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National-Bank: Wie gut ist der US-Jobmotor im Januar in Fahrt gewesen?

05.02.2016 08:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Erneut konnten die US-Konjunkturdaten nicht recht überzeugen. Die Produktivität ging stärker als erwartet zurück. Zugleich stiegen die Lohnstückkosten dementsprechend im dritten Quartal vergangenen Jahres kräftig an. Neben dem starken US-Dollar dürfte das die Wettbewerbsposition der US-amerikanischen Unternehmen verschlechtert haben. Dass die Auftragseingänge schwach ausfallen würden, war keine Überraschung. Auch hier wird wiederum deutlich, dass sich der Wettbewerb erheblich verschärft hat und die US-Unternehmen das sehr deutlich spüren. Das dürfte die Fed in ihre weiteren Überlegungen zur Geldpolitik nicht unbeachtet lassen. Der Markt preist weitere Leitzinserhöhungen aus, was sich besonders gut an der Entwicklung vom Euro zum US-Dollar ablesen lässt. Immerhin gibt es aber doch noch US-Noterbanker, die weitestgehend an ihrer Einschätzung zu den wirtschaftlichen Perspektiven der USA festhalten. Die Chefin der Cleveland-Fed hat gestern zwar eingeräumt, dass sich die Rahmenbedingungen leicht verschlechtert hätten. Nach ihren Aussagen dürfte sie jedoch an dem Leitzinserhöhungskurs der Fed festhalten, was sie mitbestimmen kann, da sie dieses Jahr im FOMC stimmberechtigt ist.

Die Europäische Kommission stellte gestern ihre neuen Schätzungen für das Wirtschaftswachstum vor. Die Prognosen wurden geringfügig nach unten angepasst, womit man letztlich der EZB in der Einschätzung folgt. Die Risiken für die europäische Wirtschaft würden zunehmen. Was jedoch in diesem Zusammenhang fehlt, sind klare Worte an die einzelnen Regierungen der Euroländer, mehr strukturelle Reformen durchzuführen, die für eine Verbesserung des Investitionsklimas sowie in der Folge zu mehr Arbeitsplätzen führen sollten. Dass die viele Regierungen inzwischen wenig Interesse an einer Fortsetzung der Reform- und Konsolidierungspolitik haben, ist bekannt. Und trotz EZB QE-Programm reagieren die Märkte darauf immer noch. Da das Tauziehen um den portugiesischen Haushalt kein Ende findet und sich die portugiesische Regierung scheinbar nicht an Vereinbarungen zur Haushaltskonsolidierung halten will, weiteten sich die Risikoaufschläge zu deutschen Staatsanleihen gestern wieder aus.

Heute Morgen werden die deutschen Auftragseingänge veröffentlicht. Die deutsche Industrie sollte etwas an Dynamik verlieren und damit auch schwächer in das Jahr 2016 gestartet sein. Am meisten Aufmerksamkeit wird jedoch dem US-Arbeitsmarktbericht gewidmet werden. Sollten erneut um die 200 Tsd. neue Stellen im Januar geschaffen worden sein, so dürften auch die Marktakteure wieder mit steigenden Leitzinsen in den kommenden Monaten rechnen. Dazu wäre es aber wünschenswert, dass die durchschnittlichen Stundenlöhne zumindest im Monatsvergleich einmal etwas mehr zulegen und nicht noch weiter stagnieren.

Mit den Vorgaben aus dem späten US-Handel sowie Asien dürfte der Bund Future kaum verändert in den Tag starten. Die Handelsaktivitäten werden bis zur Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts nicht besonders groß sein. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,50 und 164,50 bewegen. Zum Wochenschluss könnte es durchaus ein paar Gewinnmitnahmen geben. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,80 und 2,04% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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