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National-Bank: Sorgen vor einem erheblichen Wachstumsrückgang

29.06.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Obwohl UK zumindest etwa noch zwei Jahre + X Mitglied der EU sein wird, wird allenthalben versucht, die Auswirkungen des Ausstiegs UKs aus der EU auf das Wirtschaftswachstum herunter zu brechen. Die Schätzung der EZB liegt laut Mario Draghi bei 0,3 bis 0,5% über die kommenden drei Jahre. Bleibt es dabei, handelt es sich um Größenordnungen, die zwar ärgerlich, aber verkraftbar erscheinen. Aus den USA gab es eine erste Äußerung eines Fed-Vertreters dazu: Er sieht nun zusätzliche Abwärtsrisiken für die Wirtschaft. Sollte sich diese Einschätzung im gesamten FOMC breit machen, so sind Leitzinserhöhungen in den USA vom Tisch, zumindest für die nächsten vier bis fünf Monate. Zudem werden die US-Notenbanker die Entwicklung des USD genau im Blick haben. Die US-Unternehmen leiden unter der USD-Stärke, was man demnächst wieder in den Quartalsberichten ablesen wird können. Außerdem kommt das verarbeitende Gewerbe in den USA bekanntlich nicht in Tritt. setzt. Dementsprechend vorsichtig werden die US-Notenbanker agieren, da sie sicher eine zu starke weitere Aufwertung der US-Devise vermeiden möchten. Das Referendum überdeckt derzeit andere weltwirtschaftliche Fragezeichen: Nach wie vor ist nicht klar, wie sich die Wirtschaft in China entwickeln wird. Die dortige Regierung bekundet zwar laufend, dass sie alles für das Erreichen der Wachstumsziele tun wird. Doch erreichen immer wieder Meldungen über bspw. die besorgniserregende Quote an NPL im Bankensektor die Öffentlichkeit. Immerhin gab es gestern ermutigende Signale aus den USA. Das BIP-Wachstum in Q1 ist nun doch etwas stärker ausgefallen, als es bislang geschätzt wurde. Und das Verbrauchervertrauen des Conference Boards legte deutlich auf 98 Punkte zu. Die US-Konsumenten scheinen trotz des letzten Arbeitsmarktberichtes wieder ausgabenfreudiger zu werden. Das sollte man dann Q3 2016 spüren.

Das Referendum wird vorerst sicher das marktbeherrschende Thema bleiben. Die 27 EU Staats- und Regierungschefs haben dem britischen Premier gestern jedoch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sein Nachfolger / seine Nachfolgerin unmittelbar nach Amtsübernahe das Austrittsgesuch nach Artikel 50 zu stellen hat, einen Exit vom Brexit wird man nicht akzeptieren. Zugleich wurde deutlich gemacht, dass „out“ auch „out“ vom Binnenmarkt bedeutet. Was das konkret bedeutet, kann man allenthalben nachlesen: Investitionen in UK werden sofort gestoppt. Die Unternehmen schauen sich nach alternativen Standorten um.

Der Bund Future dürfte aufgrund der Vorgaben aus Asien mit leichten Kursverlusten in den Tag starten. Konjunkturdaten sollten mehr Beach-tung finden, so z.B. die Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission. Die Preise in Deutschland dürften aufgrund der Entwicklung der Energiepreise deutlich gestiegen sein. Am Nachmittag ist vor allem der PCE-Deflator von Interesse. Der Bund Future sollte sich zwischen 165,60 und 167,50 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,40 und 1,55% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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