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National-Bank – US-Notenbank Fed: Zinserhöhung im April?

22.03.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Gestern ließen sich die Kapitalmärkte von Äußerungen von Fed-Vertretern beeindrucken, die sich durchaus eine Anhebung der Fed Funds bereits im kommenden Monat vorstellen können. Ihrer Meinung nach gibt das die wirtschaftliche Entwicklung durchaus her und würde dem Aufschwung nicht schaden. Zugleich sehen sie sehr wohl die ansteigenden Kernraten bei Verbraucherpreisdaten und PCE. Sollten sich die Energiepreise trotz des immer noch vorhandenen Angebotsüberhangs auf dem Ölmarkt stabilisieren, so dürfte das vergleichsweise schnell auch in den Preisdaten und zwar nicht nur den US-amerikanischen zu spüren sein. Da die Marktteilnehmer sich aber immer noch nicht schlüssig sind, ob es keine, ein oder zwei Leitzinserhöhungen durch die Fed im laufenden Jahr geben könnte, reagierten sie auf eine theoretisch mögliche Anhebung im April etwas verschreckt. Übersehen wurde dabei jedoch, dass die beiden Fed-Mitglieder, von denen diese Einschätzungen stammen, im FOMC derzeit gar nicht stimmberechtigt sind. Es ist zwar beruhigend zu wissen, dass es einige US-Notenbanker gibt, die durchaus die Risiken der immer noch anhaltenden Niedrigzinspolitik der Fed kritisch gegenüber stehen. Daran etwas ändern, können sie zurzeit jedoch nicht. Die Zusammensetzung des FOMC legt dagegen nahe, dass die US-Notenbanker mit weiteren Leitzinsschritten sehr zögerlich sein werden.

Neben Aussagen von Notenbankern zu künftigen Geldpolitik in den USA und dem Euroraum steht wegen der durch den Karfreitag verkürzten Woche heute eine Flut von europäischen Stimmungsindikatoren an. Zum einen werden die vorläufigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Grundsätzlich dürften die Werte zwar auf ein anhaltendes Wirtschaftswachstum in den einzelnen Euroländern in den kommenden sechs Monaten hinweisen. Doch die Werte dürften auf eine Abschwächung der Dynamik hinweisen. Damit wären die von der EZB geforderten Strukturreformen dringen notwendig. Diese werden aber kaum in die Tat umgesetzt werden. Von zusätzlichen fiskalischen Impulse, wie die EZB sie vor allem in Richtung Deutschland fordert, ist im Zuge einer antizyklischen Fiskalpolitik ebenfalls nicht allzu viel zu halten. Wann, wenn nicht in einer für eine entwickelte Volkswirtschaft ordentlichen Wachstumsphase soll die Verschuldung zurückgefahren bzw. reduziert werden? Dadurch gewinnt die Fiskalpolitik für wirklich schlechte Zeiten wieder Handlungsspielraum. Sollte sich das Wachstum nämlich tatsächlich kräftig abschwächen, so wären die Mittel der Geldpolitik sehr beschränkt und deren Wirksamkeit mit großen Fragezeichen zu versehen. Neben den Markit Indikatoren stehen der Ifo und der ZEW an. Dass sich der Ifo verbessern wird, ist in Anbetracht der wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen kaum zu vermuten. Werte auf dem Vormonatsniveau wären bereits als Erfolg zu werten. Der ZEW dürfte von den Marktturbulenzen beeinflusst sein.

Der Bund Future sollte behauptet in den Tag starten und sich im Tagesverlauf zwischen 161,80 und 163,20 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,83 und 1,96% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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