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National-Bank: Kein Ende der niedrigen Ölpreise in Sicht

23.02.2016 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Gestern wurde im Zuge der Veröffentlichung der vorläufigen Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes sowie Aussagen von europäischen Notenbanker die Hoffnung geschürt, dass es auf der nächsten Tagung des EZB-Rats eine Ausdehnung des QE-Programms der EZB geben wird. Das brachte sowohl den Euro unter Druck und sorgte zugleich für Nachfrage nach europäischen Aktien. Zudem scheinen sich die Notenbanker Gedanken darüber zu machen, wie sie die Auswirkungen ihrer Geldpolitik auf den Finanzsektor in Grenzen halten können. Vielleicht gibt es dazu im Vorfeld der Tagung des EZB-Rats im März ja noch den einen oder anderen Hinweis. In den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes konnten ein paar Bremsspuren abgelesen werden, wonach die Wirtschaft im Euroraum zwar auf ihrem Expansionskurs bleibt, er sich aber verlangsamen könne. Da insbesondere der Indikator, der die Stimmung im deutschen verarbeitenden Gewerbe misst, nur noch knapp oberhalb der 50 Punktemarke lag, wird der Ifo-Geschäftsklimaindikator genau betrachtet werden. Auch hier sollte sich eine Eintrübung der Stimmung feststellen lassen, wenn auch weiterhin auf hohem Niveau. So ganz unberührt werden die deutschen Mittelständler von den aktuellen Entwicklungen in der Welt nicht sein, was sich besonders in der Erwartungskomponente niedergeschlagen haben sollte.

Die detaillierteren deutschen BIP-Daten für Q4 dürften wenig Überraschendes zu bieten haben. Der deutsche Verbraucher ist für das Wachstum verantwortlich gewesen. So sollte es in den kommenden Quartalen weiter gehen. Die Unternehmen werden sich mit Investitionen dagegen weiterhin zurück halten. Am Nachmittag sollten die Daten vom US-Immobilienmarkt Stabilität signalisieren. Die Immobilienpreise dürften in den wichtigsten US-Regionen erneut deutlich angezogen sein. Außerdem ist das Verbrauchervertrauen des Conference Boards zu beachten. „Eigentlich“ sollten die US-Konsumenten optimistisch in die Zukunft blicken (Arbeitsmarkt, steigende Einkommen, geringe Inflation), so dass es durchaus zu einer positiven Überraschung kommen kann.

Außerdem werden die Marktteilnehmer sicher wieder auf die Entwicklung der Ölpreise schauen. Die Internationale Energieagentur geht laut neusten Analysen davon aus, dass die Ölproduktion in den USA bereits im laufenden Jahr und auch im kommenden Jahr abnehmen wird. Die vom Markt gehende Produktionskapazität wird aber nicht ausreichen, um den derzeit vorhandenen Angebotsüberschuss mit der Nachfrage in Einklang zu bringen. Die Ölpreise sollten also weiterhin vergleichsweise niedrig bleiben. Erst in Zukunft, wenn sich die unterlassene Exploration auswirkt, sollen die Preise wieder steigen und dann kräftig.

Der Bund Future dürfte heute Morgen mit ganz leichten Verlusten in den Handelstag starten und sich dann zwischen 164,50 und 166,00 bewegen. Die Geldmarktemissionen aus Spanien dürften zu deutlich negativen Sätzen platziert werden. Gegen Abend wird die Aufnahme der 2jährigen T-Notes dann zeigen, in wie weit die Marktakteure noch von Leitzinsanhebungen durch die Fed ausgehen, denn die kurzen Laufzeiten reagieren besonders kräftig auf Änderungen der Leitzinsen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,68 und 1,87% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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