringend anzugehen hat. Richtigen Optimismus vermochte der Bericht nicht zu wecken. Heute Abend wird es mit der Veröffentlichung des Beige Book Informationen zur aktuellen konjunkturellen Entwicklung aus den einzelnen Fed-Distrikten geben. Aus den Bezirken sollte die Fortsetzung des moderaten Wachstums gemeldet werden. Es dürfte weder positive noch negative Überraschungen geben. Zusätzliche Impulse, auch im Hinblick auf die künftige Geldpolitik der Fed, sind nicht zu erwarten.

Das Interesse der Marktakteure wird wieder einmal UK gelten. Heute wird der Premier Cameron zurücktreten und damit den Weg für seine Nachfolgerin frei machen. Dementsprechend dürfte das Austrittsverfahren von britischer Seite demnächst offiziell eingeleitet werden. Außerdem richtet sich das Interesse auf die Entscheidung der Bank of England morgen. Ob das MPC tatsächlich Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik beschließen wird, ist offen. Eine lockere Geldpolitik könnte zwar wachstumsstabilisierend wirken. Doch gleichzeitig droht dann eine weitere Abwertung des GBP und somit importierte Inflation. Möglicherweise reicht es völlig aus, wenn die BoE Handlungsbereitschaft signalisiert.

Abgesehen vom Beige Book stehen als wichtige Konjunkturindikatoren nur noch die Daten zur europäischen Industrieproduktion für den Mai an. Aus einigen großen Ländern des Euroraums wurden bereits eher schwache Werte gemeldet, so dass die Industrieproduktion nicht besonders gut ausgefallen sein sollte. Es droht damit eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im Euroraum in Q2.

Vermutlich werden die Marktteilnehmer auch auf die Berichtssaison in den USA achten. Man sollte dazu vor allem auf die gemäß Rechnungslegung erzielte Gewinne achten und nicht auf die bereinigten Ergebnisse. Bei ersteren dürfte es nämlich wie in den vergangenen Quartalen zahlreiche negative Überraschungen geben.

Heute Morgen dürfte sich der Druck auf die Rentennotierungen fortsetzen. Mit der Neuemission einer 10jährigen Bundesanleihe mit einem Nullkupon über pari steht ein Novum an. Erstmal wird eine d10jährige mit negativer Emissionsrendite auf den Markt gebracht. Das, was bei den kürzeren Benchmarklaufzeiten bereits üblich ist, wird nun auch bei 10jährigen passieren. Italien und Portugal werden ebenfalls mit Bondemissionen aktiv. Sie könnten durchaus etwas mehr Rendite bieten müssen als in den vergangenen Tagen. Der Bund Future sollte zwischen 165,65 und 167,30 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,42% und 1,57% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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