Börse am Morgen: Brainlab, Deutsche Börse, Ottobock, PSI Software, TKMS - Nord LB Marktbericht
14.10.2025 08:52 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Chinas Exporte legten im September trotz des andauernden Handelsstreits mit den USA überraschend stark zu. Die Ausfuhren stiegen zum Vorjahresmonat um 8,3%, wie die Zollbehörde bekanntgab. Experten hatten nur mit plus 6% gerechnet. Auch die Importe wuchsen mit 7,4% deutlich stärker als mit 1,5% erwartet. Der Handelsüberschuss sank auf 90,45 Mrd. USD. Wegen des Zollkonflikts mit den USA versuchen chinesische Hersteller zunehmend, Käufer in Märkten außerhalb der USA zu finden. Die Regierung in China setzt darauf, dass die Exporteure ihre Verkäufe nach Asien, Afrika und Lateinamerika steigern, um die US-Handelsbeschränkungen auszugleichen.
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen. Die beantragten Regelinsolvenzen kletterten im September um 10,4% zum Vorjahresmonat, laut Statistischem Bundesamt. DIHK-Chefanalyst Treier bekräftigte die Prognose, dass im Gesamtjahr 2025 mehr als 22.000 Unternehmen "ihre Tore wegen Insolvenz für immer werden schließen müssen".
IPO’s Deutschland: Ottobock ist erfolgreich an der Börse angekommen. Doch zum Mutmacher für weitere deutsche Börsenkandidaten wird der weltgrößte Prothesenhersteller Finanzkreisen zufolge damit nicht - jedenfalls nicht in diesem Herbst. Der Börsengang der Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx sei in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Allein der Münchner Medizintechnik-Konzern Brainlab könnte seine im Sommer auf die lange Bank geschobenen Börsenpläne in den nächsten Wochen noch aufleben lassen, erklärten Investmentbanker. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Einen Börsenneuling wird es an der Frankfurter Börse aber auf jeden Fall geben: Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), der Hersteller von Kriegsschiffen, soll noch im Oktober vom Mutterkonzern Thyssenkrupp abgespalten und eigenständig gelistet werden. Weil dabei den Thyssenkrupp-Aktionären einfach 49% der Aktien ins Depot gebucht werden und kein frisches Geld hereinkommt, gilt das Listing aber nicht als Neuemission.
Tagesausblick
Heute stehen besonders die Befragungsergebnisse des ZEW Wirtschaftsinstituts im Fokus der ökonomischen Berichterstattung. Wir gehen davon aus, dass sich die Ergebnisse besser präsentieren dürften als noch im Vormonat. Insgesamt sehen die Aussichten für den deutschen und europäischen Wirtschaftsraum zunehmend freundlicher aus. Außerdem stehen heute gleich drei Reden von hochkarätigen Fed-Offiziellen an, wobei jene von Powell besonderes Interesse wecken dürfte. Zu guter Letzt: Die Quartalsberichterstattung startet wieder durch – Schwergewichte wie JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Johnson & Johnson legen ihre Zahlen vor. Diese Ergebnisse sind richtungsweisend für Banken und den Gesundheitssektor und könnten den Ton für den gesamten US-Markt setzen.
Aktienmärkte
Der Zollstreit zwischen den USA und China sorgte erneut für Bewegung am deutschen Aktienmarkt. Nach dem deutlichen Rückgang des DAX um mehrere hundert Punkte kurz vor Handelsschluss am Freitag eröffnete der deutsche Leitindex am Montag mit einer Erholung. Nach einem Auf und Ab im Laufe des Handels glätteten versöhnlichere Töne im US-Zollkonflikt mit China zum Schluss die Wogen. DAX +0,60%; MDAX +0,65%; TecDAX +0,72%.
Nach dem jüngsten Rücksetzer hat auch die Wall Street zum Wochenanfang deutlich zugelegt. Versöhnlichere Töne von US-Präsident Trump im Handelsstreit mit China ließen Anleger wieder bei risikoreicheren Anlagen zugreifen. Besonders gefragt war der Tech-Sektor. Dow Jones +1,30%; S&P 500 +1,56%; Nasdaq Comp. +2,21%.
Unternehmen
Der Technologie-Investor Warburg Pincus will für mehr als 700 Millionen Euro die Berliner Firma PSI Software kaufen. Der Kaufpreis von 45 Euro je Aktie liegt mehr als 80% über dem PSI-Aktienkurs vom Donnerstag. Die auf die Energiebranche spezialisierte Softwarefirma mit rund 2.350 Mitarbeitern erklärte, der Vorstand unterstütze das Angebot von Warburg Pincus und beabsichtige, es seinen Aktionären zu empfehlen.
Devisen und Rohstoffe
Der Kurs des EUR hat seine Kursgewinne vom Freitag wieder abgegeben. Entspannungssignale im jüngst wieder aufgeflammten Zollstreit zwischen den USA und China stützten den USD.
Die Ölpreise haben sich von ihren heftigen Verlusten am Freitag dagegen ein wenig erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg auf 63,37 USD (+63 Cent).
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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