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National-Bank: Der US-Arbeitsmarktbericht rückt in den Fokus

07.07.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Weder die US-Treasuries noch die Bunds konnten ihre Kursgewinne über den gestrigen Handelstag halten. Nachdem die Rendite der 10jährigen US-Treasuries der Marke von 1,3% nahe gekommen war, gab es erst einmal Gewinnmitnahmen. Ähnlich verhielt es sich bei den 10jährigen Bunds. Renditen um -0,2% wurden für Gewinnmitnahmen genutzt. Neue Erkenntnisse gab es gestern nur wenige. Die deutschen Auftragseingänge für die Industrie fielen enttäuschend aus. Daher dürfte vor allem im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum in Q2 in Deutschland die Industrieproduktion im Mai von Interesse sein. Sollte sie schwach ausfallen, dürfte es erste Abwärtsrevisionen der Wachstumsschätzungen für das letzte Quartal geben. Das Protokoll der letzten Tagung des FOMC bot wenig Neues. Die US-Notenbanker hatten sich auch mit Blick auf das damals noch anstehende UK-Referendum dafür entschieden, nicht an der Zinsschraube zu drehen. Außerdem sahen sie sich aufgrund der Entwicklung der Teuerung ebenfalls nicht dazu genötigt.

Da die Fed-Vertreter gemäß der Aussagen im Protokoll die Auswirkungen des Referendums auf die US-, aber wohl eher die Weltwirtschaft abwarten wollen, sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im laufenden Jahr. Wenn es ihn doch noch geben sollte, so dürfte es auf Dezember hinauslaufen, obwohl er dann nur rund einen Monat nach den Präsidentschaftswahlen erfolgen würde. Vermutlich könnte nur eine Reihe sehr guter Konjunkturdaten gepaart mit dem erkennbaren Aufbau von Inflationspotenzial die Meinung der US-Notenbanker ändern. Das müsste sich jedoch alles sehr schnell materialisieren. Zumindest wird man sich in den kommenden Tagen den Konjunkturdaten in den USA zuwenden. Von dem ADP-Bericht erhofft man sich einen ersten Hinweis darauf, ob der Arbeitsmarktbericht für den Mai tatsächlich nur ein Ausreißer war. Morgen wird dann der „richtige“ veröffentlicht. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es nach Aussagen verschiedener US-Notenbanker völlig ausreichend zur Beibehaltung der Vollbeschäftigung ist, wenn monatlich zwischen 60 und 100Tsd. neue Stellen geschaffen werden. Alles, was darüber hinausgeht, sorgt im Umkehrschluss für eine Verknappung des Gutes Arbeit und damit vielleicht doch noch für den lang erwarteten Anstieg der Löhne. Außerdem sollte die Erholung der Ölpreise Druck von der Bergbauindustrie nehmen, der das Fracking und die Ölförderung in den USA zugerechnet wird. In diesem Segment wurden in den vergangenen Monaten sehr viele gut bezahlte Arbeitsplätze abgebaut. Das sollte allmählich zum Stillstand kommen.

Vom Protokoll der Tagung des EZB-Rats dürften nur wenige Impulse ausgehen. Sicher ist auf der letzten Tagung intensiv darüber beraten worden, wie mit dem Ausgang des UK-Referendums umgegangen werden soll und ob / wie die Lockerungsmaßnahmen der EZB wirken. Gerade bei letzterem dürften die Einschätzungen wieder einmal auseinandergegangen sein. Sorge dürfte den Notenbankern weiterhin die schleppende konjunkturelle Entwicklung im Euroraum bereiten, weil die einzelnen Euroländer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.

Der Bund Future hat es trotz des Umfeld gestern erneut nicht geschafft, sich oberhalb von 168 Punkten festzusetzen. Heute Morgen dürfte er mit Kursverlusten in den Handel starten. Grundsätzlich bleibt er durch die Gemengelage zwar gut unterstützt. Das Risiko von Gewinnmitnahmen steigt jedoch langsam. Er sollte zwischen 167,05 und 168,50 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,32% und 1,47% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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