Spekulativer Herdentrieb ins Öl bringt die Preise nicht weiter voran - Commerzbank-Kolumne
01.03.2017 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Sowohl bei der US-Benchmarksorte WTI als auch bei der globalen Richtsorte Brent drängen Hedge Funds und andere spekulative Investoren seit Monaten mit massiven Käufen in den Markt. Der Nettokaufüberhang ist bei beiden Ölsorten auf einem Rekordstand. Insgesamt wurden netto etwa 1,1 Mrd. Fass Rohöl gekauft. Man setzt darauf, dass die OPEC ihre Preissetzungsmacht wiedererlangt. Andererseits muss es natürlich auch Verkäufer von Terminkontrakten geben – diese sind wohl vor allem in den USA bei den Schieferölproduzenten zu finden, die die Produktion ausweiten und absichern. Der extreme spekulative Kaufüberhang mahnt aber zur Vorsicht; besonders, da der Ölpreis trotz spekulativer Käufe nicht weiter vorankommt. Zinsen und Anleihen An den Rentenmärkten setzte sich auch gestern die positive Stimmung insbesondere bei italienischen, spanischen und portugiesischen Titeln fort. Die Risikoaufschläge gegenüber den entsprechenden Bundesanleihen gingen weiter zurück. Ansonsten verhielten sich die Marktteilnehmer vor der mit Spannung erwarteten Rede des neuen US-Präsidenten vor dem Kongress eher abwartend. Die tagsüber vermeldeten Daten aus den USA vermochten dem Markt keine großen Impulse zu geben. Trump kündigte Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 1 Billion US-Dollar an. Sein Wirtschaftsgremium arbeite an einer historischen Steuerreform, welche die Steuersätze für Unternehmen senken und auch erhebliche Steuererleichterungen für den Mittelstand bringen solle. Ferner sprach er sich für einen freien Handel aus, der aber „fair“ sein müsse. Die Rede wurde überwiegend positiv aufgenommen, viel schlauer ist das interessierte Publikum aber nicht. Von Bedeutung waren tagsüber Äußerungen von zwei Fed-Mitgliedern, die auf eine Leitzinsanhebung im März hindeuten. Der Markt preist die Wahrscheinlichkeit für einen März-Zinsschritt durch die US-Notenbank nun mit 78% ein. Besonders wichtige Daten kommen heute aus Deutschland: Hier werden die Verbraucherpreise für den Monat Februar bekanntgegeben. Für den Euroraum folgen die Zahlen morgen. Sollte die Inflationsrate im Jahresvergleich wie prognostiziert über die 2%-Marke klettern, dürfte das die Inflationserwartungen weiter in die Höhe treiben und Druck auf die EZB ausüben, über einen Ausstieg aus ihrer ultra-expansiven Geldpolitik nachzudenken. Gegen einen solchen Schritt spricht die nach wie vor niedrige Kernteuerungsrate. Aktien Am Tag vor der mit Spannung erwarteten „State of the Union“-Rede des neuen US-Präsidenten vor dem Kongress blieben die Anleger an den westlichen Aktienbörsen weiter sehr zurückhaltend. Immerhin gingen die europäischen Indizes dank eines freundlichen Verlaufs am Nachmittag mit leichten Gewinnen aus dem Handel. Die beste Entwicklung zeigten dabei die Banken (+1%) auf, während vor allem die Grundstoffbranche (-0,5%) leichter tendierte. So gehörten im deutschen Dax 30 die Aktien der Commerzbank (+1,3%) und der Deutschen Bank (+1%) zu den stärksten Einzeltiteln. Vor allem in der zweiten Reihe zogen Unternehmen mit ihren Quartalsberichten Aufmerksamkeit auf sich. Der Stahlhersteller Salzgitter (-2,3%) profitierte 2016 zwar von der Erholung am Stahlmarkt, enttäuschte dagegen aber mit seiner Prognose für das laufende Jahr. Hochtief-Aktien (+0,5%) hingegen erreichten zwischenzeitlich sogar ein Rekordhoch, nachdem man sich dank gefüllter Auftragsbücher sehr optimistisch für das Geschäftsjahr 2017 gezeigt hatte. An der Wall Street endete die zwölftägige Serie mit neuen Schlussrekorden, wobei im Vorfeld der Trump-Rede auch gute Konjunkturdaten keine neuen Impulse geben konnten. In diesem Umfeld zeigten sich fast alle Branchen rückläufig, lediglich Versorger (+0,9%) legten etwas stärker zu. Obwohl Donald Trump dann in seiner Rede lediglich mit wenigen Details zu seinen Programmen aufwartete, beruhigte zumindest der versöhnlichere Ton, den der neue Präsident angeschlagen hatte. Die asiatischen Börsen zeigen sich heute Morgen in der Breite fester, auch als Reaktion auf die positiv aufgenommenen Reden von US-Notenbankern. Mit dieser Vorgabe dürften auch die europäischen Märkte etwas fester eröffnen. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
Deutschland: Arbeitslosenzahl (Feb.), 9:55 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Feb.), 14 Uhr
USA: Ausgaben privater Haushalte (Feb.), 14:30 Uhr
USA: ISM Nicht verarbeitendes Gewerbe (Feb.), 16 Uhr
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