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Intershop muss jetzt liefern - zweistellige EBIT-Marge als Mittelfrist-Ziel

24.07.2024 15:20 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Intershop will mittelfristig eine zweistellige EBIT-Marge erreichen. Bild und Copyright: Intershop.

An der Börse lösen die Halbjahreszahlen von Intershop heute zwar keine Begeisterungsstürme aus. Doch der Aktienkurs des Jenaer Ecommerce-Softwarekonzerns hat an solchen Tagen auch schon deutlich schlechtere Performances nach enttäuschenden Quartalsberichten hingelegt. Aktuell werden im Tradegate-Handel für die Intershop Aktie (WKN: A25421, ISIN: DE000A254211, Chart, News) 1,99 Euro gezahlt, ein Plus von 1,02 Prozent.

Vor allem der Ausblick für 2024 dürfte Investoren interessiert haben. Diesen haben die Ostdeutschen bestätigt. Der Umsatz solle moderat wachsen und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ausgeglichen ausfallen, so Intershop. Man erwarte weiterhin eine leichte Steigerung beim Cloud-Auftragseingang sowie beim Net New ARR, heißt es vonseiten des Software-Unternehmens zudem zur Prognose für 2024.

Aussagen des Vorstands in einer Investorenkonferenz bei mwb research aber lassen Raum für Spekulationen. Man werde die Prognose beim Net New ARR in jedem Fall erfüllen, sagt CEO Markus Klahn. Ob mehr drin ist? Klahn wiegelt erst einmal ab: Es sei zu früh das vorherzusagen, so der Manager vor allem mit Blick auf die vielen Unsicherheiten für die Gesamtwirtschaft.

Weiterer Personalabbau bei Intershop möglich

Nach sechs Monaten in diesem Jahr hat Intershop den Net New ARR bereits von 0,7 Millionen Euro auf 1,7 Millionen Euro steigern können, was „Luft” gibt für die erwartete Gesamtjahres-Entwicklung. Vom Gesamtumsatz, der von 19,4 Millionen Euro auf 19 Millionen Euro sinkt, entfallen 10,3 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 7,8 Millionen Euro) auf das Cloud-Geschäft, damit den strategischen Schwerpunkt bei Intershop. Dass der Umsatz sinkt, hängt vor allem am rückläufigen Service-Segment.

Beim Ergebnis sieht sich Intershop auf Kurs. Rund 0,4 Millionen Euro an außerordentlichen Effekten hatte die Gesellschaft im ersten Halbjahr ergebnisbelastend zu verbuchen. Der Grund: Man hat 10 Prozent des Personals abgebaut, wodurch sich der Aufwand im zweiten Halbjahr kompensieren solle. Dass die Zahl der beschäftigten Personen weiter sinkt, ist indes nicht ausgeschlossen, wie Klahn im Investorencall bei mwb research durchblicken lässt. Unter dem Strich sinkt Intershops Halbjahresverlust von 1,1 Millionen Euro auf 0,7 Millionen Euro.

„Das Service- und Neukundengeschäft entspricht aktuell nicht unseren Erwartungen, aber wir rechnen mit dem Abschluss der laufenden Großprojekte in den kommenden Monaten”, sagt Intershop-Chef Klahn, der zukünftig den Fokus auf das Partnergeschäft legen wird und von komplexen Implementierungsprojekten die Finger lassen möchte.

Es ist einer der wichtigen strategischen Neuausrichtungen bei der Gesellschaft, die das Unternehmen deutlich aus den roten Zahlen holen soll. Mittelfristig will Intershop eine zweistellige Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern erzielen. Ob das klappt, bleibt nach den vielen Enttäuschungen der Jenaer abzuwarten. Dass die Gesellschaft aktuell gerade einmal rund 29 Millionen Euro Börsenwert auf die Waage bringt, hängt auch viel mit verloren gegangenem Vertrauen zusammen. Intershop muss nun liefern.

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