KTG Agrar und KTG Energie: Der Tag nach dem GAU für den Agrarkonzern

Die Aktienkurse von KTG Agrar und KTG Energie zeigten im gestrigen Handel deutlich unterschiedliche Reaktionen auf den Insolvenzantrag, den das Hamburger Agrarunternehmen gestellt hat. Die KTG Agrar Aktie rauschte wie schon in den Tagen zuvor weiter in die Tiefe und erreichte bei 0,349 Euro ein neues Allzeittief. Zocker haben längst übernommen, am Morgen noch hatten gestreute und falsche Gerüchte über eine angeblich noch rechtzeitig erfolgende Zinszahlung für eine Erholungsrallye der Entry Standard notierten Aktie auf 1,68 Euro gesorgt – es bleibt abzuwarten, ob sich die Behörden hiermit beschäftigen werden.

Dagegen war der Insolvenzantrag der Muttergesellschaft für den Aktienkurs von KTG Energie wie ein Befreiungsschlag. In den Tagen zuvor war die Aktie des Betreibers von Biogasanlagen aufgrund der Probleme bei der Konzernmutter massiv unter Druck geraten. Gestern aber vollzog der Aktienkurs von KTG Energie eine Rallye auf 4,10 Euro und ging auf Tageshoch aus dem XETRA-Handel – ein Plus von 172 (!) Prozent. Kern der Erholungsrallye war vor allem eine Statement des Unternehmens. Einer der wichtigsten Sätze darin kommt von Thomas Berger, CEO der KTG Energie AG: „Das Unternehmen ist substanziell profitabel und erwirtschaftet auch im laufenden Geschäftsjahr freie Cashflows“. Ganz unproblematisch ist die Insolvenz auch für KTG Energie aber nicht: Die Muttergesellschaft bürgt unter anderem für Finanzierungen. Der Biogas-Anlagenbetreiber sieht hier aber Spielraum: „Das Biogasanlagen-Portfolio der KTG Energie AG ist mit rund 190 Millionen Euro in der Bilanz aktiviert und lediglich mit 100 Millionen Euro besichert. Somit bietet das bestehende Portfolio ausreichend Sicherheit, die zusätzlich gewährt werden kann“, so das Unternehmen.

Die wichtigsten Details zur aktuellen Lage bei KTG Energie und KTG Agrar:

• KTG Energie: Von Pleite bei KTG Agrar „nicht direkt betroffen“
• KTG Agrar: Das Drama hat ein Ende – zwielichtige Gerüchte