Erneut optimistisch - Börse München
10.06.2025 11:44 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein auf twitter
Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche überwiegend Gewinne verzeichnet. Nach einem leicht verhaltenen Start auch aufgrund der zuvor angedrohten höheren US-Zölle auf Stahl und Aluminium kehrte bei vielen Anlegern die Zuversicht zurück, dass sich die Zollkonflikte letztlich beilegen lassen werden. Unterstützt wurde dieser Optimismus durch die angekündigten Gespräche zwischen den USA und China auf höchster Ebene. Und auch wenn im weiteren Wochenverlauf hierzu zurückhaltendere Töne von US-Präsident Donald Trump kamen, hielt sich die Besorgnis an den Märkten in Grenzen. Weitere Unterstützung der Kurse lieferten im Wochenverlauf Steuersenkungsankündigungen der deutschen Bundesregierung sowie die erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB). Allerdings goss EZB-Chefin Christine Lagarde direkt etwas Wasser in den Wein, indem sie ein Ende des Senkungszyklus signalisierte. Ein besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht blieb zu Ende der Handelswoche ohne größere Wirkungen an den hiesigen Märkten. Der Dax, der am vergangenen Donnerstag im Verlauf nach der EZB-Entscheidung bei gut 24.479 Zählern einen neues Rekordstand erreicht hatte, gewann im Wochenvergleich 1,3 Prozent auf 24.304,46 Punkte. Der MDax verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 30.875,14 Zähler. Der TecDax stieg um 2,5 Prozent auf 3.942,94 Punkte. Der m:access All-Share gab dagegen 1,7 Prozent ab auf 1.379,60 Zähler. Gegen den Titel litten die Titel von Rheinmetall unter Gewinnmitnahmen und büßten im Wochenvergleich 5,2 Prozent ein. Im MDax markierte die Aktie von Hensoldt dagegen neue Rekordstände, im Wochenvergleich ging es um 7,7 Prozent nach oben. Hier wirkte unter anderem der Beschluss des größten Aufrüstungsprogramms durch die Nato-Staaten seit Ende des Kalten Kriegs positiv. Die Papiere von Gerresheimer , in der vergangenen Woche noch ganz oben in der MDax-Wochengewinnerliste, brachen um 24,5 Prozent ein. Auslöser waren eine Senkung der Jahresziele und eine deutlich gekappte Dividende. Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche unter Schwankungen nachgegeben. Belastend wirkten sich vor allem die Signale von EZB-Chefin Lagarde für ein vorläufiges Ende des Zinssenkungszyklus aus. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten diesen Effekt nicht ausgleichen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,51 auf 2,56 Prozent an. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,40 auf 2,42 Prozent. Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut deutlich fester geschlossen. Unter anderem die besser als prognostiziert ausgefallenen Arbeitsmarktdaten stützten den Konjunkturoptimismus vieler Anleger. Der Dow-Jones-Index stieg im Wochenvergleich um 1,2 Prozent auf 42.762,87 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 1,5 Prozent zu auf 6.000,36 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 gewann 2,0 Prozent auf 21.761,79 Punkte. Ausblick Wohin die Entwicklung tatsächlich gehen wird, dürfte einmal mehr stark von den politischen Geschehnissen und insbesondere natürlich von den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump abhängen. Auch wenn neue Zolldrohungen zuletzt mit mehr Gelassenheit an den Börsen aufgenommen wurden, so bleibt das Handeln des US-Präsidenten doch selten ohne Wirkung an den Märkten. Mit großer Aufmerksamkeit dürften die Marktteilnehmer die Entwicklungen in den Gesprächen zwischen den USA und China verfolgen, mit dem die beiden Wirtschaftssupermächte ihre Handelskonflikte beizulegen versuchen. Je nach Ausgang haben diese das Potenzial, die Börsen in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Mit potenziell marktbewegenden Konjunkturdaten ist der Kalender in dieser Woche überschaubar bestückt, zu den interessantesten dürften Inflationszahlen von dies- wie jenseits des Atlantiks sowie das US-Verbrauchervertrauen zählen. Ausgewählte wichtige Termine der Woche Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
Mit Blick auf die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen geben sich professionelle Beobachter zunehmend zurückhaltend. Grund hierfür sind keine handfesten Zahlen oder Ereignisse, sondern schlicht die erheblichen Kurssteigerungen im bisherigen Jahresverlauf. Im Vergleich beispielsweise mit den wichtigen US-Indizes hätten die deutschen Indizes wesentlich stärker zugelegt, was deutsche Aktien „teurer“ mache, heißt es. Insofern können sich etliche Analysten eine verhaltenere Entwicklung in der kommenden Zeit vorstellen. Die leichten Kursrückgänge am Pfingstmontag, an dem bereits gehandelt wurde, würden in dieses Bild passen.
Mittwoch, 11.06.: Verbraucherpreise in den USA
Donnerstag, 12.06.: Erzeugerpreise in den USA
Freitag, 13.06.: Verbraucherpreise in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA
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