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China: Der Caixin Manufacturing PMI ist zurück im positiven Bereich - Nord LB

01.12.2023 10:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Schwelende Probleme am Immobilienmarkt bremsen die chinesische Industrie weiter aus. Bild und Copyright: Oranzy Photography / shutterstock.com.

Trotz überraschender Stimmungsaufhellung lassen die heute veröffentlichten Daten zur Entwicklung des Caixin Manufacturing PMI noch keine Entwarnung im Hinblick auf die anhaltende ökonomischen Schwächephase bei den Industrieunternehmen in China zu. Der nicht nur für Asien wichtige Stimmungsindikator ist im Berichtsmonat November auf 50,7 Punkte gestiegen.

Damit hat der Index mechanistisch betrachtet das kontraktive Territorium zunächst so gerade eben wieder verlassen. Im Vormonat war der Index das erste Mal seit August unter die grundsätzlich als Expansionsschwelle zu bezeichnende Marke von 50 Punkten gefallen. Der Schlingerkurs der Zeitreihe um diesen wichtigen Schwellenwert zieht sich allerdings durch das gesamte laufende Jahr und sendet damit insgesamt ein ziemlich klares Warnsignal für die Wirtschaft im Reich der Mitte. Randnotiz: Bereits gestern war verkündet worden, dass der CFLP Manufacturing PMI im November entgegen den Erwartungen auf 49,4 Punkte zurückgegangen ist. Die gegensätzlichen Signale der beiden eng verwandten Indizes dürften nicht zuletzt den Regulatoren Sorgenfalten auf die Stirn treiben.

Ein tieferer Blick in die Details der aktuellen Angaben zum Caixin Manufacturing PMI offenbart zunächst gute Nachrichten. Die befragten Unternehmen verzeichneten das stärkste Wachstum ihrer Auftragseingänge seit Juni. Zudem ließ der Auftrieb bei den Produzentenpreisen am aktuellen Rand etwas nach.

Insgesamt kommen die gemischten Signale aus der chinesischen Wirtschaft nicht ganz überraschend. Gemessen sowohl an Stimmungs- als auch harten Konjunkturindikatoren finden sich Industrieunternehmen derzeit in vielen Ländern mit einem ökonomisch ziemlich schwierigen Umfeld wieder. Heute dürfte daher auch mit besonderem Interesse auf die aktuellen Angaben zum ISM Manufacturing PMI aus den USA zu achten sein. Zu erwarten ist hier, dass dieser nordamerikanische Stimmungsindikator aber ebenfalls keine wirklich positiven Nachrichten für die Märkte bringen sollte. Festzuhalten ist in jedem Fall, dass die Schwäche der globalen Industrie auch in China zunächst weiter anhält, wenngleich dortige regulatorische bzw. geldpolitische Impulse immerhin bereits erste Wirkungen zu erzielen scheinen.

Für das konjunkturell schwierige Fahrwasser gibt es einige spezifische Gründe. Die fragile Stimmung zwischen Washington und Peking hilft der exportorientierten Ökonomie Chinas natürlich nicht. Um künftig größere Probleme in den Lieferketten zu vermeiden haben zudem neben vielen nordamerikanischen nun auch europäische Unternehmen nach den Erfahrungen in der Corona-Krise damit begonnen, sich strategisch breiter aufzustellen. So suchen sich inzwischen immer mehr Firmen weitere Geschäftspartner außerhalb Chinas. Für die Wirtschaft Chinas ist dieser Trend entsprechend unerfreulich.

Zudem bremsen die noch immer schwelenden Probleme am Immobilienmarkt im Reich der Mitte die chinesische Industrie weiter aus. Folglich existiert also wieder einmal keine monokausale Erklärung für die divergierenden November-Zahlen zum CFLP und Caixin Manufacturing PMI. Im gegenwärtigen konjunkturellen Gesamtbild dominieren insofern weiterhin die „kühleren Nuancen“.

Fazit

Der Caixin Manufacturing PMI ist im November überraschend über die magische Marke von 50 Punkten gestiegen. Der wichtige Stimmungsindikator schlingert seit Monaten um diesen wichtigen Schwellenwert und vermeldet am aktuellen Rand deutlich bessere Nachrichten als sein offizielles Pendant, der CFLP PMI. Die gegensätzlichen Signale der beiden eng verwandten Indizes aus China dürften nicht zuletzt den Regulatoren Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Insgesamt dominieren im derzeitigen konjunkturellen Gesamtbild jedoch auch weiterhin die „kühleren Nuancen“. So ist zum Beispiel auf die global eher schlechte Stimmung bei den Industrieunternehmen zu verweisen. Aber auch spezifische Probleme in China spielen weiterhin eine Rolle. Die schwelende Krise am Immobilienmarkt des Landes hilft sicher nicht dabei, die Nachfrage aus dem Ausland – wie von der Regierung in Peking erhofft – durch Inlandskonsum zu substituieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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