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Raiffeisen: LinkedIn, Twitter, EZB und Staatsanleihen im Blickpunkt

09.02.2015 10:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ein neuerlich sehr starker US-Arbeitsmarktbericht vergangenen Freitag trieb EUR/ USD mehr als einen Cent nach unten (heute Morgen vorerst stabilisiert bei knapp 1,134) und ließ Staatsanleihenkurse in DE und USA nachgeben. Heute steht an nennenswerten Wirtschaftsdaten vor allem der Sentix-Index an (Konjunkturumfrage für die Eurozone), den wir neuerlich deutlich verbessert gegenüber dem Vormonat erwarten. Ansonsten wird die kommende Woche eher karg an relevanten Wirtschaftsdaten (abgesehen von den BIP-Daten für Q4 in der Eurozone am Freitag). Umso dominanter dürfte dagegen die Politik diese Woche die Finanzmärkte beeinflussen: Am Mittwoch will die griechische Regierung am Finanzministertreffen ihren Finanzplan präsentieren, aus derzeitiger Sicht bewegt man sich hier weiterhin auf Konfrontationskurs mit den Geldgebern – eine Konfrontation, bei der die EZB letztendlich am längsten Hebel sitzt (da sie über einen Stop der derzeitigen Notfallsfinanzierung ELA die griechischen Banken jederzeit in den Bankrott treiben kann). Ebenfalls am Mittwoch soll auf einem Gipfeltreffen in Minsk ein neuer Versuch unternommen werden, im Krieg in der Ostukraine zumindest einen neuen Waffenstillstand zu erreichen – mit entsprechendem Risiko einer weiteren Eskalation wenn die Bemühungen scheitern. Staatsanleihenemissionen starten diese Woche am Dienstag mit den Niederlanden und Österreich.

Aktienmärkte
Die US Aktienmärkte wurden am Freitag durch erneute Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung in den USA, belastet. Außerdem drückten neue Negativ-Schlagzeilen in Sachen Griechenland auf die Stimmung der Investoren. Positiv aufgenommen wurden einzelne Unternehmensnachrichten. Mit +16,5 % machte die Twitter-Aktie auf sich aufmerksam. Der Kurznachrichtendienst-Anbieter hatte im abgelaufenen Quartal den Umsatz deutlich gesteigert, wenngleich die Nutzerzahl kaum gewachsen war. Auch beim Online-Karrierenetzwerker LinkedIn ging es mit 13,2 % steil nach oben. Nach drei Verlustquartalen konnte der Konzern wieder schwarze Zahlen schreiben. Mit Zugewinnen ist der japanische Aktienmarkt in die neue Woche gestartet. Ein Vergleich zum Dollar schwächerer Yen-Kurs kam vor allem exportorientierten Titeln zugute. Diese Woche wird neben einigen Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks, erneut die Berichtssaison im Fokus der Anleger stehen, wobei die Palette bunt durchmischt ist. Der Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern wird auch diese Woche die internationalen Aktienmärkte beschäftigen. Angespannt bleibt zudem die Lage in der Ukraine. Aktuelle Futures-Indikationen lassen für die europäischen Märkte einen leicht negativen Handelsstart erwarten.

Credit-Märkte
CA Immobilien Anlagen AG hat für heute 14 Uhr einen Investoren Call anberaumt. Abhängig von den Marktkonditionen könnte eine Anleiheemission folgen. Der Schweizer Telekomkonzern Sunrise (Ba2/BB+/BBB-) hat ebenfalls eine Emission in Aussicht gestellt. Eine siebenjährige EUR Anleihe mit Kündbarkeit nach drei Jahren soll im Gegenwert von CHF 500 Mio. platziert werden. Die Spanische Bank BBVA (Baa2/BBB/A-) plant eine AT1 Anleihe zu emittieren. Die Roadshows haben am Freitag begonnen. Am High-Yield Markt ist die Picard Groupe (B1/B-) mit einer Dual-Tranche im Volumen von EUR 770 Mio. bis 10. Februar auf Roadshow. Danach sollen die beiden Anleihen gepreist werden. Letztlich hat GTech zwei EUR-Anleihen mit einem Volumen von EUR 1,25 Mrd. und vier USD-Anleihen mit einem Volumen von rund USD 3,5 Mrd. angekündigt.

China
Die Handelsbilanzdaten Chinas für den vorigen Monat verzeichneten einen Wert von 60,03 Milliarden USD, weit über den Konsensus von 48,9 Milliarden USD. Dazu trugen im Wesentlichen die gesunkenen Importe (-3,3 %, Konsensus 5,9 %) als auch die drastisch gefallenen Exporte (-19,9 %, Konsensus -3,2 %) im Vergleich zum Vorjahr bei. Die schwache Binnennachfrage und die niedrigen Rohstoffpreise hatten einen deutlichen Einfluss auf die niedrigen Importumsätze, während die zurückgehende globale Nachfrage nach chinesischen Gütern die Exportumsätze drückt. Der Yuan zeigte zu Tagesbeginn eine sehr volatile Entwicklung gegenüber den USD und pendelt sich derzeit bei 6,2488 ein. Chinesische Aktien verzeichnen in Shanghai ein leichtes Plus, während sie am Hang Seng Index um den Tagesanfangswert notieren.

Zentral- und Osteuropa
- Hoffnung auf eine diplomatische Lösung hinsichtlich des eingefrorenen Konflikts in der Ukraine – mit erheblichen Konzessionen an Russland – steigen.
- VPI in Tschechien für Januar sollten negativ ausfallen und somit die Phase sinkender Inflation verlängern, was eher CZK negativ sein sollte.
- Die CE-Lokalwährungsanleihemärkte werden voraussichtlich weiterhin empfindlich auf Anstiege der US-Treasury-Renditen reagieren, wie dies am Freitag zu beobachten war.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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