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National-Bank – Fed: Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Leitzinsschritt nimmt weiter zu

20.05.2016 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen nächsten Zinsschritt durch die Fed hat gestern erneut zugenommen. Der New York Fed-Chef, William Dudley, der dem Lager der „Tauben“ zuzurechnen ist, hat sich zuversichtlich zur wirtschaftlichen Entwicklung geäußert. Außerdem begrüßte er die geänderte Sichtweise der Finanzmärkte auf die Geldpolitik der Fed durch das allmähliche Einpreisen eines Zinsschrittes im Sommer. Da sich Dudley in den vergangenen Monaten immer wieder sehr zurückhaltend zur wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und damit zum Thema Leitzinsen geäußert hat, ist das als starkes Zeichen eine Anpassung der Fed Funds Zielzone im Juni oder Juli zu werten. Der am besten geeignete Termin wäre sicher der 15. Juni. Nach dem Ende der Tagung des FOMC ist bereits eine Pressekonferenz angesetzt, auf der ein Zinsschritt erläutert werden könnte. Vermutlich werden die US-Notenbanker aber nur in dem Fall handeln, in dem keine absehbaren externen Störeffekte drohen, die sich weit außerhalb ihrer Kontrolle bewegen. Zugeben werden es die US-Notenbanker sicher nicht. Sie werden aber sehr genau darauf schauen, wie sich die Mehrheitsverhältnisse für das am 23. Juni anstehende Referendum in UK entwickelt haben. Sollte sich am 15. Juni keine deutliche Mehrheit gegen einen Brexit abzeichnen, dürften die US-Notenbanker nicht handeln. Schließlich bestünde dann das Risiko, ihre Geldpolitik aufgrund der Auswirkungen eines potenziellen Ausstiegs UKs aus der EU erneut anpassen zu müssen.

Für den Euroraum ist die Debatte im griechischen Parlament von großem Interesse. Am späten Donnerstagabend wurden die Gesetze für weitere Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen an die griechischen Abgeordneten gegeben. Am späten Sonntagabend, wahrscheinlich eher Montagmorgen, sollt die Abstimmung darüber stattfinden. Die Regierungsmehrheit liegt bei drei Stimmen. Es sieht zwar danach aus, als ob sich die griechische Regierung sicher ist, dass ihre knappe Mehrheit ausreicht, um die Gesetze zu beschließen. In Anbetracht der Massenproteste ist der Druck auf die Parlamentarier hoch. Ob die Ratifizierung der Gesetze allein ausreichen wird, damit ECOFIN am 24. Mai einer Freigabe weitere Mittel aus dem Hilfspaket zustimmt, ist jedoch offen. Die Umsetzungsperformance der griechischen Regierung bleibt stark verbesserungswürdig, obwohl der Haushaltsüberschuss für die ersten vier Monate erheblich oberhalb der Erwartungen ausfiel. Immerhin scheint der IWF der Eurogruppe eine Brücke für seine Beteiligung zu bauen: Die jüngsten Aussagen vom IWF deuten darauf hin, dass er auch dabei wäre, wenn die Zins- und Tilgungszahlungen noch weiter gestreckt werden, von Fälligkeiten in 2080 war zwischenzeitlich einmal die Rede. Dadurch könnte der direkte Schuldenschnitt vermieden werden, wobei die Streckung letztlich faktisch nichts Anderes ist.

Die Konjunkturdaten dürften ähnlich wie die Aussagen der europäischen Notenbanker kaum Bedeutung haben. Der Bund Future sollte den letzten Handelstag der Woche kaum verändert beginnen. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,40 und 164,00 bewegen. In Anbetracht der anhaltenden US-Leitzinsspekulationen sind Gewinnmitnahmen gegen Handelsschluss wahrscheinlich. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,79 und 1,94% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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