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National-Bank: Der dot plot deutet auf zwei Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr hin

16.06.2016 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach der Tagung des FOMC ist vor dem UK-Referendum und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum OMT-Programm. Erwartungsgemäß gab es gestern keine Überraschung von der Fed. Die Leitzinsen bleiben unverändert. Bei genauerer Betrachtung der Erklärung nach der Tagung, der Pressekonferenz und der neuen Projektionen wird jedoch deutlich, dass der Leitzinserhöhungspfad noch viel flacher verlaufen wird, als es bisher angenommen wurde. Auf den ersten Blick hat sich der dot plot kaum geändert. Nach wie vor geht eine deutliche Mehrheit von zwei Zinserhöhungen im laufenden Jahr aus. Doch die Einschätzungen der Notenbanker haben sich deutlich verschoben. Die Zahl derjenigen, die sich für drei oder vier einsetzen, hat zu Gunsten einer deutlich abgenommen. Wahrscheinlich werden die Marktakteure nun dazu übergehen, sämtliche Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr auszupreisen. Das ist vermutlich verfrüht, da die US-Notenbanker schon sehr lange angekündigt haben, dass sie weiter an der Zinsschraube drehen wollen. Möglicherweise wird sich das Jahr 2015 wiederholen, so dass es trotz Präsidentschaftswahl wieder einen Leitzinsschritt im Dezember gibt.

Die erneut abgesenkten Wachstumsprognosen würden das jedenfalls noch hergeben. Für das laufende und die kommenden Jahre wird jetzt ein BIP-Wachstum von 2% bei leicht steigenden Preisen erwartet (für 2016/17 war die Wachstumserwartungen bislang etwas höher). Seit der letzten FOMC-Tagung haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven der USA nach Lesart der Fed eingetrübt. Auf Nachfrage bestätigte die Fed-Chefin, dass das Referendum in UK eine Rolle bei den geldpolitischen Erwägungen gespielt hat und ein zusätzliches Argument für das Aufschieben einer Zinserhöhung war. Es sieht ganz danach aus, als ob die Fed die Politik des billigen Geldes noch lange Zeit fortführen wird.

Nun dürfte vor allem das Referendum in UK das Marktgeschehen beherrschen. Das wird tendenziell für die Stützung der als safe haven wahrgenommenen Rentenmärkte und Währungen sorgen. Außerdem werden heute zahlreiche Konjunkturdaten veröffentlicht. Von den Verbraucherpreisdaten aus dem Euroraum sind keine Überraschungen zu erwarten. Man wird den Effekt der jüngst deutlich gestiegenen Energiepreise je-doch wiederfinden können. Am Nachmittag werden die US-Konsumentenpreise, zumindest die Kernrate anzeigen, dass es in den USA durch-aus Inflation gibt. Vom Philli Fed Indikator sind keine Überraschungen zu erwarten. Da heute ECOFin tagt, darf mit der Freigabe der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket für Griechenland in Höhe von 7,5 Mrd. € gerechnet werden, so dass das Land für einige Zeit wieder problemlos Verpflichtungen begleichen kann.

Der Bund Future dürfte den Tag freundlich beginne. Sowohl das UK-Referendum als auch der leicht reduzierte Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA durch die Fed könnten für Unterstützung bei den Bunds sorgen. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass die Kursgewinne der vergangenen Tage zu Gewinnmitnahmen, spätestens am Freitag, verleiten können. Der Bund Future sollte sich zwischen 164,60 und 166,00 bewegen. Ob die zahlreichen spanischen Emission problemlos abgenommen werden, bleibt abzuwarten. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,51 und 1,72% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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