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National-Bank – Bundesanleihen: Die Null ist in Sichtweite

08.06.2016 09:40 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Unaufhaltsam nähert sich die Rendite der 10jährigen Bundesanleihen der Marke von null Prozent. Die Aussagen von Janet Yellen, die auf die weitere Verschiebung des nächsten US-Leitzinsschrittes hindeuten sowie das heute beginnende Ankaufprogramm für Unternehmensanleihen durch das System Europäischer Zentralbanken dürften dazu ihren Beitrag leisten. Ob die Null bereits das Ende der Bewegung ist, ist eher unwahrscheinlich. Man sollte sich auf negativen Renditen für 10jährige Bundesanleihen einstellen, zumal die Sorgen vor einer Wiederholung der Renditebewegung ähnlich derjenigen im vergangenen Jahr völlig verflogen zu sein scheinen. Heute dürfte das Unternehmensanleiheprogramm im Fokus stehen. Schließlich dürfte man im Tagesverlauf durch das Verhalten der sechs europäischen Notenbanken, die mit der Umsetzung des Programms betraut sind, etwas mehr Klarheit erhalten, wie die technische Umsetzung von statten gehen wird. Hierzu hat sich die EZB bislang nicht in die Karten schauen lassen. Nach den starken Abwärtsbewegungen der Renditen im Corporate-Bereich gepaart mit der regen Emissionstätigkeit in den vergangenen Wochen ist es durchaus wahrscheinlich, dass es mit Beginn der Ankäufe vermehrt zu Gewinnmitnahmen kommen kann, nicht gleich, aber über die nächsten Tage. Genau das war in der Vergangenheit bei den anderen Ankaufprogrammen zu beobachten. Aufgrund des anhaltenden Anlagenotstands der Investoren dürfte das jedoch nicht von allzu langer Dauer sein. Schließlich sind Aktienanlagen für die Mehrzahl der betroffenen Investoren keine „echte“ Alternative, weil sie entweder nur eingeschränkt in diese Assetklasse investieren dürfen und / oder das Risiko nicht verkraften. Buy on dips könnte im Unternehmensanleihebereich in den kommenden Wochen durchaus eine Strategie sein.

Ansonsten gibt es weder konjunkturdatenseitig noch von den europäischen Notenbanker etwas Neues, wäre da nicht der Ausblick für die Weltwirtschaft durch die Weltbank, der gestern veröffentlicht wurde. Die Einschätzungen haben es durchaus in sich: Die Weltbank hat die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum teils drastisch gesenkt. So soll die Weltwirtschaft im laufenden Jahr statt um 2,9 nur noch um 2,4% wachsen. Eine Hauptursache neben denen, die sich in den Schlagzeilen finden lassen, ist eine deutliche Reduzierung der Wachstumserwartung für die USA. Die Wachstumsreduzierungen fielen mit 0,3 bzw. 0,1% für die Jahre 2017 und 2018 nicht mehr ganz so deutlich aus wie für das laufende. Optimismus sieht jedoch anders aus. Zudem haben die führenden Notenbanken ja kaum noch Möglichkeiten, das Wachstum zu stimulieren. Außerdem sollte man sich allmählich Gedanken zur künftigen Inflationsentwicklung machen. Immerhin haben sich nahezu alle Rohstoffpreise stabilisiert oder sind bereits deutlich gestiegen, weil inzwischen die Produktionskürzungen sowie die nachlassende Investitionstätigkeit ihre Wirkung entfalten. Das dürfte sich alsbald zumindest in den monatlichen Veränderungsraten bemerkbar machen.

Insgesamt dürfte der Bund Future behauptet in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 163,70 und 165,00 (September- Kontrakt) bewegen. Richtungsweisende Impulse sind auch nach den durchwachsen ausgefallenen Außenhandelsdaten aus China nicht zu erkennen. Impulse können von der Emission der portugiesischen Staatsanleihen ausgehen. Das Schatzamt wird aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage im Land Rendite bieten müssen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,67 und 1,80% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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