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Konsolidierung, Korrektur oder Rückkehr des Optimismus? - Börse München

22.09.2025 10:31 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein von der Börse München wirft einen Blick auf die Entwicklungen an den deutschen und internationalen Aktien- und Anleihemärkten. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Zurückhaltung: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche uneinheitlich geschlossen. Thema der Woche an den Märkten war die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed), in deren Vorfeld die Anleger sich entweder zurückhielten oder wie am vergangenen Dienstag verkauften. Der Entschluss der Fed, den Leitzins um 0,25 Basispunkte zu senken, wurde begrüßt, war aber so auch von der Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet worden, weswegen er zu guter Stimmung, aber keiner Euphorie an den Börsen führte. Die Signale der Fed, weitere Zinsschritte in diesem Jahr folgen zu lassen, kamen bei den Anlegern ebenfalls gut an. Konjunkturdaten blieben in der vergangenen Woche weitgehend ohne nennenswerte Einflüsse auf die Aktienmärkte, auch die Entscheidungen der Bank of England sowie der Bank of Japan, die beide ihren jeweiligen Zinssatz unverändert ließen, lieferten keinen spürbaren Impulse.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) ging im Wochenvergleich um 0,2 Prozent zurück auf 23.639,41 Punkte. Der MDax rückte um 0,1 Prozent vor auf 30.195,88 Zähler. Der TecDax gewann 1,9 Prozent auf 3.631,92 Punkte. Der m:access All-Share reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 1.308,54 Zähler.

Die in der Vorwoche unter Druck gestandenen Titel von SAP erholten sich und legten auf Wochensicht um 3,0 Prozent zu, was sowohl dem Dax als auch vor allem dem TecDax Auftrieb gab. Hier wirkten sich sowohl ein Analystenvotum als auch der Einstieg von Nvidia bei Intel positiv aus. Im MDax konnten sich die Anleger von Puma trotz zeitweiliger Rücksetzer über einen Kurssprung um 13,7 Prozent freuen, Spekulationen über die Zukunft des Sportartikelherstellers sorgten für Auftrieb. Die Titel von Scout24 gaben vor ihrem Aufstieg in den Dax in dieser Woche um 7,7 Prozent nach, die Anleger sahen den Kauf spanischer Online-Immobilienplattformen kritisch.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche zurückgegangen. Auch hier herrschte im Vorfeld der Zinsentscheidung der Fed Zurückhaltung bei den Anlegern. Am vergangenen Freitag sanken die Notierungen der Bundespapier allerdings, nachdem die Erzeugerpreise in Deutschland deutlicher zurückgegangen waren als erwartet. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe legte im Wochenvergleich von 2,71 auf 2,74 Prozent zu. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,59 auf 2,62 Prozent.



Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche ihre Rekordjagd fortgesetzt und merklich gewonnen. Vor allem die Spekulationen über weitere Zinssenkungen der Fed ließen die wichtigsten Indizes auch am vergangenen Freitag auf neue Höchststände klettern. Der Dow-Jones stieg im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 46.315,27 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 1,2 Prozent zu auf 6.664,36 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 gewann 2,2 Prozent auf 24.626,25 Punkte.

Ausblick

Darüber, wie es in der aktuellen Woche an den deutschen Aktienbörsen weitergeht, gibt es keine Einigkeit unter den Analysten. Konsolidierung, Korrektur oder Rückkehr des Optimismus, die Prognosen gehen in alle Richtungen. Nach dem Ergebnis der Ratssitzung der Fed steht in den kommenden Tagen nichts annähernd Gleichbedeutendes im Kalender der zu veröffentlichenden Wirtschaftsdaten. Und nachdem zuletzt Konjunkturzahlen teils kaum Einfluss auf das Börsengeschehen gehabt hatten, könnte sich dies vor diesem Hintergrund wieder ändern.

Zu den interessanteren Veröffentlichungen dürften dabei neben Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, der Eurozone und den USA die Daten zum Verbrauchervertrauen und aus Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex zählen. Aus den USA kommen zudem zu Ende der Handelswoche mit den persönlichen Einkommen und Ausgaben neue Preisdaten, die auch den weiteren Kurs der Fed beeinflussen könnten.



Mit Blick auf die Unternehmen könnten die Wechsel in den wichtigen Aktienindizes interessieren, wenn beispielsweise wie bereits geschrieben Scout24 in den Dax aufsteigt. Auch der Anlagenbauer Gea notiert künftig im Dax, Porsche AG und Sartorius werden dagegen nicht mehr im Dax gelistet.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 22.09.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Chicago Fed Nationaler Aktivitätsindex (USA)
Dienstag, 23.09.: Einkaufsmanagerindizes für das produzierende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Einkaufsmanagerindizes für die USA
Mittwoch, 24.09.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland)
Donnerstag, 25.09.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Bruttoinlandsprodukt der USA; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA
Freitag, 26.09.: Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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