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Commerzbank: Statt „Star Wars“ nun „Car Wars“? - Bremst Trump die deutsche Autoindustrie aus?

17.11.2016 10:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Manche erhoffen sich von Donald Trump eine Art „Reaganomics 2.0“ (oder auch als „Trumponomics“ bezeichnet). Doch was kommt konkret auf die Autoindustrie zu? Ronald Reagan stand u.a. für das Star Wars- rojekt (was glücklicherweise so nie verwirklicht wurde) - Plant Donald Trump in Anlehnung an das damalige Projekt nun „Car Wars“? Der designierte US-Präsident fuhr bisher besonders gerne europäische Sport- und Nobelmarken, doch eines seiner Wahlversprechen war, den lange vernachlässigten „Rust Belt“ wieder auf Hochglanz zu polieren. Dies wird, wenn überhaupt, vermutlich nur mit einem wieder höheren US-Anteil an der Autoproduktion gelingen. In Kombination mit Handelshemmnissen wäre dies Gift für die deutschen Autobauer. Denn die USA sind nach China der zweitwichtigste Absatzmarkt für viele Hersteller aus Deutschland. Und trotz Produktion in den USA sind sie auf den Standort Mexiko angewiesen, was durch schlechtere Handelsbedingungen (zwischen Mexiko und den USA) zweifelsohne besonders belasten würde. Klimaschutz, Abgasreduzierung und Elektroautos werden unter Trump wohl zunächst nicht die oberste Priorität haben, viele Themen (Steuern, Zölle, Produktionskosten, etc.) sind momentan noch relativ unklar. Steuerentlastungen bei „John Doe“ (US-Durchschnittsbürger) dürften zu einem verstärkten (Auto-)Konsum führen, Infrastrukturmaßnahmen den Absatz von Pick-ups und Nutzfahrzeugen beflügeln. Die gemutmaßte USD-Stärke würde den deutschen Autobauern helfen, steigende Zinsen sind dagegen wiederum kontraproduktiv. Hinzu kommen Sorgen u.a. um den chinesischen Absatzmarkt und um die Gewinnsituation der Autobauer (bspw. durch technologische Veränderungen). Insgesamt ist das Sektorrisiko aufgrund dieser Unsicherheiten derzeit hoch.

Zinsen und Anleihen

Großbritannien: Einzelhandelsumsatz (Okt.), 10:30 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Okt.), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Okt.), 14:30 Uhr
USA: Baubeginne (Okt.), 14:30 Uhr

Viel Bewegung kam in den letzten Tagen in die Staatsanleiherenditen, die im Euroraum – in Einklang mit steigenden US-Renditen und in Erwartung einer anziehenden Inflation in den USA – teilweise ein neues Jahreshoch erreichten. So sprang die laufende Verzinsung zehnjähriger italienischer Staatstitel am Montag auf über 2,22%, so hoch war die Rendite zuletzt im August 2015. Selbst die Bestätigung der Bonitätsnote von S&P mit BBB- bei stabilem Ausblick half nicht, den Anstieg einzudämmen. Dagegen sind die Bundrenditen mit aktuell 0,32% noch weit von ihren Jahreshöchstständen von 0,57% im Januar entfernt. Auffallend ist die Diskrepanz zwischen den Staatspapieren Italiens, Spaniens und Portugals. Während die Risikoaufschläge der italienischen Staatsanleihen mit über 180 Basispunkten gegenüber Bundespapieren Jahreshöchststände erreichten, sind spanische und portugiesische Titel von ihren Jahreshochs im Sommer bzw. zu Jahresbeginn noch ein gutes Stück entfernt. Seit Ende Juni weisen italienische Staatsanleihen eine höhere Rendite als spanische auf; diese vergrößert sich immer weiter (Abstand aktuell rund 50 Basispunkte). Das spiegelt u.a. die Unsicherheit bezüglich des anstehenden Referendums am 4. Dezember über die „Senatsreform“ in Italien wider. Die gestrigen Daten lieferten kaum Impulse: So ist die Arbeitslosenquote in Großbritannien weiter rückläufig (4,8% für die Monate Juli bis September und bedeutet den tiefsten Stand seit elf Jahren). Dagegen schwächt sich der Stellenaufbau ab. In den USA stagnierten die Erzeugerpreise im Oktober M/M. Ohne die schwankungsanfälligen Lebensmittel und Energiewerte sanken sie sogar um 0,2%.

Aktien

Ahold Delhaize, Ergebnis Q3
Brenntag, Kapitalmarkttag
Henkel, PK Strategieupdate
Wal-Mart, Ergebnis Q3

Der sogenannte Trumpnado, der politische Wirbelsturm, der die Märkte durchrüttelte, verlor gestern an Dynamik. Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten in Folge von Gewinnmitnahmen Kursverluste, wenngleich die Indizes über den Tagestiefständen schlossen. Somit ist es auch Donald Trump nicht gelungen, die Indizes über die Grenze der bisherigen Tradingrange der vergangenen Monate zu treiben. Die Kurse drehten am technischen Widerstandsbereich. Ein schneller Durchbruch ist nunmehr eher unwahrscheinlich, da es gestern auch die Lieblinge der vergangenen Tagen, die Finanzwerte, erwischte. Die extrem schnelle Rotation auf Branchenebene hat den Sektor in den überkauften Bereich laufen lassen und somit ist hier kurzfristig eine weitere Beruhigung zu erwarten. Zusätzlich sorgte die Berichtssaison für Bewegung auf Einzelwertebene. Bei Bayer (-4,2%) wurden die Konditionen einer Wandelanleihe zur Finanzierung der Übernahme von Monsanto (+1,7%) negativ aufgenommen und die Aktien von Hugo Boss (-10,0%) litten unter dem reduzierten Ausblick für 2017. An den US-Märkten drehte sich das Bild der vergangenen Tage ebenfalls. Die Gewinner wurden zu Verlierern, so dass Telekom- und IT-Titel (+1,0% bzw. +0,9%) zu den Outperformern gehörten, während Finanzwerte (-1,4%) am Ende der Performancerangliste notierten. Energiewerte (-0,9%) standen vor der morgen anstehenden Konferenz in Doha weiterhin im Blickpunkt, gaben aber zusammen mit dem Ölpreis nach. Nachbörslich verlor Cisco nach einem enttäuschenden Ausblick rd. 4%. In Asien sind heute Morgen ebenfalls leichte Gewinnmitnahmen zu sehen. Die anstehende erste Rede der Fed-Chefin Yellen seit der Wahl Donald Trumps sorgte zudem für Zurückhaltung.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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