Delticom senkt Prognose - Verhandlungen mit Banken, Investoren und Konzernumbau
15.11.2019 13:03 Uhr - Autor: Dena Altdörfer auf twitter
Delticom plant einen umfangreichen Konzernumbau. Hintergrund sei das zunehmend schwieriger werdende Geschäftsumfeld, wie das Unternehmen aus Hannover am Freitag mitteilt. Delticom will „zur Sicherung ihrer langfristigen Liquidität zusammen mit spezialisierten Beratern ein umfassendes Konzept zur nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone, Steigerung der Profitabilität und Fokussierung auf das Kerngeschäft Reifen Europa” erarbeiten. Erste Maßnahmen hierzu habe man bereits eingeleitet, heißt es von Seiten der Norddeutschen. Zudem wird mit den Banken verhandelt. Im Zuge dessen soll das Stilhalteabkommen mit den Kreditgebern bis zum 8. Dezember verlängert werden. Ziel sei es, „die weitere Abstimmung über die Fortführung der Finanzierung bis Ende 2021 zu ermöglichen”, so Delticom. Mit dem Konzept will das Unternehmen im kommenden Jahr im Kerngeschäft vor Zinsen und Steuern wieder einen operativen Gewinn erzielen, unter dem Strich soll 2021 ein Überschuss erzielt werden. „Darüber hinaus hat Delticom einen Transaktionsberater beauftragt, der sowohl eine Veräußerung von Geschäftsbereichen der Delticom-Gruppe als auch die Beschaffung von zusätzlichem Eigen- oder Fremdkapital und die Prüfung einer möglichen gänzlichen oder teilweisen Übernahme von Delticom durch einen Investor evaluiert”, heißt es von Seiten des Online-Reifenhändlers. Erste Gespräche seien bereits geführt worden, ist zu hören. Erwartete das Unternehmen bisher für 2019 einen Umsatz zwischen 660 Millionen Euro und 690 Millionen Euro sowie ein EBITDA zwischen 8 Millionen Euro und 12,5 Millionen Euro, so wird die Prognose nun deutlich gesenkt. Während der Umsatz zwischen 650 Millionen Euro und 660 Millionen Euro liegen soll, werde das EBITDA nun mit 5 Millionen Euro bis 8 Millionen Euro im negativen Bereich liegen, kündigt Delticom an.
Für die ersten neun Monate 2019 weist Delticom einen Umsatzanstieg von 418 Millionen Euro auf 420 Millionen Euro aus. Allerdings ist das Ergebnis deutlich gefallen. Auf EBITDA-Basis melden die Hannoveraner einen operativen Verlust von 7,6 Millionen Euro, damit eine Ergebnisverschlechterung von 11 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hintergrund sind vor allem Effekte aus der Übernahme der Allyouneed GmbH. Mit 2,8 Millionen Euro schlagen zudem steigende Kosten für Lagerhaltung und Marketing zu Buche.
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