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National-Bank: Überwiegend enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA

03.05.2016 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

In den USA wurden gestern überwiegend enttäuschende Konjunkturdaten veröffentlicht. Erwartungsgemäß blieb dabei der ISM für das verarbeitende Gewerbe hinter der Konsensusschätzung zurück. Immerhin lag der Wert für den Indikator jetzt zum zweiten Mal nacheinander oberhalb der Marke von 50 Punkten. Das verarbeitende Gewerbe in den USA könnte auf einen Expansionskurs eingeschwenkt sein, obwohl die harten Daten das bislang nicht belegen. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Subkomponente des Indikators für die Preisentwicklung. Diese zog nämlich kräftig an. Es dürfte vielleicht doch das eine oder andere Risiko für die Preisstabilität in den USA geben. Bisher interessiert das jedoch nur eine Minderheit der Fed-Vertreter. Neue Hinweise auf eine im Juni bevorstehende Leitzinserhöhung in den USA gibt es jedenfalls nicht. Es sieht eher danach aus, als ob der Markt Leitzinserhöhungen immer weiter auspreisen würde, obwohl nahezu alle US-Notenbanker betont hatten, dass sie an den Leitzinserhöhungen festhalten würden. Die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum konnten die Erwartungen überwiegend erfüllen oder schlagen. Einzige Ausnahme war der Indikator für Frankreich. Danach dürfte die Wirtschaftsleistung des verarbeitenden Gewerbes im Land in den kommenden Monaten schrumpfen. Die französische Wirtschaft droht ohne weitere Reformen gegenüber dem Rest des Euroraums immer weiter ins Hintertreffen zu geraten. Nach einem Reformkurs sieht es dort jedoch nicht aus.

Heute Morgen wurde der Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China veröffentlicht: Während einige Daten der vergangenen Wochen durchaus darauf hingedeutet haben, dass die chinesische Wirtschaft ihren Boden gefunden habe, bedeutet ein Wert erneut leicht unterhalb der 50er Marke einen Rückschlag. Danach würde die Wirtschaftsleistung im Gegensatz zu den offiziellen chinesischen Daten in den kommenden Monaten eher schrumpfen. Ansonsten hat die australische Notenbank im „Kampf“ gegen deflationäre Tendenzen überraschend den Leitzins gesenkt. Das sorgte für eine relativ gute Stimmung in der Region.

Heute zeichnen sich nur wenige Impulse ab. Von den Wirtschaftsdaten werden sie jedenfalls nicht kommen. Die Aussagen der Notenbanker dürften daher im Fokus stehen, wobei von den Vertretern der EZB keine neuen Aussagen zu erwarten sind. Das machten bspw. die Äußerungen des EZB-Chefs gestern deutlich. Altbekannte Positionen wurden wiederholt. Von größerem Interesse bleiben die Informationen von den US-Notenbankern. Bisher sieht es jedenfalls nicht danach aus, als ob sie eine nächste Leitzinserhöhung im Juni nachdrücklich vorbereiten würden. Im Euroraum dürften sich die Blicke wieder einmal auf Griechenland richten. Nach Insider-Aussagen ist bei dem nächsten ECOFin-Treffen am 9. Mai mit keiner Einigung mit Griechenland zu rechnen. Danach verläuft die Umsetzung der Vereinbarungen mit den Geldgebern in Griechenland wieder einmal sehr schleppend und langsam. Vielleicht wird das ECOFin- Treffen ja auch wieder abgesagt. Es sieht also weiterhin danach aus, als ob man sich wieder in aller letzte Minuten verständigen würde, wenn überhaupt. Es ist durchaus denkbar, dass der griechische Ministerpräsident seine Verhandlungsposition überschätzt.

Der Handelstag dürfte für den Bund Future mit leichten Verlusten beginnen. Die Hauptaufmerksamkeit dürfte sich auf die US-Notenbanker so-wie die Berichtssaison richten. Im Tagesverlauf sollte der Bund Future sich zwischen 161,30 und 162,50 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,80 und 1,93% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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