Commerzbank: Wieder mehr Bestellungen in den USA – Ausrüstungsinvestitionen dürften sich erholen
24.11.2016 09:28 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Bei Boeing wurden im Oktober 85 neue Flugzeuge bestellt. Saisonbereinigt ist das ein Plus von fast 100% ggü. dem Vormonat. Entsprechend kräftig – um 4,8% – legten auch die Bestellungen von langlebigen Gütern insgesamt zu. Das ist natürlich ein Einmaleffekt, für die langfristige Betrachtung werden die Flugzeuge i.d.R. herausgerechnet. Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge legten um 0,4% zu. Die Investitionsneigung der US-Unternehmen scheint sich wieder zu verbessern. Auch die Auslieferungen ziehen nach. Nach dem Rückgang von annualisiert 2,7% im dritten Quartal könnten die Ausrüstungsinvestitionen im laufenden Quartal mithin einen positiven Wachstumsbeitrag liefern. Zinsen und Anleihen Bemerkenswert war gestern der Anstieg der Renditen zweijähriger Bundesanleihen bis auf zeitweise -0,67%; tags zuvor hatten mit -0,75% noch ein neues Allzeittief erreicht. Ausgelöst wurde er von der Nachricht, dass die EZB aktiver im Geschäft der Wertpapierleihe werden wolle. Bundestitel sind infolge der voluminösen EZB-Käufe am Markt knapp geworden. Sie sind aber für die Liquiditätsbeschaffung im Bankenhandel als Sicherheiten von elementarer Bedeutung. Durch Verleihaktivitäten der EZB würde das Knappheitsproblem gemildert, daher der Renditeanstieg. Am Rande bemerkt ein weiterer Beleg, wie die EZB-Käufe das Funktionieren der Märkte beeinträchtigt – und weitere Interventionen erfordert. Deutlich besser als erwartet fielen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im Euroraum aus. Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Index im November auf den höchsten Stand seit fast 3 Jahren, im Dienstleistungssektor immerhin auf ein Jahreshoch, desgleichen der Gesamtindex. Doch hatte dies am Rentenmarkt kaum Eindruck hinterlassen; dies blieb den US-Auftragseingängen für langlebige Güter vorbehalten, die um kräftige 4,8% M/M anstiegen (siehe „Im Blickpunkt“). Die Perspektive, dass die bereits vollbeschäftigte US-Wirtschaft unter der neuen Präsidentschaft noch fiskalische Zusatzimpulse erhält, hat die geldpolitischen Erwartungen hin zu einer schnelleren Anhebung der Leitzinsen verändert: Je mehr die Finanzpolitik tut, desto weniger Unterstützung ist von der Fed gefordert. Weil mit einer aggressiveren Fiskalpolitik auch der Gleichgewichtszins stiege, wären höhere Leitzinsen die natürliche Folge. Viel hängt jetzt freilich davon ab, mit welchen konkreten Plänen jenseits der Wahlversprechen der designierte US-Präsident finanzpolitisch tatsächlich aufwartet. Aktien Nach einem leicht positiven Start drehten die europäischen Aktienmärkte am gestrigen Handelstag und tendierten fast kontinuierlich schwächer. Während es dem Dow Jones am Vortag locker gelungen war, einen neuen historischen Höchststand zu kreieren, scheitert der Dax bereits seit August immer wieder an der Hürde von 10.800 Punkten. Im Fokus standen am deutschen Aktienmarkt die Aktien des Chipproduzenten Infineon (+2,4%), dessen Quartalsbericht und vor allem der Ausblick nach einer ersten Enttäuschung letztendlich angesichts der langfristigen Perspektiven positiv aufgenommen wurde. VW Vz. (+2%) profitierten von einer Kaufempfehlung. Die Titel von Continental (-2,2%) rutschten ans Ende der Kursliste, nachdem dasselbe Brokerhaus die Ziele für den Automobilzulieferer gesenkt hatte. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, konnten Grundstoffe (+0,8%) ihren positiven Trend weiter fortsetzen, während vor allem Versicherungen (-1,1%) nach der zuletzt starken Performance unter Druck gerieten. Zu den Favoriten im Index gehörten neben den Aktien von Airbus (+2,4%) die Titel von Philips (+2,2%), die von einem positiven Analystenkommentar beflügelt wurden. An der Wall Street konnte der Dow Jones seinen Rekordlauf dank insgesamt überzeugender Konjunkturdaten weiter fortsetzen. Der neue Höchststand wurde nach der Veröffentlichung des Fed-Sitzungsprotokolls erreicht, in dem die US-Notenbank einen klaren Hinweis auf eine Leitzinserhöhung im Dezember gab. Den besten Eindruck hinterliessen im US-Handel die Branchen Industrie und Telekoms (jeweils +0,8%), während Versorger (-0,9%) weiter unter Abgabedruck standen. Die asiatischen Börsen zeigen heute Morgen kein einheitliches Bild. Der Nikkei 225 kann nach der Feiertagspause stärker zulegen. Die europäischen Märkte werden in der Eröffnung wenig verändert erwartet. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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