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Fallende Pfunde – Steigende Kurse

13.05.2024 07:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Konstant grün zeigt sich der Dax diese Woche und sorgt für gute Laune bei den Anlegern – oder umgekehrt, deren Optimismus hebt den Index. „Dax nahe am Rekordhoch“, freut sich die Börsen-Zeitung am Dienstag und am Mittwoch folgt prompt: „Dax pirscht sich an sein Allzeithoch heran“, und heute, Sie ahnen es, hat er ausgepirscht: „Dax klettert bis auf einen neuen Rekord von 18.845 Punkten“. Von wegen alte Börsenregel: „Sell in May“. Es könnte allerdings sein, dass die US-Notenbank die Stimmung der Investoren verhagelt: „Das böse Wort kehrt zurück“, schreibt die Börsen-Zeitung und meint damit „rate hike“ oder Zinserhöhung! Das allerdings würde den Anlegern so die Laune killen wie Real Madrid den Bayern-Fans (das mit dem Schiedsrichter lassen wir lieber). Dafür fährt der BVB nach Wembley, die BVB-Aktie kletterte nach dem Halbfinalsieg flugs nach oben, nicht zuletzt, weil per Adhoc eine erhöhte Ergebnisprognose abgegeben wurde, egal wie das Finalspiel ausgeht. Und am Samstag ist wieder ESC-Finale – ob hier ein Deutscher als Sieger abschneiden wird? Wir hoffen auf eine gute Platzierung von Isaak im Eurovision Song Contest und nehmen dies zum Anlass, einmal mehr nach passenden Ohrwürmern zu unseren Texten zu forschen. Mit Blick auf die jüngste Dax-Entwicklung und die ESC-Entscheidung kommt uns ganz natürlich ein Song in den Sinn: Wunder gibt es immer wieder, trällerte Katja Ebstein gut gelaunt 1970.

Im Land des Drachens

Ob der Besuch des chinesischen Parteichefs Xi Jinping in Europa den Anlass gab, wir wissen es nicht. Jedenfalls widmet Der Aktionär seinen Titel – ganz in Rot gehalten mit dem goldenen chinesischen Drachen – China und fragt: „Chance oder Risiko?“ Es werden „Profiteure“ (da „sahnen Anleger so richtig ab“) und „Verlierer“ (da „droht ein böses China-Erwachen“) aufgeführt – und wem dies zu exotisch klingt, der kann sich im Heft auf „Adipositas-Aktien“ stürzen, denn „während die Pfunde purzeln, klingelt die Kasse“ – es winken also zumindest dicke Gewinne. Sehr weit in die Zukunft führt uns Focus Money mit dem „Depot für die Ewigkeit – So sichern Sie Ihren Wohlstand für alle Zeiten“. Auch wir als Börse plädieren gerne für einen langfristigen Anlagehorizont – aber er sollte schon irgendwie in Sichtweite bleiben. Börse Online zeigt einen begeisterten, graubärtigen „Best Ager“ vor Südseekulisse und triumphiert: „Ausgesorgt“. Wie das geht? „Die sichersten ETFs der Welt“ sollen uns dabei helfen. Da stimmen wir munter mit Anna Lena ein: Morgen hast Du keine Sorgen aus dem Jahr 1962. Das Problem ist leider oft das Heute.

Lohn der Arbeit

Bei manchen Studien, wir hatten das schon einmal, fragen wir uns, ob gesunder Menschenverstand nicht auch ausgereicht hätte, um zum Ergebnis zu kommen. „Neue Studie: Bürgergeld bremst Einstieg in Arbeit“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Frage, ob sich Arbeit noch lohne, wird jedoch gerne als reine Stimmungsmache abgetan, weshalb jetzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung dem auf den Grund gegangen ist. Tatsächlich senkte sich die Zahl der Arbeitsaufnahmen pro Monat seit Einführung des Bürgergeldes, so ein Ergebnis der Studie. Die Befürworter des Bürgergeldes sehen die Schuld jedoch in unattraktiven Arbeitsverhältnissen und zu niedrigen Löhnen, nicht in der Aufhebung von Sanktionen für Arbeitsvermeidende oder erhöhten Transferleistungen. Insofern hilft die Studie auch nicht weiter und die Fronten bleiben verhärtet. Uns fällt musikalisch Je ne veux pas travailler von Pink Martini ein. Im Gegensatz dazu wäre „Es wird wieder in die Hände gespuckt“ von Geier Sturzflug zu nennen – oder doch einfach Arbeit nervt von Deichkind?

Büroschule

Pausenraum statt social heart, Lehrerzimmer statt Besprechungsraum, Direktorat im Vorstandsoffice und Klassenzimmer statt Büros – so in etwa muss man sich die Umwandlung leerstehender Bürogebäude in dringend benötigte Schulen vorstellen. Zumindest, wenn man den Kommentar von Thomas List in der Börsen-Zeitung liest. Denn eines ist klar: Viele Schulen sind in einem so maroden Zustand, dagegen steht noch das heruntergekommenste Bürogebäude besser da, warum also nicht einfach umwandeln? Aber, ganz billig ist so ein Umbau nicht, Kinder haben dann doch etwas andere Ansprüche als Angestellte, denen wiederum meist kein Pausenhof zugestanden wird, in dem sie im Kreis flanieren dürfen. Aber, so die Quintessenz, nach ESG-Gesichtspunkten könnte sich das selbst für private Investoren lohnen. Notwendig wären allerdings schnelle Genehmigungen – okay, doch keine Lösung. The Wall von Pink Floyd wäre dazu der doppeldeutig passende Song, das ist aber definitiv kein Schlager und Hurra, Hurra, die Schule brennt von Extrabreit nimmt den Begriff der Brennpunktschule etwas zu wörtlich und entstammt auch nicht dem Schlagerhimmel. Dann vielleicht doch Reinhard May mit: Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars.

Bildungsferne

Nun, das schönste Schulgebäude nützt nichts, wenn die Inhalte vernachlässigt werden. Das wären zum einen die Schüler und zum anderen, das, was ihnen an Lernstoff vorgesetzt wird. Der muss jedoch erst einmal seinen Weg zum Vermittler, dem Lehrer, finden. Dies nahm sich eine Studie des Instituts für Ökonomische Bildung zum Ziel und befasste sich mit der Weiterbildung von Lehrern im Fach Wirtschaft. Um es kurz und knapp aus dem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu machen: Es sieht schlecht aus. Unter allen Fortbildungsangeboten ist das Fach Wirtschaft vorsichtig ausgedrückt eher unterrepräsentiert und deshalb das „Nebenfach der Nebenfächer“. Und, um die Weiterbildung sinnvoll anwenden zu können, fehlt oftmals schon die notwendige Grundbildung! Zur Finanzbildung zählen laut Institut Kredite, Versicherungen, Verschuldung, Altersvorsorge und Haushaltsplanung – Börse oder Aktien scheinen nicht Bestandteil zu sein… Und weil uns zu fehlenden Inhalten der Inhalt eines Liedtextes fehlt, erinnern wir am Schluss in Reminiszenz an den FC Bayern an den Udo-Jürgens-Song: Trainer lügen nicht!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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