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Commerzbank: Geldpolitische Erwartungskorrektur setzt dem US-Dollar zu

10.02.2016 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die sich immer weiter aufschaukelnde globale Konjunkturskepsis hat dem USD zugesetzt, die Erwartung weiterer Leitzinsanhebungen der Fed in diesem Jahr ist weitgehend geschwunden: Nicht einmal mehr eine Anhebung um 25 Basispunkte ist jetzt noch voll „eingepreist“. Damit ist der Renditevorteil des USD nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber dem japanischen Yen deutlich geschrumpft. Klar ist: Sowohl im Euroraum als auch in Japan wird die Null- bzw. Minuszinspolitik noch sehr lange andauern. Offener ist freilich die US-Perspektive: Wir rechnen mit 2 Anhebungen um je 25 Basispunkte für 2016. Sie dürften dem USD eine deutliche Erholung, aber keine neuen zyklischen Hochs gegenüber dem Euro bescheren.

Zinsen und Anleihen

Frankreich: Industrieproduktion (Dez.), 08:45 Uhr
Italien: Industrieproduktion (Dez.), 10:00 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Dez.), 10:30 Uhr

Der gestrige Handelstag führte morgens die Entwicklung des Vortages zunächst fort. Der Bundfuture markierte mit 165,23 ein neues Rekordhoch, womit zehnjährige deutsche Staatstitel mit 0,193% rentierten. Die Risikoaufschläge südeuropäischer Anleihen weiteten sich ebenfalls noch mal aus. Dann drehte die Risikostimmung, Bundesanleihen verzeichneten Kursverluste und Staatspapiere aus Südeuropa verteuerten sich teilweise. Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland ist im Dezember deutlich um 1,2% im Vergleich zum Vormonat gefallen. Bankvolkswirte hatten dagegen im Mittel einen Anstieg um 0,5% erwartet. Besonders dürfte sich der Nachfragerückgang aus den Schwellenländern abschwächend auf die Industrieproduktion ausgewirkt haben. Der Dezemberwert wird aber häufig durch die Lage der Weihnachtstage beeinflusst und die Saisonbereinigung der Daten ist entsprechend schwierig. Zumindest dürften die positiven Auftrags- und Umsatzzahlen für Januar eine spürbare Erholung der Industrieproduktion erwarten lassen. Positiv an der Datenmeldung war, dass der Rückgang im Vormonat November von ursprünglich 0,3% auf 0,1% korrigiert wurde. Zum Jahresende entwickelte sich der deutsche Außenhandel schwach. Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren fielen im Dezember zum Vormonat um 1,6% zurück. Volkswirte hatten ein Exportplus von 0,5% und einen Rückgang der Importe um 0,5% prognostiziert. Insgesamt erlebte der deutsche Außenhandel 2015 aber ein weiteres Rekordjahr: Die Ausfuhren erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,4% auf knapp 1,2 Billionen Euro, die Einfuhren stiegen um 4,2% auf 948 Mrd. Euro. Damit schloss die Außenhandelsbilanz mit dem bisher höchsten Überschuss von 248 Mrd. Euro ab.

Aktien

Akzo Nobel, Bilanz-PK
Aurubis, Ergebnis Q1
Fraport, Verkehrszahlen Januar
Heidelberger Druckmaschinen, Ergebnis Q3
Tesla, Ergebnis Q4

Nach dem sehr schwachen Wochenauftakt blieb eine von vielen Investoren mittlerweile erhoffte signifikante Gegenbewegung an den Aktienmärkten aus. Die europäischen Leitindizes notierten erneut alle im Minus. Den stärksten Abschlag verzeichnete die Börse in Italien mit einem Verlust von 3,2%. Die am meisten belastenden Themen bleiben die Furcht vor einer weiteren Abschwächung der globalen Konjunktur, der (erneute) Sinkflug des Ölpreises sowie die Sorgen in Bezug auf China (Konjunktur, Währung, Devisenreserven). In diesem von großer Nervosität geprägten Umfeld verlor der Dax weitere 1,1% (Tagestief: 8.772 Punkte). Tagesverlierer waren neben RWE (-4,5%) erneut die beiden Bankaktien (Commerzbank -4,4%; Deutsche Bank -4,3%). Die größten Gewinne verbuchte die Notierung der Deutschen Telekom (+1%). Auf europäischer Sektorebene zählten die Bereiche Banken (-4%) und Rohstoffe (-5,4%) zu den größten Verlierern. Am besten schlugen sich Medienwerte, die im Schnitt um 0,4% zulegten. Die Börsen in den USA tendierten nach einer schwachen Eröffnung gegen Handelsende nahezu unverändert. Der Dow Jones-Index verlor 0,1%. Sektoral waren Rohstoffaktien gefragt (+1,2%), während Energietitel mit durchschnittlichen Verlusten von 2,5% die mit Abstand größten Einbußen zu beklagen hatten. Die Aktie von Coca-Cola gewann nach Vorlage robuster Zahlen rd. 1,5%. In Asien büßte der Nikkei 225-Index rd. 2,3% ein und fiel damit unter die Marke von 16.000 Punkten. Der Yen tendiert weiter fester. Bankaktien zählten erneut zu den großen Verlierern (Mitsubishi UFJ -7,1%). Die Börsen in China bleiben wegen der Feier zum Neujahrsfest noch bis Ende der Woche geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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