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National-Bank: Keine Einigung von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern

18.04.2016 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die vergangene Woche endete mit schlechten Nachrichten aus den USA. Die Industrieproduktion ging stärker zurück, als es erwartet worden war. Der vorläufige Wert für den Indikator der Uni Michigan konnte ebenfalls nicht überzeugen. Trotz der positiven Rahmenbedingungen für den privaten Verbrauch in den USA gab es zumindest einen leichten Stimmungseinbruch. Das dürfte all die US-Notenbanker in ihrem Kurs bestätigen, die sich für eine abwartende Haltung hinsichtlich künftiger Leitzinserhöhungen aussprechen. Zugleich zeigt es jedoch ebenfalls, dass die Fed vermutlich viel zu lange mit der Einleitung der Leitzinswende gewartet hat, weil die Konjunkturdaten nicht durchgängig nach oben zeigen. Das jedoch passt insgesamt zu den Projektionen der Fed, die bekanntlich von einer Verringerung des Wirtschaftswachstums ausgehen. Wenn sich die US-Notenbanker tatsächlich wieder geldpolitischen Spielraum über den Leitzins verschaffen wollen, werden sie diesen auch dann erhöhen müssen, wenn die Konjunkturdaten nicht so positiv ausfallen, wie sie es sich wünschen. Da heute in den USA keine sonderlich interessanten Konjunkturdaten veröffentlicht werden, wird sich das Interesse auf die Aussagen der US-Notenbanker richten. Etwas Neues wird man jedoch nicht erfahren. Zumindest zwei der drei Fed-Vertreter, die sich im Laufe des Tages bzw. in der Nacht äußern werden, werden auf die Risiken für die US-Wirtschaft hinweisen, die weitere Zinsschritte mit sich bringen. Die Wahrscheinlichkeit für einen nächsten Zinsschritt sollte also geringer werden, wobei nach wie vor die Tagung des FOMC im Juni als möglicher Zeitpunkt für die Anhebung des Fed Funds Zielzone im Spiel bleibt.

Die Weltwirtschaft darf sich auf weiterhin günstige Energiepreise freuen. Das Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern in Doha verlief ergebnislos. Eine Einigung auf eine Reduzierung der Ölfördermengen oder zumindest ein Einfrieren auf den status quo wurde nicht erzielt. Damit wird der Angebotsüberhang erhalten bleiben. Die Ölpreise reagierten bereits mit Abschlägen. Offen ist jetzt nur die Frage, wie die erdölexportierenden Länder ihre Haushaltsdefizite in den Griff bekommen wollen. Es liegt daher nahe, dass sie erneut auf ihre Staatsfonds zurückgreifen werden und das eine oder andere Asset liquidieren werden. Dass sich die Haushaltsdefizite nämlich schnell zurückfahren lassen, ist nicht zu erwarten. Das dürfte sich dann als Kehrseite des billigen Öls erweisen. Immerhin könnte es im Juni ein weiteres Treffen der Beteiligten geben. Der finanzielle Druck dürften bis dahin noch größer geworden sein.

Aus dem Euroraum gibt es wenig Neues: Hinsichtlich Griechenland wird überall Zuversicht verbreitet, dass es bald eine Einigung zwischen der dortigen Regierung und den Geldgebern geben können. Was von solchen Aussagen zu halten ist, haben wir ja bereits in den vergangenen Monaten und Jahren gelernt: Wenig. Die spanische Regierung hat ihre Wachstumsprognosen reduziert. Damit dürften die einmal mit der EU-Kommission vereinbarten Ziele nicht mehr zu erreichen sein. Nun wären „eigentlich“ neue Sparmaßnahmen im Spanien notwendig. Doch ohne handlungsfähige Regierung wird es diese nicht geben. Die EU-Kommission wäre nun dazu gezwungen, den Druck auf das Land zu verstärken. Es ist jedoch zu befürchten, dass genau das nicht passieren wird.

In die neue Handelswoche dürfte Bund Future aufgrund der Vorgaben aus Asien freundlich starten. Die US-Berichtssaison, die bisher bescheiden verlaufen ist, dürfte einige Impulse am Nachmittag geben. Die Emissionen aus Belgien sowie einigen anderen Ländern des Euroraums dürften problemlos aufgenommen werden. Der Bund Future sollte sich zwischen 163,20 und 164,95 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,67 und 1,82% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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