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National-Bank: Hoffen auf neue Hinweise zur Geldpolitik

21.03.2016 08:32 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Obwohl die Beschäftigungssituation der US-Amerikaner bekanntlich sehr gut ist und die niedrigen Kosten für Treibstoffe die Konsumenten dort zusätzlich entlasten sollten, blicken sie weniger optimistisch in die Zukunft als vor Monatsfrist. Das jedenfalls war Freitag dem vorläufigen Wert des Indikators der Uni Michigan zu entnehmen, der nicht nur hinter den Schätzungen der Marktteilnehmer zurückblieb, sondern im Vormonatsvergleich rückläufig ausfiel. Ganz so optimistisch scheinen die US-Konsumenten also derzeit doch nicht zu sein. Einen einzelnen Stimmungsindikator sollte man nicht überbewerten. Es könnte aber dennoch durchaus sein, dass die US-Notenbanker darin eine Rechtfertigung ihrer zögerlichen Geldpolitik sehen.

Den Notenbankern dürfte heute viel Beachtung zuteilwerden, denn die Konjunkturdaten haben kaum Bedeutung. Allenfalls die Zahl der Verkäufe bestehender US-Immobilien könnte für kurzfristige Marktbewegungen am Nachmittag sorgen. Die Aussagen der US-Notenbanker werden vor allem auf Informationen analysiert werden, die Hinweise auf das künftige Timing von Leitzinserhöhungen geben. Derzeit sieht es danach aus, als ob sich als möglicher Termin der Juni herauskristallisiert. In dem Monat findet nämlich wieder eine Pressekonferenz nach der Tagung des FOMC statt. Die Fed-Chefin hat zwar erneut betont, dass auf allen FOMC-Tagungen Anpassungen des Leitzinses vorgenommen werden können, so dass es auch auf dem April- Treffen dazu kommen könne. Es ist aber davon auszugehen, dass weitere Leitzinserhöhungen kommunikativ begleitet werden und zwar nicht nur über die Stellungnahme nach Ende der FOMC-Tagung. Die US-Notenbanker werden sich sicher bemühen, die Volatilitäten an den Kapitalmärkten nach Zinserhöhungen zu reduzieren.

Neben den US-Notenbankern werden sich zahlreiche EZB-Vertreter äußern. In den vergangenen Tagen hat die Bundesbank einmal mehr ihren Missmut über die aktuelle Geldpolitik Kund getan und vor den potenziell negativen Folgen gewarnt. Nichtsdestotrotz dürften die Aussagen heute überwiegend in die Richtung gehen, dass die EZB ggf. geldpolitisch noch nachlegen kann, falls es notwendig sein sollte. Das würde sicher nicht kurzfristig erfolgen können, da viele der angekündigten Maßnahmen erst in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Sollte die EZB also noch einmal nachlegen, so ist das frühestens in sechs bis neun Monaten möglich. Schließlich sollte die Notenbank erst einmal abwarten, wie die erneut gelockerte Geldpolitik ihre Wirkung entfaltet. Außerdem müsste sie „eigentlich“ darauf beharren, dass nun die einzelnen Euroländer ihre strukturellen / ordnungspolitischen Hausaufgaben machen. Insbesondere mit den in 2017 bevorstehenden Parlamentswahlen in Frankreich und Deutschland sowie der weiterhin ungeklärten Regierungssituation in Spanien oder Irland fehlt jedoch der Glaube für entsprechende Reformen.

Ansonsten wurden die weiteren Verhandlungen mit Griechenland auf An-fang April vertagt, und man hört die üblichen Aussagen, wonach es Fortschritte gäbe. In China wird nach Aussagen aus Regierungskreisen, wonach das Wirtschaftswachstum noch schwach sei, auf neue geldpolitische Maßnahmen spekuliert.

Der Bund Future sollte gut behauptet in die kurze Handelswoche starten und sich im Tagesverlauf zwischen 161,90 und 163,10 bewegen. Die Geldmarktpapiere der europäischen Staaten dürften zu rekordniedrigen Sätzen platziert werden. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,82 und 1,96% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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