Gerresheimer: Das sagt das Unternehmen zur BaFin-Bilanzkontrolle

Beim Aktienkurs von Gerresheimer geht es am Mittwoch stark nach unten. Aktuell werden auf XETRA 36,72 Euro und mehr als 14 Prozent Kursverlust notiert. Im Handel sah es heute aber schon deutlich schlimmer aus: Das bisherige Tagestief hat der Aktienkurs von Gerresheimer um 10:43 Uhr bei 26,52 Euro erreicht.

Hintergrund der Aktienkursentwicklung ist eine anlassbezogene Bilanzkontrollprüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin. „Die Prüfung wurde eingeleitet, weil das Unternehmen möglicherweise Umsatzerlöse für einige Verträge mit Kunden erfasst hat, obwohl die Umsätze noch nicht realisiert waren”, meldet die Finanzaufsichtsbehörde aus Bonn am Mittwochmorgen. Man habe daher „am 18. September 2025 eine Prüfung des Konzernabschlusses der Gerresheimer AG zum Stichtag 30. November 2024 und des zugehörigen Lageberichts eingeleitet”.

Die Gerresheimer AG hat noch am Mittwochvormittag zur Prüfung Stellung bezogen. Im Fokus der Prüfung steht die Gewinnrealisierung aus Kundenverträgen im Konzernabschluss zum 30. November 2024.

Konkret prüfe die BaFin „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen, die im letzten Drittel des Geschäftsjahres 2024 abgeschlossen wurden, so Gerresheimer. Untersucht wird, ob die daraus erzielten Umsätze bereits 2024 hätten erfasst werden dürfen oder erst im laufenden Geschäftsjahr 2025.

Im Jahr 2024 erwirtschaftete Gerresheimer Umsätze von 2,036 Milliarden Euro. Der Anteil der fraglichen „Bill-and-Hold“-Geschäfte entspricht einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Das Unternehmen bekräftigte seine „Auffassung, dass diese Umsätze und Gewinne im Einklang mit den einschlägigen Rechnungslegungsvorschriften periodengerecht im Geschäftsjahr 2024 bilanziert wurden”.



„Wir nehmen die Prüfung durch die Aufsichtsbehörde sehr ernst. Transparenz, Compliance und Corporate Governance sind uns sehr wichtig. Wir werden deshalb vollumfänglich mit der BaFin kooperieren, um eine vollständige und transparente Klärung zu ermöglichen”, so Wolf Lehmann, CFO der Gerresheimer AG.