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Roter Teppich für Top-Aktien - Börse München

16.11.2025 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Eigentlich war es eine Woche der guten Nachrichten, vor allem ist der längste Shutdown in den USA endlich zu Ende. Die Staatsbediensteten dürfen und müssen wieder arbeiten und erhalten – vor allem – wieder ihren Lohn. Die Börse reagiert trotzdem verhalten.

Kein Penny
Den Amerikanern ist der Penny keinen Penny mehr wert: „In den USA wurde die letzte Penny-Münze geprägt“, klärt uns Die Zeit auf. Der Grund für das Aus: Die Kosten belaufen sich auf 4 Penny pro Penny, ein Minusgeschäft für den Staat. Ob Händler nun eher auf 5 Penny auf- oder auf die Null abrunden, bleibt abzuwarten, wir ahnen aber, dass es für die Konsumenten ebenfalls ein Minusgeschäft wird. Wer den Penny nicht ehrt… Die führenden Wirtschaftsinstitute bewerten die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr eher verhalten: „Wirtschaftsweise sehen auch 2026 keinen spürbaren Aufschwung“, schreibt Der Spiegel. Das Wachstum wird auf 0,9 Prozent prognostiziert. Es bleibt also die Null vor dem Komma. Dazu passt: „Deutsche Industrie sieht eigene Wettbewerbsfähigkeit auf Rekordtief“, belehrt die WirtschaftsWoche. Wenn man schon nicht an sich selbst glaubt, wer soll es dann tun? Für Schlagzeilen sorgt ebenfalls, dass Christian Lindner, ehemals Finanzminister von Deutschland, nun stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Autoland wird: „Ex-Minister Christian Lindner wird Manager bei Autohändler“, titelt das manager magazin. Seine Leidenschaft zum Beruf machen, wer möchte das nicht, und Deutschland und Autoland ist leicht zu verwechseln.

Im Club der Chancen
Den roten Teppich legt diese Woche Focus Money für uns aus: „Reich werden mit dem Billionärs-Club“, heißt es dazu. Willkommen im Club, aber wir ahnen, dass wir da nicht zu- und noch weniger reingelassen werden. „Nvidia, Microsoft und Co. im Check: Wo jetzt noch einsteigen? Wo schnell Kasse machen?“, fragt das Magazin und gibt Antworten im Heft. Einen ziemlich zotteligen Bullenschädel präsentiert uns Börse Online. Da jedoch einmal mehr der Adressaufkleber mitten auf dem Titel klebt, lesen wir: „Kaum Chancen“. Das wundert uns, wer kauft schon ein Heft, in dem kaum etwas geboten wird? „Kaufchancen“ sind jedoch gemeint, präzisiert in: „Momentum bis Turnaround – Die Top-Aktien“. Ganz auf den US-Präsidenten setzt Der Aktionär: „100% mit Trump-Trades“, lesen wir hier, während ein grimmig blickender und etwas verjüngt gezeichneter (und garantiert ausgeschlafener) Trump sich hinter einer Zollschranke – „Zölle ade“ beschriftet – aufbaut. Da fehlt uns im Blätterwald noch eine warnende Stimme, aber die liefert Euro am Sonntag: „Erhebliche Verluste drohen – Bundesbank warnt vor Crash an der Börse“.

Die defekte Welle Teil 2
Das Ereignis in München bleibt weiterhin die Suche nach der Eisbachwelle, beziehungsweise nach den Gründen, warum sie nicht mehr „wellt“, wenn das das richtige Verb sein sollte. Man ist fast ein bisschen neidisch auf diese nicht mehr existierende touristische Attraktion, als Nicht-Tourist und Nicht-Surfer. Wie viele Experten mit wie großem Engagement widmen sich ihrer Wiederherstellung, wenn das doch auch auf andere große Probleme der Stadt München angewandt würde, von der Verkehrspolitik bis zum Wohnungsbau. Auch das mediale Interesse lässt wenig zu wünschen übrig. Am Anfang der Woche hatten Surfer heimlich gebastelt, verborgen blieb es aber nicht: „Nächtliche Wellen-Rückkehr“, druckt die Abendzeitung dazu, aber leider war es nur ein Strohfeuer, auch wenn dieser Begriff für eine Wasserwelle etwas unglücklich ist. „Die defekte Welle“, so paraphrasiert die tz eine bekannte Liedzeile, gleichermaßen aber auch im Münchner Merkur zu finden. Eine Alternative bietet die tz einen Tag später an: „Hallbergmoos: Asyl für Eisbach-Surfer“. Und für die Asylanten sogar mit der S-Bahn zu erreichen. Die Süddeutsche Zeitung geht das wichtige Thema gewohnt seriös an: „Der nächste Rettungsversuch – Behörden, Experten und Surfer beschließen, einen geplanten Modellversuch zur Eisbachwelle nicht abzuwarten, sondern schneller zu handeln“. Fast wie im Wilden Westen, erst handeln, dann beratschlagen. Noch konkreter wird die Abendzeitung: „Surfer: Wir fordern eine dauerhafte Rampe“, um einen Tag später nachzulegen: „Kies soll die Welle machen“. Wer weiß es nicht, dass der Stadt München jede Menge Kies abgeht!

Basta mit Pasta
Was wäre ein Hollywoodfilm über die Mafia ohne Pasta ver(z)ehrende Ganoven? Man denke nur an Marlon Brando in Der Pate, Spaghetti alla Corleone mit Fleischbällchen und Salsicce speisend. Pasta aus bella Italia eben. Doch damit könnte jetzt Schluss sein, „Basta mit Pasta“ reimt Der Spiegel: „Italiens Pastahersteller bereiten Rückzug vom US-Markt vor“, lautet die Drohung. Die größten Pasta-Exporteure wollen sich ab Januar aus den USA zurückziehen, so zitiert Der Spiegel das Wall Street Journal. Hintergrund ist die abstruse Zollpolitik des US-Präsidenten, die den Pasta-Produzenten auf den Senkel bzw. die Nudel geht. Denn es gibt 15 Prozent auf alle EU-Produkte und dazu nochmal obendrauf 92 Prozent Antidumping-Zölle, speziell gegen 13 italienische Pastafabrikanten verhängt. Die ahnen ein mafiaähnliches Komplott: Denn der Antrag auf die Antidoping-Zölle wegen angeblichem Preis-Dumping resultiere aus einer Beschwerde eines US-Unternehmens, das wiederum einer von einem Italiener geführten Private-Equity-Gesellschaft gehört. Und wenn wundert es noch, diese weiß sich im Besitz einiger italienischer Nudelhersteller, die, kaum überraschend, nicht von den Zöllen betroffen sind. Von wegen, Farfalle für alle.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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