Schwellenländerbörsen erzielen im November 2017 eine Underperformance - Commerzbank Kolumne
13.12.2017 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Nach der Outperformance im Oktober wiesen die Emerging Markets (EM) im November wieder eine Underperformance auf. Während die Schwellenländerbörsen im Berichtsmonat um 0,2% zulegen konnten, erzielten die sogenannten Developed Markets ein Plus von 2,0% (MSCI Welt-Index: +1,8%). Verantwortlich für die Fortsetzung der Hausse zeichnete wie schon im Vormonat zum einen die unverändert expansive Geldpolitik in vielen Ländern. Für Kursschwung sorgten auch Fortschritte bei der geplanten US-Steuerreform sowie weitgehend solide makroökonomische Fundamentaldaten u.a. aus den USA und aus China. Die Underperformance der EM rührte v.a. von den IT-Werten her, die im November zum ersten Mal in 2017 auf Monatsbasis nicht zulegen konnten (-0,4%). Gefragt waren dagegen Gebrauchsgüter, die im Schnitt um 2,8% gewannen. Regional gab es wieder große Unterschiede. Aufgrund deutlicher Kursgewinne v.a. in Südafrika (+8,8%) und in abgeschwächter Form in Russland (+3,4%) verzeichnete die Region EMEA ein Monatsplus von 3,4%. Während Asien ex-Japan um 0,6% zulegte (Hongkong: +3,1%), verlor die Region Lateinamerika um 3,2% (Chile: -11,8%; Brasilien: -3,2%). Ein Korb aus EM-Währungen gewann zum USD 1,4%. Gefragt war v.a. der südkoreanische Won (+3%). Die türkische Lira verlor dagegen 3,3%. In den ersten elf Monaten des laufenden Jahres haben die Schwellenländerbörsen mit einer Performance von +30% die Developed Markets (+18,6%) klar geschlagen. Verantwortlich hierfür zeichneten u.a. das sehr robuste globale Wachstum sowie ansehnliche Unternehmensgewinne in vielen Sektoren der EM, insbesondere aber im IT-Sektor. Hiervon profitierte insbesondere die Börse in Südkorea; der Kospi-Index gewann seit Jahresbeginn 21% (Samsung El.: +44%). Der Won legte ggü. dem USD um fast 11% zu. Für den in Euro rechnenden Anleger ergibt sich für den Kospi-Index immerhin noch ein Plus von fast 20%. Anleihen Heute dürfte die US-Notenbank zur Tat schreiten und den Leitzinskorridor von 1-1,25% auf 1,25-1,50% verschieben. Gestern unterstrichen die Erzeugerpreisdaten für November, dass dieser Schritt nicht zu früh kommt, denn ganz allmählich baut sich in den USA Inflationsdruck auf. Insgesamt stiegen die Preise für Fertigwaren um 3,1% zum Vorjahr an. In den letzten drei Monaten lag der Preisauftrieb aufs Jahr hochgerechnet sogar über 4%. Das ist ein ziemlich klares Warnsignal, auch wenn steigende Energiepreise hierbei eine Rolle gespielt haben. Noch stärker wird der Preisauftrieb, wenn man tiefer in die Produktionskette eindringt: Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen um 5,3% zum Vorjahr. Ganz ähnlich ist das Bild in Großbritannien, hier betrug der Anstieg bei den Erzeugerpreisen im November 3,0% zum Vorjahr. Die Briten unterscheiden in der Erhebung zwischen Preisen, die die Unternehmen für ihre Produkte bekommen und jenen Preisen, die sie für Vorleistungen zahlen müssen. Bei den Vorleistungen liegt die Jahresrate bei 6,7%. Die Unternehmen fangen demnach einen Teil des Preisauftriebs ab, was aber auf die Gewinnentwicklung drückt. Dieses Muster dürfte auch auf die USA oder den Euroraum übertragbar sein. Langfristig werden die Unternehmen aber die steigenden Kosten an die Kunden weitergeben. Daher kommt die Zinserhöhung der US-Notenbank nicht zu früh. Der Preis für Nordseeöl ist so hoch, wie seit Mai 2015 nicht mehr: Am Montag musste – wie berichtet – eine wichtige Pipeline wegen eines Lecks geschlossen werden. Seit gestern ist nun auch die Gasversorgung u.a. in Italien erheblich gestört, nachdem es zu einer Explosion, bei der ein Mensch starb, in einem österreichischen Gaswerk kam. Aktien Die Aktienmärkte in Europa tendierten am gestrigen Dienstag zumeist mit Kursaufschlägen von bis zu 0,8% (Frankreich, Holland). Ausnahmen bildeten die Leitindizes in Spanien und Österreich, die um 0,2% bzw. um 0,4% nachgaben. Der Dax (+0,5%) löste sich mit dem jüngsten Kursanstieg etwas von der Marke von 13.000 Punkten. Damit steigt die Hoffnung, dass der deutsche Leitindex gegen Jahresende doch noch einmal einen Anlauf in Richtung Allzeithoch nehmen könnte. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von RWE mit einem Aufschlag von 2,5%. Zu Gewinnmit nahmen kam es hingegen bei der Aktie der Deutschen Lufthansa (-1%); sie ist mit einem Gewinn seit Jahresbeginn von mehr als 140% (!) der absolute „Highflyer“ des Jahres. Auf europäischer Sektorenebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Werte aus dem Bereich Technologie gefragt, die durchschnittlich um 1,7% zulegen konnten. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Immobiliensektor, die u.a. aufgrund steigender Renditen im Schnitt um 0,5% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten gestern uneinheitlich. Während der S&P 500-Index (+0,2%) und der Dow Jones-Index neue Allzeithochs markierten, fiel der Nasdaq-Index um 0,2%. Auf Sektorenebene waren vor allem Telekommunikationsaktien gefragt, die im Schnitt um 2,8% stiegen. Am Ende der Performancerangliste notierten Versorgeraktien, die durchschnittlich um 1,8% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten zur Wochenmitte uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index rd. 0,5% verlor, gewann der Kospi-Index 0,8%. Deutliche Kursgewinne verzeichnete auch der H-Index in Hongkong. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. 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Japan: Aufträge Maschinenbau (Okt.), 00:50 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Okt.), 11:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Nov.), 14:30 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung 20:00 Uhr
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