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Preisauftrieb im Euroraum ging im Mai deutlich zurück - Commerzbank Kolumne

01.06.2017 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Mai im Vergleich zum Vormonat stark zurückgegangen. Der Preisauftrieb – berechnet auf jährlicher Basis – schwächte sich von 1,9% auf 1,4% ab. Die Kernrate (um Energie- und Lebensmittelpreise bereinigt) sank von 1,2% auf 0,9%. Für die EZB ist derzeit die Kerninflation der bestimmende Faktor für ihre Geldpolitik: Vom 2%-Ziel der EZB sind die Maidaten nun wieder weit entfernt. Die rückläufige Teuerung nimmt somit den Druck von EZB-Chef Draghi, die ultralockere Geldpolitik demnächst zu straffen. Wir bleiben gespannt, welche Signale Draghi bei der EZB-Ratssitzung am 8. Juni aussenden wird.

Zinsen und Anleihen
Euroraum: PMI verarb. Gewerbe (Mai), 10.00 Uhr
Italien: BIP (Q1), 10.00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsbericht (Mai), 14.30 Uhr
USA: Erstanträge zur Arbeitslosenhilfe, 14.30 Uhr
USA: ISM-Index verarb. Gewerbe (Mai), 16.00 Uhr

An den Rentenmärkten herrschte gestern ein freundlicher Grundton. Den Hauptimpuls setzte die Inflationsrate im Euroraum, die laut Schnellschätzung von Eurostat im Mai stärker als erwartet zurückging (siehe auch „Im Blickpunkt“). Doch nach dem Renditerückgang der Vortage waren weiteren Avancen enge Grenzen gesetzt. Erstaunlich war vor allem die Reaktion des Euro. Er zog über die Marke von 1,12 US-Dollar an. Offensichtlich beeindruckt den Devisenmarkt derzeit am meisten die Perspektive, dass die EZB bei ihrer Sitzung am 8. Juni die Konjunkturrisiken als ausgewogen (statt „abwärtsgerichtet“) einstufen dürfte; der gestern ebenfalls bekanntgegebene Rückgang der Arbeitslosenquote im Euroraum auf 9,3% im April (nach 9,5% im März) ist zumindest ein weiteres Argument für diesen Schritt. Welche geldpolitischen Schlussfolgerungen die EZB daraus zieht, steht auf einem anderen Blatt: Dem bisherigen Jahresverlauf nach zu urteilen wird die Kerninflationsrate in diesem Jahr hinter der Projektion der EZB zurückbleiben. In ihrer geldpolitischen Ausrichtung orientiert sich die EZB sehr stark an dieser Rate – und dürfte sie zum Anlass nehmen, eine zinspolitische Wende möglichst lange hinauszuzögern: bis ins Jahr 2019. Für den Währungsausblick heißt das: Zuletzt hat der Euro stärker gegenüber dem US-Dollar tendiert, als gemäß der Zinsdifferenzen (real und nominal) zu erwarten gewesen wäre. Dies macht ihn anfällig – umso mehr, wenn sich unser Bild einer nur sehr langsamen Reduzierung des monetären Stimulus im Euroraum bewahrheiten sollte.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nach anfangs wenig spektakulärem Verlauf versuchten die europäischen Aktienbörsen am Nachmittag dann doch noch den Ausbruch. Zum Handelsschluss blieb von den zwischenzeitlich deutlichen Kursgewinnen aber im EUROSTOXX 50 nichts mehr übrig. Dass der deutsche Leitindex DAX 30 einen leichten Gewinn verbuchen konnte, lag vor allem an den starken Versorgern. An der Spitze der Kursliste profitierten die Aktien von E.ON (+3,8%) von dem Rekordstand des ausgegliederten Tochterunternehmens Uniper (+4,1%). Die Titel von Uniper wiederum stiegen wegen der Meldung, dass der finnische Konzern Fortum Interesse an der E.ON-Tochter habe. Im Schlepptau von E.ON konnte auch RWE (+2,5%) deutlich zulegen. Sehr schwach entwickelten sich dagegen die Aktien der Deutschen Bank (-3,5%). Ansonsten standen in der zweiten Reihe die Nachzügler der Berichtssaison im Blickfeld. Die Anleger mussten so bei Metro (-2,6%) nach einem insgesamt nicht überzeugenden Quartalsbericht einen größeren Kursabschlag hinnehmen. Im Euroraum waren ebenfalls die Versorger (+0,9%) vor Gesundheit (+0,8%) die stärkste Branche. Stärker unter Druck standen dagegen vor allem der Grundstoffsektor (-2%), Automobile (-1,5%) und Banken (-1,1%). Die US-Börsen schlossen insgesamt fast unverändert. Die Konjunkturdaten waren hier gemischt ausgefallen und spielten so für den Kursverlauf keine tragende Rolle. Auch der Konjunkturbericht des Beige Book konnte keine Impulse liefern. Banken (-0,8%) waren hier die Verlierer. Vor allem die großen Institute wie Goldman Sachs Group (-3,3%) und JP Morgen Chase (-2,1%) mussten stärkere Verluste hinnehmen. Die meisten anderen Sektoren konnten leicht zulegen. An den asiatischen Börsen entsteht heute Morgen ein uneinheitliches Bild. Während der Nikkei von einem schwachen Yen und starken Investitionsausgaben profitiert, tendieren die chinesischen Börsen schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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