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National-Bank: US-Leitzinserhöhungen im Juni oder Juli dürften vom Tisch sein

07.06.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Fed-Chefin äußerte sich zwar grundsätzlich optimistisch zum zu erwartenden Konjunkturverlauf in den USA. Ihrer Ansicht nach wird die Wirtschaft stark genug sein, um weitere Leitzinsanhebungen zu verkraften. Termine ließ sie jedoch offen. Deutlich wurde zugleich, dass die US-Notenbanker vermutlich weiterhin eine abwartende Haltung einnehmen werden. Damit sind Leitzinserhöhungen im Juni oder Juli vom Tisch. Als nächster Termin wird nun der September gehandelt. Ob es so kommen wird, ist selbstverständlich datenabhängig. Selbst ein Abweichen von der ungeschriebenen Regel, um US-Präsidentschaftswahlen herum die Leitzinsen nicht zu verändern, wird immer wahrscheinlicher. Sollte es nämlich keine Zinserhöhung im September geben, so wird die Fed dennoch im Laufe des Jahres handeln müssen, um sich selbst nicht noch unglaubwürdiger zu machen. Hier sei daran erinnert, dass der dot plot vor gar nicht allzu langer Zeit sogar auf vier Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr hinwies. Davon ist nunmehr in der Realität kaum noch etwas übrig. Vielmehr sieht es danach aus, dass all diejenigen Recht bekommen werden, die der Fed lediglich eine Zinserhöhung für das laufende Jahr zugetraut haben. Und schaut man auf die Fed-eigenen Projektionen für das Wirtschaftswachstum, so sind einige Zweifel an den Aussagen von Janet Yellen zur wirtschaftlichen Entwicklung angebracht. Von einer Wachstumsbelebung ist in diesen Schätzungen kaum etwas zu sehen. Es bleibt dabei: Die Fed hat sich in eine schwierige Situation manövriert, und die Fragen nach negativen Leitzinsen werden künftig sicher nicht weniger werden. Bei den Fed-Vertretern herrscht bis nach der FOMC-Tagung in der kommenden Woche nun Sendepause. Das trifft für die europäischen Notenbanker nicht zu. Neue Impulse werden sie dennoch nicht geben können. Die Geldpolitik der EZB muss ihre Wirkung entfalten, was weitere Zeit in Anspruch nehmen wird. Und zu den Maß-nahmen, die man im Fall eines Ausstiegs Großbritanniens aus der EU ergreifen wird, wird es keine Aussagen geben. Immerhin können sich die Marktteilnehmer jetzt für die nächste Stufe des QE-Programms mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen warmlaufen, der morgen beginnen soll. Die Erfahrung der vergangenen zwei Jahre hat gezeigt, dass die erste Euphorie durchaus schnell verfliegen kann.

Von den Konjunkturdaten dürften kaum Impulse ausgehen. Die deutsche Industrieproduktion dürfte zwar schwächer in das Q2 gestartet sein als sie das Q1 beendet hat. Grundsätzlich bleibt die Aufwärtsbewegung in Takt. Die übrigen Daten aus dem Euroraum bleiben ohne Bedeutung. Die US-Lohnstückkosten dürften gestiegen sein, weil die Produktivität abgenommen ha. Viel Beachtung wird das nicht finden. In der Diskussion um die Auszahlung der nächsten Tranchen an Griechenland kommt dagegen Bewegung. Nach neusten Aussagen sollen nahezu alle vereinbarten Maßnahmen durch die griechische Regierung eingeleitet worden sein, so dass die Auszahlungen demnächst erfolgen können. Das Problem dürfte jedoch erneut bei der Umsetzung liegen.

Der Bund Future dürfte mit leichten Verlusten in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 163,20 und 164,50 (September- Kontrakt) bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,68 und 1,80% schwanken, wobei es im Zuge der Auktion der 3jährigen T-Notes durchaus gegen Abend zu Belastungen kommen kann.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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