Commerzbank: Kein Konsumboom in den USA – trotz guter Arbeitsmarktlage
16.09.2016 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Wenn die Einzelhandelsumsätze stärker als die Einkommen steigen, dann ist dies häufig ein Zeichen für eine drohende konjunkturelle Überhitzung. In den USA sind die Einzelhandelsumsätze (ohne Benzin und Autos) dagegen nun schon den zweiten Monat infolge zurückgegangen. Da aber die Einkommen zusammen mit der Beschäftigung steigen, erwarten wir keine dauerhafte Konsumschwäche. Ohnehin wird die Delle kleiner, wenn man nicht auf den Einzelhandel sondern auf die persönlichen Ausgabe schaut (BIP-Anteile: etwa 30% vs. 60%). Allerdings enttäuschten gestern auch die Produktionsdaten, während die Umfragen zur Unternehmensstimmung deutlich besser als im Vormonat ausfielen. Zinsen und Anleihen Gestern ging es weiter im Reigen der Notenbanksitzung mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Bank of England (BoE). Beide Notenbanken haben wie erwartet keine neuen geldpolitischen Maßnahmen beschlossen. Die SNB behielt es sich jedoch vor, gegebenenfalls erneut am Devisenmarkt zu intervenieren. Bei der BoE wurde einstimmig gegen eine erneute Zinssenkung gestimmt. Die Staatsanleihekäufe in Höhe von 435 Mrd. GBP sowie die Käufe von Unternehmensanleihen in Höhe von 10 Mrd. GBP sowie das Programm zur Stützung der Kreditvergabe sollen aber weitergeführt werden. Nach wie vor rechnen die britischen Notenbanker mit einer konjunkturellen Abschwächung im 2. Halbjahr. Allerdings dürfte die Abschwächung weniger stark ausfallen als befürchtet, denn die jüngsten Konjunkturdaten und Frühindikatoren haben sich besser als erwartet entwickelt. Auch gestern überraschten die britischen Einzelhandelsumsätze für August positiv. Weiterhin signalisiert die Notenbank Chancen auf Zinssenkungen bis nahe, aber über 0%, wenn sich das grundlegende Konjunkturbild bestätigen sollte; im November werden neue Projektionen vorgelegt. Das Pfund schwächte sich nach der Sitzung kurzzeitig ab, die Renditen britischer Gilts stiegen zwischenzeitlich deutlich an. In den USA fielen die zahlreichen Konjunkturdaten gestern überwiegend schwächer aus. So gingen die US-Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion im August stärker als erwartet zurück. Die Stimmungsindikatoren von New York und Philadelphia fielen gemischt aus, beide erholten sich aber ggü. dem Vormonat. Die US-Erzeugerpreise stiegen im August stärker als vermutet an; während sich die Inflationsrate der Erzeugerpreise von -0,2% J/J auf 0,0% J/J erhöhte, stieg die Kernrate überraschend von 0,8% auf 1,2% J/J. Heute werden die US-Verbraucherpreise gemeldet. Aktien Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag nach einem zunächst lange Zeit schwächeren Verlauf überwiegend mit Gewinnen. Den größten Indexgewinn verzeichnete der englische Leitindex mit einem Aufschlag von 0,9%. Die mit Spannung erwarteten Notenbanksitzungen in der Schweiz und in England brachten keine neuen Impulse für die Aktienmärkte. Beide Zentralbanken bestätigten ihre Geldpolitik und beließen dementsprechend den Leitzins unverändert. Die Notenbanker an der Themse betonten aber, dass sie im Bedarfsfall jederzeit weitere expansive geldpolitische Maßnahmen implementieren könnten. Die Fülle an überwiegend schwächeren US-Makrodaten, die am Nachmittag veröffentlicht wurden, hatten per saldo keine negativen Effekte auf die Märkte. In diesem Umfeld gewann der Dax rd. 0,5%. Tagesverlierer im deutschen Leitindex war die Notierung von Bayer. Am Tag nach der Bekanntgabe der geplanten Fusion mit Monsanto verlor die Bayer-Aktie 2,3%. Noch am Mittwoch hatte das Papier mit einem zwischenzeitlichen Plus von über 4% zunächst positiv auf den Fusionsbeschluss reagiert. Die Aktie der Deutschen Lufthansa verlor u.a. infolge eines negativen Analystenkommentars rd. 0,7%. Siemens (+3%) profitierte von positiven Aussagen zum Geschäft seitens des Chefs Joe Kaeser. Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag vor allem Aktien aus dem Bereich Versicherungen gefragt, die im Schnitt um 1,2% stiegen. Am Performanceende notierten dagegen Titel aus dem Bereich Chemie mit durchschnittlichen Einbußen von rd. 0,5%. Die Börsen in den USA tendierten nach verhaltenem Start freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 1%. Auf Sektorebene waren insbesondere Werte aus dem Bereich IT gefragt (+1,7%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index legte um 0,7% zu. Die Börsen in China haben feiertagsbedingt weiterhin geschlossen. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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