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National-Bank: Chinesischer Außenhandel überrascht positiv

13.04.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Mit der Vorstellung des World Economic Outlook hat der IWF erwartungsgemäß seine Wachstumsprognosen gesenkt und das bereits zum zweiten mal im laufenden Jahr. Nahezu alle Regionen und dadurch auch die Weltwirtschaft werden nach Berechnungen des IWF schwächer wachsen, als es noch im Januar angenommen worden war. Zugleich wurde auf die erheblich gestiegenen Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick hinge-wiesen. Möglicherweise ist das bereits die Vorbereitung für eine erneute Rücknahme der Wachstumsprognosen im kommenden Oktober. Eine Ausnahme gab es jedoch: China. Nachdem die Wachstumsprognosen für das Land in den letzten 18 Monaten nahezu unverändert gelassen worden waren, hob der IWF die Prognose für das laufende und das kommende Jahr leicht an. Im Gegensatz zu den Kapitalmärkten scheinen sich die Volkswirte beim IWF weniger Gedanken über die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu machen. Dazu passt die Meldung der chinesischen Außenhandelsdaten von heute Morgen ganz gut: Sie Exporte stiegen im Jahresvergleich kräftiger an, als es erwartet wurde und die Importe sanken weniger als befürchtet. Es gab also ein weiteres Anzeichen darauf, dass sich die wirtschaftliche Aktivität im Land zu beleben scheint.

Von den US-Notenbankern gab es gestern erneut wenig Neues. Zwei der drei Fed-Gouverneure, die sich gestern äußerten, machten sich relativ unmissverständlich für weitere Leitzinserhöhungen, auch mehr als die zwei, die zurzeit im Raum stehen, stark. Allerdings sind alle Notenbanker, die sich gestern geäußert haben, im FOMC nicht stimmberechtigt. Und dort sehen die Meinungsverhältnisse nach wie vor sehr eindeutig aus: Abwarten und nur nicht zu schnell die Leitzinsen anheben. Immer-hin hat der IWF den zögerlichen US-Notenbankern Argumente an die Hand gegeben. Die heute in den USA zur Veröffentlichung anstehenden Daten, insbesondere Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreisdaten sowie das Beige Book, werden zwar bestätigen, dass sich die US-Wirtschaft auf einem soliden, inflationsfreien Wachstumspfad befindet und somit weitere Leitzinserhöhungen verkraften könnte. Das wird die Einschätzung der Mehrheit der US-Notenbanker jedoch kaum ändern.

Griechenland dürfte ebenfalls im Fokus bleiben. Liest man zwischen den Zeilen der Aussagen einiger Beteiligter geht die Überprüfung der Einhaltung der Vertragsbedingungen nur schleppend voran. Es läuft schon wieder auf eine showdown in letzter Minute hinaus.

Der Bund Future sollte heute mit Kursverlusten in den Tag starten. Die guten chinesischen Außenhandelsdaten sowie Ölpreise oberhalb der 40 USD/Barrel-Marke tragen dazu bei, dass riskantere Anlageklassen gefragt sein dürften. Zusätzlicher Druck auf die Notierungen könnte nach den Staatsanleiheemissionen aus Frankreich gestern heute durch die italienischen Staatsanleiheemissionen sowie die Aufstockung der 10jährigen US-Treasuries am Abend aufkommen. Der Bund Future sollte sich zwischen 162,30 und 164,00 bewegen. Die Befürchtungen, es können an den Zinsmärkten eine ähnliche Entwicklung geben wie im vergangenen Jahr, dürften zunehmen, auch wenn die EZB zumindest im Euroraum deutlich aktiver ist als noch im letzten Jahr. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,72 und 1,87% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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