Commerzbank: Chinesische Außenhandelsdaten mit Lichtblicken
14.01.2016 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Chinas Außenhandelsdaten für Dezember fielen besser aus als erwartet. Die Konjunkturlage ist offenbar nicht so schlecht, wie es die desolate Stimmung am Aktienmarkt widerspiegelt. So sind die Exporte (in USD) auf einen Jahreshöchststand gestiegen, lagen damit aber noch immer 1,4% unter ihrem Vorjahresstand (Nov. -6,8% J/J). Die Importe zogen ebenfalls an; ihre Jahresveränderungsrate stieg auf -7,6% (Nov. -8,7%). Im Gesamtjahr blieben die wertmäßigen Exporte freilich unter dem Ergebnis von 2014. Trotzdem verzeichnete die Handelsbilanz einen neuen Jahresrekord, da die Importwerte wegen stark rückläufiger Rohstoffpreise besonders stark sanken. Nicht die Handelsbilanz, der Kapitalabfluss macht Chinas Währung zu schaffen. Zinsen und Anleihen Schwache Daten zur Industrieproduktion im Euroraum unter-stützten gestern den Rentenmarkt. Der Bund Future ging mit Kursgewinnen aus dem gestrigen Handel. Aus den USA wurden hohe Öl-Lagerbestände gemeldet, der Ölpreis fiel daraufhin unter 30 Dollar je Barrel. Ein Grund für den Lageranstieg ist der bislang milde Winter in den USA. Die Probleme der Ölproduzenten reflektierte auch das Beige Book, das monatlich anekdotische Berichte zusammenfasst und ein Stimmungsbild zur US-Konjunktur liefert. Vor allem in den Dienstleistungsbereichen läuft es weiter gut. Die Industrie leidet dagegen unter dem festen Dollar, dem niedrigen Ölpreis und der Nachfrageschwäche in vielen Absatzmärkten. Im Euroraum ging die Industrieproduktion im November um 0,7% zum Vormonat zurück – und somit stärker als von den Analysten erwartet wurde. Allerdings wurde die Oktoberproduktion leicht nach oben revidiert. In Deutschland, Frankreich und vor allem in den Niederlanden kam es zu Produktionsrückgängen, wodurch der Zuwachs im Oktober weitgehend aufgerieben wurde. Die aktuellen Stimmungsindikatoren deuten aber auf eine Produktionsbelebung im Dezember hin. In Japan waren im Oktober die Aufträge für den Maschinenbau zwei Monate in Folge kräftig angestiegen, daher hatten die Analysten eine Gegenbewegung erwartet. Diese fiel laut den heute Morgen gemeldeten Zahlen aber viel deutlicher als erwartet aus (-14,4% zum Vormonat). Andere Indikatoren (wie z.B. die Tankan-Umfrage) zeigen die Investitionen in einem weniger negativen Licht. Ein leichter Zuwachs der Investitionen im vierten Quartal scheint daher realistisch. Während der schwache Yen die Nachfrage bislang stützte hat er als Folge der Unsicherheit in China in den letzten Wochen wieder aufgewertet. Die Erholung in Japan bleibt mithin fragil. Aktien Hatten Hoffnungssignale aus der chinesischen Wirtschaft den europäischen Aktienbörsen zum Handelsauftakt noch Auf-trieb verliehen, so verpuffte dieser Effekt im Tagesverlauf auch angesichts eines festeren Eurokurses zum US-Dollar doch deutlich. Letztendlich schloss der Dax 30 sogar im Minus. Sehr positiv entwickelten sich dagegen die Versorgertitel E.ON (+4,1%) und RWE (+3,6%) nach einer Kaufempfehlung eines Brokerhauses für E.ON. Während sich VW Vz. (-0,4%) trotz der harschen Töne der kalifornischen Umweltbehörde zu den Umbauvorschlägen für kleinere Dieselmotoren recht stabil halten konnten, gerieten die Aktien von BMW (-2,3%) und Daimler (-1,3%) in diesem Umfeld deutlicher unter Druck. Tagesverlierer im MDax waren trotz ordentlicher Quartalsdaten die Aktien von Südzucker (-14,3%). Hier ernüchterte insbesondere der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr. Der EUROSTOXX 50 konnte sich wegen der stabilen Entwicklung von Energie (+1,5%) und Versorgern (+0,9%) sogar im positiven Terrain halten. Auch hier zählten die Automobiltitel (-1,3%) zu den stärksten Verlierern. An der Wall Street kippte die Stimmung dann deutlicher und führte zu einem relativ breit angelegten Verkaufsdruck. Obwohl die Ölpreise nach der Veröffentlichung des US-Ölberichts wieder unter Druck gerieten, konnte Exxon (+0,6%) als einziger Titel leicht zulegen. Deutlich schwächer entwickelten sich dagegen Gebrauchsgüter (-3,4%) und Gesundheit (-2,9%). Lediglich Versorger notierten unverändert. An den asiatischen Märkten geriet heute Morgen vor allem der japanische Nikkei 225 unter Druck, konnte allerdings zum Handelsschluss wieder etwas aufholen. Mit diesen Vorgaben werden auch die europäischen Aktienbörsen etwas schwächer erwartet. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
Japan: Aufträge Maschinenbau (November), 00:50 Uhr
Deutschland: Bruttoinlandsprodukt (2015), 8:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
Alstom, Umsatz 9 Monate
Beiersdorf, Jahresumsatz 2015
Intel, Ergebnis Q4
JP Morgan Chase, Ergebnis Q4
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