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Börse am Morgen: DAX, Helsing, Öl, Konjunkturdaten - Nord LB Marktbericht

09.10.2025 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börsen-Ausblick und Marktbericht. Bild und Copyright: MaxxiGo / shutterstock.com.

Konjunktur: Laut Statistischem Bundesamt haben die dt. Unternehmen ihre Produktion im August massiv gedrosselt. Das ist eine faustdicke Überraschung. Der Bau, die Energieversorger und die Industrie stellten in Summe 4,3% weniger her als im Vormonat. Dies korrespondiert mit dem stärksten Rückgang seit 03/22 (Beginn Ukraine-Krieg). DIHK-Experte Jupp Zensen fasst die Ursache wie folgt zusammen: „Die hohen Energie- und Arbeitskosten sowie die Steuer- und Bürokratiebelastung sind eine Hypothek für den Industriestandort Deutschland“. Wo ist es am schlimmsten? Den Automobilsektor trifft es bitter. Im größten Industriesektor hat sich ein Minus von 18,5% (M/M) aufgebaut. Einziger Lichtblick ist hier die Argumentation der Werksferien. Diese fielen (anders als sonst üblich) überwiegend in den August.

Arbeitsmarkt: Beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sind in Deutschland Banken, Finanzdienstleister und Versicherer Vorreiter. Rund 12% der Firmen haben hier ihre KI-Pläne bereits vollständig implementiert. Einer Studie der Beratungsfirma BearingPoint zufolge sorgt der zunehmende Einsatz von KI aber auch zu Verzerrungen am Arbeitsmarkt. Während viele Tätigkeiten obsolet werden, herrscht zeitgleich ein akuter Mangel an Fachkräften mit KI-Kenntnissen. Der KI-induzierte Personalüberhang wird derzeit mit 20% geschätzt. Tendenz steigend. Bis zum Jahr 2028 antizipiert man Überkapazitäten von bis zu 40 Prozent!

Tagesausblick

Aufgrund des Shutdowns in den USA ist der ökonomische Kalender weiterhin nicht so üppig gefüllt wie üblich. Möglicherweise könnte es aber kurzfristig zu einer Lösung kommen. Der heutige Tag wird dennoch nicht langweilig. Gerade die deutschen Daten zur Handelsbilanz könnten die Märkte bewegen. Wir gehen davon aus, dass Deutschland im August seinen Exportüberschuss etwas ausgebaut hat, indem die Importe rückläufig sein dürften und die Exporte entsprechend anzogen.

Renten- und Aktienmärkte

Am europ. Rentenmarkt haben sich die Anleger daran erinnert, dass die politische Situation in Frankreich in der fünften Republik ja eigentlich nichts Neues ist. Und das wird sich so schnell sicher auch nicht ändern. Entsprechend kam es zu einer Gegenbewegung bei den Renditen. Staatsanleihen wurden gesucht.



Die Aktienmärkte preisen die Zukunft und da ist es nicht verwunderlich, dass beim deutschen Leitindex die Vorzeichen weiter auf Grün gestellt sind. Trotz störrisch lahmender Konjunktur bleibt man für die kommenden Jahre optimistisch. Die Gewinne der DAX-Blue-Chips werden ja nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt verdient. Außerdem verspricht das „Sonderkonjunkturprogramm“ der Bundesregierung ermutigende Aussichten. Im Bundeswirtschaftsministerium plant man für 2026 derweil mit einem Wachstum von 1,3%. Ein Blick in den Rückspiegel 2025 zeigt trotz Rezessionsumfeld eine beachtliche DAX-Performance. Viele Punkte bis zum bisherigen Höchststand (24.639,10) fehlen auch nicht mehr. Gestern ging es mit grünen Vorzeichen weiter. Der DAX robbt sich an den Gipfel heran. 24.623,59 Punkte Schlusskurs am Mittwoch. DAX +0,87%; MDAX +0,04%; TecDAX -0,03%.

Unternehmen

Das junge Münchner Rüstung-Startup Helsing (Gründung im Jahr 2021) übernimmt den australischen Meerestechnologie-Spezialisten Blue Ocean. Blue Ocean betreibt und entwickelt sogenannte Autonomous Underwater Vehicles (AUVs). Die Einkaufstour geht damit weiter. Erst kürzlich (September) hatte Helsing mitgeteilt, ein serienreifes unbemanntes Kampfflugzeug innerhalb der nächsten vier Jahre zu entwickeln. Dafür wurde im Sommer bereits Grob Aircraft (Leichtflugzeugbauer aus dem Landkreis Unterallgäu) aufgekauft. Mit der Akquisition von Blue Ocean treibt man jetzt die Entwicklung und Massenproduktion von autonomen Plattformen für den Schutz des Unterwasserraums voran. Die Übernahme ist vorbehaltlich einer Genehmigung durch die australischen Behörden (erwarteter Zeitraum ca. vier Monate). Über den Kaufpreis wurden keine Angaben bekannt.



Rohstoffe

Öl profitiert zur Wochenmitte von eher durchwachsenden Angaben zu den Lagerbeständen. Laut dem American Petroleum Institut haben sich die Bestände im Cushing-Hub Oklahoma um 1,8 Mio. Barrel verringert. Dem gegenüber weitet die OPEC+ derweil ihre Fördermengen kontinuierlich aus. Auch die Vereinigten Staaten produzieren auf Rekordniveau (und das in einem Umfeld in denen die US-Rohölreserven zurzeit in der Nähe ihrer saisonalen Tiefstände verharren). Brent- und WTI-Preise sprudeln (+0,8% resp. +1,5%).

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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