Gerresheimer Aktie unter Druck – Analysten senken Kursziele teils drastisch

Nach der Vorlage des vollständigen Gerresheimer-Quartalsberichts hat mwb research seine Einschätzung für die Gerresheimer Aktie angepasst. Das Analysehaus sieht den Restrukturierungsprozess des Verpackungsherstellers weiterhin als belastend und senkt das Kursziel von zuvor 39 auf 31 Euro. Die Einstufung bleibt bei Halten.

Laut mwb research bestätigte der Bericht den bereits angedeuteten Abschwung: Zwar stieg der Umsatz im dritten Quartal um 12 Prozent auf 560,7 Millionen Euro, organisch ging er jedoch leicht um 1,2 Prozent zurück. Das EBIT sank auf 7,4 Millionen Euro bei einer Marge von 1,3 Prozent. Neben gestiegenen Kosten und Restrukturierungsaufwendungen belasteten vor allem die schwächere Nachfrage im Kosmetiksegment und ein negatives Ergebnis je Aktie von minus 0,37 Euro. Nach der dritten Prognosesenkung innerhalb eines Jahres erwartet das Management für 2025 nun einen Umsatzrückgang zwischen zwei und vier Prozent sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von 18,5 bis 19 Prozent.

Einige deutliche Kursziel-Senkungen für Gerresheimer Aktie

UBS reagiert mit einer Abstufung von Buy auf Neutral und reduziert das Kursziel von 75 auf 29 Euro. Die Bank verweist auf anhaltende Unsicherheiten, eine steigende Verschuldung und unklare Bedingungen neuer Kreditvereinbarungen.

JPMorgan bleibt bei der Einstufung Overweight für den MDAX-Titel, kürzt das Kursziel jedoch deutlich von 99,30 auf 46 Euro. Der Kursrückgang sei nachvollziehbar, doch die Analysten sehen auf dem aktuellen Bewertungsniveau größere Chancen als Risiken. Die langfristige Perspektive bleibe positiv.

Jefferies hält dagegen an der Kaufempfehlung für die Gerresheimer Aktie fest und sieht das Kursziel weiterhin bei 66,80 Euro. Nach den endgültigen Quartalszahlen habe sich gezeigt, dass der Gewinn hinter den Markterwartungen zurückblieb.



Die Deutsche Bank reduziert ihr Kursziel von 49 auf 34 Euro und bestätigt die Einstufung Hold. Sie verweist auf den zunehmenden Schuldenstand und bezweifelt die Verlässlichkeit der Prognosen. Zudem sei der geplante Verkauf des Behälterglasgeschäfts angesichts der schwachen operativen Entwicklung mit Risiken verbunden.

Noch pessimistischer äußert sich die DZ Bank. Sie stuft die Aktie von Halten auf Verkaufen ab und senkt den fairen Wert von 37 auf 25 Euro. Die Analysten betonen die schwachen Ergebnisse und sehen die Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre deutlich nach unten korrigiert.