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Börsen-Ausblick mit: Adler Group, Euro-Dollar-Kurs und Konjunkturdaten - Nord LB

31.08.2022 09:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Euro konnte sich über der Parität zum US-$ halten. Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die Inflation in Deutschland ist im August etwas stärker als erwartet gestiegen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,4% und lag damit um 8,8% (Juli: 8,5%) über dem Niveau des Vorjahres. Der nationale Verbraucherpreisindex stieg um 0,3% auf Monats- und um 7,9% (Juli: 7,5%) auf Jahressicht. Energiepreise sprangen um 35,6% (35,7%), Nahrungsmittel verteuerten sich um 16,6% (14,8%).

Nach einer Erhebung des Ifo-Instituts hat sich die Materialknappheit in der Industrie in Deutschland im August etwas entspannt. Nachdem im Juli noch 73,3% der Firmen über Materialknappheit klagten, waren es im August nur noch 62%. "Von einer nachhaltigen Entspannung kann aber leider noch nicht gesprochen werden", hieß es von den Forschern. "Der Rückgang ist immer noch zu klein, um einen deutlichen Impuls bei der Industrieproduktion auszulösen und damit die Konjunktur anzuschieben," teilte das Institut weiter mit. Die Unternehmen berichteten, dass nach wie vor v.a. elektronische Komponenten aller Art fehlen.

Die Euroraum-Wirtschaftsstimmung hat sich im August etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der von der EU-Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 97,6 (Juli: 98,9) Punkte. Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone sank zudem auf 1,2 (3,4) Zähler. Das Verbrauchervertrauen hingegen stieg auf -24,9 (-27,0), was sowohl der Prognose als auch der 1. Veröffentlichung entsprach.

Ausblick

Nach neuen Wirtschaftsdaten aus Fernost am Morgen sind die Augen am heutigen Vormittag zunächst auf die Veröffentlichungen der deutschen Arbeitsmarktdaten gerichtet, bei denen mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,5% (sa) zu rechnen ist. Es folgen die Schnellschätzungen zu den Verbraucherpreisen aus Euroland für den Berichtsmonat August (Flash Estimate), welche allerdings bereits durch die gestrigen Bekanntgaben aus Deutschland und Spanien etwas vorbestimmt sein sollten. Die monatelangen Anstiege – im Grunde seit Dezember 2020 mit damals noch -0,2% yoy (!) – könnten im August zwar bei 9,0% yoy zu einem gewissen Halt gekommen sein, doch die Lage auf den Strom- und Gasmärkten (sowie die Beendigung von 9-EuroTicket und Tankrabat in Deutschland) lassen ein deutliches Anziehen der Inflation schon im September wieder erwarten. Am Nachmittag wird sich von MNI Chicago PMI Aufschluss über die zu erwartende Tendenz beim morgigen nationalen ISM PMI erhofft – tatsächlich aber passt der Zusammenhang empirisch aber eher selten.

Rentenmarkt

Die jüngsten Inflationszahlen in Deutschland haben die Bundesanleihen etwas belastet. Nach einer anfänglichen Gegenbewegung auf die teils deutlichen Kursverluste an den Tagen zuvor drehten US-Treasuries erneut ins Minus. Robuste Konjunkturdaten kamen bei den Anlegern nicht gut an, rücken Zinssenkungen doch somit in die Ferne.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt macht Anlegern unverändert die hohe Teuerung zu schaffen. So schmolzen die tagsüber gesehenen Gewinne dahin. DAX +0,5%, MDAX -0,3%, TecDAX +0,3%. Investoren an der Wall Street reagierten verunsichert auf den überraschend deutlichen Anstieg des Index für die Konsumlaune der US-Verbraucher und die mit 11,239 Millionen unerwartet hohe Zahl offener Stellen, die auf einen anhaltenden Arbeitskräftemangel hindeutet. Beides sorgte für Ängste vor weiteren drastischen Zinserhöhungen. Dow -0,96%, S&P-500 -1,10%, Nasdaq -1,12%.

Unternehmen

Der angeschlagene Immobilieninvestor Adler Group hat im 1. Halbjahr infolge der Bereinigung des Wohnungsportfolios auf 26.243 Einheiten einen Rückgang der Mieterträge auf 195,4 (230,5) Mio. EUR hinnehmen müssen. Das operative Ergebnis aus Vermietung (FFO 1) belief sich auf 49,9 Mio. EUR gegenüber 67,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Durch einmalige, nicht cash-wirksame Wertberichtigungen von Entwicklungsprojekten und Forderungen entstand ein Verlust von 604,4 Mio. EUR.

Devisen

Der Euro konnte sich über der Parität zum US-$ halten. Die Aussicht auf eine vielleicht sogar deutliche Leitzinserhöhung in der kommenden Woche stützt.

Rohstoffe

Aussagen des staatlichen irakischen Ölunternehmens, wonach trotz der Unruhen im Land die Exporte unvermindert weiterlaufen, haben den Ölpreisen am Berichtstag stark zugesetzt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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