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National-Bank: Wachstumsprognosen durch die Fed für die USA reduziert

17.03.2016 09:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Erklärung der Fed nach der Tagung des FOMC sowie die anschließende Pressekonferenz machten gestern Abend deutlich, dass die US-Notenbank die Leitzinsen noch lange Zeit sehr niedrig halten wird. Obwohl der Arbeitsmarkt in den USA größtenteils in einem sehr guten Zustand ist und sich zumindest in den Kernraten steigende Preise abzeichnen, wird die Fed ihren vorsichtigen Kurs beibehalten. Hierzu wurde einmal mehr darauf hingewiesen, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten am Arbeitsmarkt gäbe (durchschnittliche Stundenlöhne) und dass die Risiken für die US-amerikanische Wirtschaftsentwicklung, die auf der Weltwirtschaft beruhen, zu beachten seien. Dementsprechend wurden auch die Wachstumsprognosen für das laufende und Folgejahre leicht reduziert. Außerdem haben sich die Erwartungen der US-Notenbanker an den künftigen Leitzinspfad denjenigen angenähert, die der Kapitalmarkt hatte.

Nunmehr deutet der „dot plot“ auf nur noch zwei Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr hin. Im Dezember waren es noch vier. Obwohl Janet Yellen betont hat, dass auf jeder FOMC-Tagung unabhängig davon, ob sich eine Pressekonferenz anschließt oder nicht, die Leitzinsen erhöhen könne, zeichnet sich als frühestmöglicher neuer Termin für einen weiteren Leitzinsschritt der Juni ab. Bis dahin hat die Fed dann weitere Daten von der Wirtschaft. Sie läuft aber durch ihre zögerliche Haltung das Risiko, dass sich die Konjunkturdaten nicht in der Weise erholen, wie es sich die Notenbanker für eine Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus wünschen. In so einem Fall den Leitzinszyklus fortzusetzen, dürfte im FOMC kaum konsensfähig sein. Daher nimmt das Risiko zu, dass die Fed ohne ihre „Zinswaffe“ in eine Phase schwächeren Wachstums schliddert.

Trotz des eher zurückhaltenden Statements reagierten die Kapitalmärkte eher verhalten. Die Gewinne in riskanteren Anlagen hielten sich in Grenzen. Das weiterhin anhaltende niedrige Leitzinsniveau hat zwar Vorteile. Man sollte aber nicht ganz übersehen, dass das nicht ohne Grund von der Fed so niedrig gehalten wird: Die Wachstumsaussichten haben sich ebenfalls leicht eingetrübt. Es dürfte durchaus noch einige Zeit vergehen, bis die Implikationen der Entscheidung der Fed verarbeitet sind. Immerhin können die Marktteilnehmer heute auf die nächste Notenbank schauen: Die Bank of England dürfte ihren aktuellen geldpolitischen Kurs beibehalten. Dort wird man sich viel mehr Sorgen über den Brexit machen. Ansonsten dürften sich die Marktteilnehmer mit den heute anstehenden Konjunkturdaten beschäftigen. Von den endgültigen europäischen Konsumentenpreisen wird es keine Impulse geben. Sie bleiben im negativen Bereich. Das meiste Interesse dürfte dem Phili Fed-Indikator sowie den leading indicators entgegengebracht werden. Sie sollten bestätigen, dass in den USA mit moderatem Wachstum zu rechnen ist.

Nach der Zinsentscheidung der Fed dürfte der Bund Future wenig verändert in den Tag starten. Die Anleiheemissionen aus Spanien und Frankreich dürften dank der Nachfrage am Sekundärmarkt durch die EZB sehr gut aufgenommen werden. Dasselbe gilt für die 10jährigen US-TIPS am Abend. Den Marktakteuren dürfte der Anstieg der Kernraten nicht entgangen sein, so dass sie durch „value“ in inflationsgeschützten Anleihen sehen könnten. Der Bund Future dürfte sich zwischen 160,90 und 162,40 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,84 und 2,02% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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