Delivery Hero: Probleme in Italien

Delivery Hero erhöht die Rückstellungen für Rechtsrisiken in Italien um 183 Millionen Euro. Zugrunde liegt dabei eine Gerichtsentscheidung. Es geht um den rechtlichen Status von Lieferfahrern der Tochter Glovo. Italienische Behörden könnten für diese Fahrer Sozialversicherungsbeiträge, Zinsen und Bußgelder für die Zeit von 2016 bis 2024 einfordern. Damit liegen die entsprechenden Rückstellungen inzwischen bei 253 Millionen Euro.

Die neue Rückstellung wird das EBITDA für 2024 belasten. Das bereinigte EBITDA liegt demnach bei 693 Millionen Euro. Bisher kommunizierte Delivery Hero einen Wert von rund 750 Millionen Euro.

In Spanien hat Delivery Hero ähnliche Probleme. Für diese wurden bereits im Dezember hohe Rückstellungen im Volumen von 440 Millionen Euro bis 770 Millionen Euro gebildet.

An der Prognose für 2025 nimmt Delivery Hero keine Änderungen vor. Man rechnet mit einem bereinigten EBITDA von 975 Millionen Euro bis 1,025 Milliarden Euro. Der Umsatz soll um 17 Prozent bis 19 Prozent ansteigen.

Die Analysten von mwb research berücksichtigen die jüngsten Entwicklung in ihrem Modell. Nicht ausgeschlossen werden kann, dass es auch in Portugal, Argentinien und den Philippinen zu ähnlichen Rechtsstreitigkeiten kommen könnte.

Wie bisher gibt es von den Analysten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Delivery Hero. Das Kursziel wird von 49,00 Euro auf 45,00 Euro reduziert.

Die Experten rechnen 2025 mit einem Umsatzplus von 15 Prozent auf 13,377 Milliarden Euro und einem EBITDA von 900 Millionen Euro. Je Aktie soll es einen Gewinn von 0,29 Euro geben, der 2026 auf 1,52 Euro ansteigen soll.

Die Aktien von Delivery Hero (WKN: A2E4K4, ISIN: DE000A2E4K43, Chart, News) verlieren 1,6 Prozent auf 21,97 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 42 Prozent nachgegeben.