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National-Bank: Wie gut ist der Zustand des US-Arbeitsmarktes?

04.03.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die endgültigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe für verschiedene Euroländer machten gestern deutlich, dass die Dynamik auch in diesem Segment der Wirtschaft in einige Monaten nachlassen könnte. Die Zeichen für eine Abschwächung oder gar das Ende des zyklischen Aufschwungs nehmen weiterhin zu. Reagieren die einzelnen Euroländer nicht zügig mit zusätzlichen strukturellen Reformen bspw. auf dem Arbeitsmarkt wird die EZB den zyklischen Aufschwung durch noch mehr billiges Geld vielleicht noch um das eine oder andere Quartal verlängern können. In nicht allzu ferner Zukunft dürfte es mit dem Aufschwung im Euroraum dann aber vorbei sein, sollte es nicht noch neue stimulierende Effekte aus dem Ausland geben.

Dass die Politik die Zeichen jedoch richtig deutet und tatsächlich die von der EZB immer wieder geforderten Strukturreformen auf den Güter- und Arbeitsmärkten nachhaltig einleitet, ist in Anbetracht der politischen Großwetterlage im Euroraum nicht zu erwarten. Fiskalische Impulse, zu denen das niedrige Zinsniveau die meisten Euroländer verleitet, die sie sich aber im Hinblick auf die Verschuldungssituation gar nicht leisten können, dürften dauerhaft wenig Wirkung entfalten, sondern nur die Verschuldung sowohl gemessen am BIP als auch die Haushaltsdefizite erhöhen. Dass Konsolidierung und Restrukturierung funktionieren, haben Irland und nun auch Zypern gezeigt. Das Land wird nach harten und für die Bevölkerung schmerzhaften Anpassungsprozessen das Rettungsprogramm vermutlich ohne neues Auffangnetz verlassen. In Spanien dürfte die Suche nach einer neuen Regierung dagegen weiter gehen. Dass der Sozialistenführer heute als neuer Regierungschef bestätigt wird, gilt als unwahrscheinlich. Es bleibt dann zwar immer noch Zeit, sich ohne Neuwahlen auf eine Regierungsbildung zu einigen. Das ist aber kaum wahrscheinlich. Schließlich hatten die Parteien inzwischen zweieinhalb Monate Zeit. Damit sind Neuwahlen im Juni mit unbekannten Ausgang zu erwarten. Die EU-Kommission sollte sich schon mal von den Wachstums- und damit auch Defizitannahmen für das Land verabschieden und präventiv zusätzliche Anstrengungen zur Einhaltung der Vereinbarungen einfordern.

Das Hauptinteresse gilt heute dem US-Arbeitsmarktbericht. Sollte mehr als 200 Tsd. neue Stellen geschaffen worden sein und die Stundenlöhne erneut kräftig zugelegt haben, bekommt die US-Leitzinsdebatte sicher neue Schärfe. Die jüngsten Äußerungen der US-Notenbanker machen jedoch wenig Hoffnung, dass es einen weiteren Leitzinsschritt in weniger als zwei Wochen geben wird. Die Tauben sind wohl in der Mehrheit. Da bis dahin der EZB-Rat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik beschlossen hat, sinkt der Handlungsbedarf der Fed mit Blick auf den USD. Unterschätzt werden darf jedoch nicht, dass die US-Binnenwirtschaft läuft (ISM Dienstleistung!) und dass sich die zurzeit abzeichnende Stabilisierung der Rohstoffpreise, sollte sie Bestand haben, schnell in den Preisentwicklung widerspiegeln wird.

Zu guter Letzt wird man wegen der am Samstag beginnenden Tagung des chinesischen Volkskongress auf die dortigen Aussagen achten.

Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Tag starten Bis 14.30 Uhr wird sich kaum etwas tun. Danach könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen Der Bund Future (Juni-Kontrakt) sollte es sich zwischen 162,20 und 163,90 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,78 und 1,94% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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